Willkommen zum Diätbuffet: Teflon im Darm? Ja gern!

Von Angelikadiem

Diabetes Typ 2 wird häufig als Folge von Übergewicht genannt. Dass es aber auch anders herum gesehen werden kann, zeigt dieser Artikel zu Diabetes aus Möchenglattbach. Hier erklärt Dr. Detlef Saric, der Chefarzt der Diabetologie und Ernährungsmedizin am Bethesda-Krankenhaus, dass Diabetiker, denen man künstlich Insulin verabreicht, einen veränderten Stoffwechsel hätten und daher oft übergewichtig würden. Gleich nach diesem Satz folgt jedoch wieder die Warnung vor all den Schäden, die offenbar zwangsläufig eine Folge des Übergewichts sein müssen. Kein Wort darüber, dass die Diabetes an diesen Schäden (mit) Schuld tragen könnte, nein, das Dicksein allein ist schuldig.

Gut, dass der liebe Herr Dr. ein neues Rezept dagegen hat. Man schalte ganz einfach einen Teil des Dünndarms aus. Sowas macht man zwar schon beim Magen-Bypass, aber die Klinik kennt ein neues Verfahren (aha, offenbar war das mit dem Magen- Bypass offenbar nicht die Lösung aller Probleme, wie manche Chirurgen es verkauft haben). Das neue Wunderwort ist “Teflon”. Dr. Saric meint allerdings nicht, dass man jetzt die Beschichtung seiner Pfanne abkratzen und essen sollte, sondern, dass ein Netz aus Tefflon ohne Operation wie bei einer Magenspiegelung in den Darm hinunter geschoben wird. Durch das Tefflon kommt das Essen erst später mit dem Verdauungssäften in Kontakt, wird also weniger zersetzt und schlechter resorbiert. Es ist wie bei einer Diät, eine einfache Reduktion der aufgenommenen Kalorien. Und wie viele Radikaldiäten funktioniert es schnell und führt zu raschen Anfangserfolgen.  Kein Wort, wie der Jojo verhindert werden kann, kein Wort darüber, ob man das Problem des Magen-Bypasses, nämlich die Unterversorgung des Körpers mit wichtigen Wirkstoffen, damit umgehen kann, kein Wort von Langzeituntersuchungen. Entweder ist der Artikel sehr oberflächlich oder der Dr. weiß wirklich nicht mehr als er erzählt hat.

Man kann von Glück sagen, dass der Wunderstoff Teflon im Darm nicht erhitzt wird, wie in einer Pfanne, sonst hätten die Patienten wenig Freude daran, falls man diesen Warnungen glauben darf.

Würden Sie sich ein Netz aus Pfannenbeschichtung in den Darm stopfen lassen?