Calexico “Algiers” (City Slang)Soll’s das wirklich schon gewesen sein mit dem Sommer? Man denkt sich’s jedes Jahr und meint immer, dieser wäre jetzt aber ein besonders kurzer und kühler gewesen – und muss sich danach jedes Mal von einem neumalklugen Meteorologen weißmachen lassen, dass doch das Wetter “im Jahresmittel” deutlich wärmer war als noch zwölf Monate zuvor. Jahresmittel, pahhh! Da kann man froh sein, dass es so mitfühlende Menschen wie Joey Burns und John Convertino gibt, die mit ihren Kollegen zusammen Platten verfertigen, die die Erinnerung an drückend heiße und staubtrockene Sonnentage konservieren können.
Calexico sind seit jeher Veredelungskünstler – was sollen sie auch machen, wo sie doch schon so früh ihre Berufung und ihren Stil gefunden haben. Und so ist auch ihr siebtes Album “Algiers” eine nicht mehr und nicht weniger als eine willkommene Variation der vorangegangenen Alben, Änderungen werden nur marginal geduldet und auch nur dann, wenn sie der Perfektionierung und der Verfeinerung dienen. “Algiers” hat wieder diese südländischen Sehnsuchtsheuler, “Puerto”, “No Te Vayas” und “The Vanishing Mind”, Mariachi satt, schmelzende Bläsergruppen, verträumtes Piano, dazu die großen Hymnen an die Liebe wie im fabelhaften “Para”, was braucht es mehr?
Dieses “mehr” gibt es dennoch, denn “Sinner In The Sea” klingt bei aller anfänglichen Vertrautheit auch etwas teuflisch, gespenstisch, erinnert gelegentlich an die wilden Tänze der Bad Seeds oder Crime & The City Solution. Auch zu Gast: die behutsam gerockten, teils akkustischen Springsteen-Balladen wie “Fortune Teller” und das zarte “Hush” oder die 70er-Reminiszenzen mit “Maybe On Monday”. Das Sextett aus Tucson hält mit diesen Ausflügen die Spannung und verweigert die plumpe Kopie. Welches Algiers dann mit dem Titel gemeint ist, ob das naheliegende afrikanische oder das amerikanische, ließe sich bestimmt ganz fix googeln, wichtig ist es nicht. Den Sommer hat’s in beiden, und als Hörer drückt man einfach nur auf “Repeat”. http://www.casadecalexico.com
16.11. Leipzig, Werk 2
17.11. Rolling-Stone-Weekender
18.11. Wiesbaden, Schlachthof
29.11. München, Muffathalle
Calexico sind seit jeher Veredelungskünstler – was sollen sie auch machen, wo sie doch schon so früh ihre Berufung und ihren Stil gefunden haben. Und so ist auch ihr siebtes Album “Algiers” eine nicht mehr und nicht weniger als eine willkommene Variation der vorangegangenen Alben, Änderungen werden nur marginal geduldet und auch nur dann, wenn sie der Perfektionierung und der Verfeinerung dienen. “Algiers” hat wieder diese südländischen Sehnsuchtsheuler, “Puerto”, “No Te Vayas” und “The Vanishing Mind”, Mariachi satt, schmelzende Bläsergruppen, verträumtes Piano, dazu die großen Hymnen an die Liebe wie im fabelhaften “Para”, was braucht es mehr?
Dieses “mehr” gibt es dennoch, denn “Sinner In The Sea” klingt bei aller anfänglichen Vertrautheit auch etwas teuflisch, gespenstisch, erinnert gelegentlich an die wilden Tänze der Bad Seeds oder Crime & The City Solution. Auch zu Gast: die behutsam gerockten, teils akkustischen Springsteen-Balladen wie “Fortune Teller” und das zarte “Hush” oder die 70er-Reminiszenzen mit “Maybe On Monday”. Das Sextett aus Tucson hält mit diesen Ausflügen die Spannung und verweigert die plumpe Kopie. Welches Algiers dann mit dem Titel gemeint ist, ob das naheliegende afrikanische oder das amerikanische, ließe sich bestimmt ganz fix googeln, wichtig ist es nicht. Den Sommer hat’s in beiden, und als Hörer drückt man einfach nur auf “Repeat”. http://www.casadecalexico.com
Sommer in der Stadt:
14.09. Köln, E-Werk
23.09. Berlin, Huxley's
16.11. Leipzig, Werk 2
17.11. Rolling-Stone-Weekender
18.11. Wiesbaden, Schlachthof
29.11. München, Muffathalle