Während ihr diesen Artikel lest, werde ich mit dem Mann auf dem Weg zu einer Geschäftsreise nach St. Petersburg sein.
Dabei hat es am Anfang der Woche noch sehr schlecht für diese Reise ausgesehen. Denn gemessen an den Schwierigkeiten, die einem die russischen Behörden bei der Beantragung eines Visums machen, scheint die Russische Föderation das beliebteste Einwanderungsland der Welt zu sein. Auf jeden Fall beliebter, als die USA, wo man es mit dem Visum wesentlich einfacher hat.
Ein Visum für die Russische Föderation
Für ein Visum in die Russische Föderation braucht man folgende Unterlagen:
- Eine Einladung und Bestätigung des örtlichen Hotels, die uns in perfektem Russisch übermittelt wurde
- Einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist
- Ein Passbild, frontal, nicht älter als 6 Monate und ohne Kopfbedeckung.
- Einen Kontoauszug als Gehaltsnachweis.
- Eine Auslandskrankenversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 30.000 €. Dabei muss man sich von seiner Versicherung eine besondere Bescheinigung ausstellen lassen, die für die Russische Föderation gilt. Interessant wird es, wenn man dies am Rosenmontag bei seiner Versicherung mit Sitz in Köln anfragen will.
- Einen akkurat ausgefüllten Online-Antrag. In diesem müssen dann bestimmte Nummern der Einladung und Bestätigung des oben genannten örtlichen Hotels eingetragen werden. Allerdings waren wie bereits erwähnt, diese Dokumente in perfektem Russisch verfasst. Gut, dass gerade der Lieblingsnachbar in der Nähe war. Dieser musste in der ehemaligen DDR Russisch lernen und konnte mir übersetzen.
- Eine Vollmacht für den Mann, der mit den ganzen Unterlagen nach Frankfurt gefahren ist und noch einmal eine Vollmacht für das Entgegennehmen der Visa.
- Kostenpunkt: 190 € für 2 Visa, Expressausfertigung
Man schimpft ja immer über die deutsche Bürokratie, aber von den Russen könnte noch der eingefleischteste Hardcore-Beamte etwas lernen.
Das Angesichts der Unruhen in der Ukraine Wladimir Putin angekündigt hat, die Einreisebestimmungen für Europäer zu erschweren, ist erschreckend.
Story Pics 2014
Eigentlich wollte ich ein ganz anderes Wort wählen, aber mit Ländern wie Russland assoziiere ich immer dieses Wort:
Willkür
Damit verabschiede ich mich von euch bis zum Mittwoch, denn erst dann werde ich eure Kommentare lesen können!
Foto: Russische Kapelle auf der Mathildenhöhe in Darmstadt ©Sabienes
Text: Willkür ©Sabienes