Willkommen in der Familie! – Resident Evil 7 Biohazard – PlayStation 4 Review
by Sam • 18. Februar 2017 • PS4, Review, Sony, Spiele • Comments (0) • 51
Es gibt bestimmte Themen, die uns auf der Welle der Popkultur lange begleiten und mit zunehmender Popularität aufgrund der Masse an neuen Medien irgendwann daran zweifeln lassen, ob es sich noch um qualitativ hochwertige Produktionen handelt oder ob diese eigens für den Zweck eines goldenen Esels erschaffen wurden. So ist es auch mit der Zombie– und Horrorthematik, die mit Serien wie The Walking Dead oder jetzt auch neu, Santa Clarita Diet, immer wieder neuen Aufwind bekommt. Capcom schickt uns in Resident Evil 7 Biohazard zur Baker-Familie ins ländliche Amerika. Ob der neue Teil uns bis auf die Knochen erschrocken oder gelangweilt hat erfahrt ihr in unserer Review!
Während Resident Evil 6: The Final Chapter seit Ende Januar im Kino läuft, schickt uns Capcom nicht in actiongeladene choreografierte Szenen, sondern in eine atmosphärische Survival-Horror Umgebung, die durch den Hauptcharakter Ethan Winters erkundet wird. In Southern Louisiana macht sich Ethan auf die Suche nach seiner langjährig verschollenen Frau Mia, die ihm eine mysteriöse Nachricht nach drei Jahren ihrer Abwesenheit zukommen lässt, in der sie ihm sagt, dass er sie auf gar keinen Fall suchen soll. Statt sich um das Wohl der Welt zu kümmern, reisen wir zum Haus der Baker Familie, um uns trotz ihrer Warnung auf die Suche nach Mia zu machen. Ein freundlicher Empfang bietet sich uns nicht gerade, als wir das Grundstück betreten. Pflanzen wuchern im angrenzenden Wald und auch im Haus wirkt alles verwüstet und verlassen, bis wir uns am Tisch gemeinsam mit der sympathischen Baker Familie zum sehr schmackhaften Abendessen einfinden, die uns tiefer in die Geschehnisse einführen. Scherz beiseite, der Ekel wird euch bis zum nächsten Mittagessen verfolgen, wenn ihr seht, was euch dort aufgetischt wird.
Schmeckt’s dir?
Spielsteuerung
Wir steuern keinen Jean Claude Van Damme, der sich mit unendlichen Möglichkeiten durch die feindselige Umgebung kämpft, sondern einen verängstigten Ehemann, der seine Frau retten will. So fühlt sich die Steuerung auch an, wenn wir mit Ethan durch die zahlreichen Korridore und Verwinkelungen des Hauses laufen. Vorsichtig, sogar ein wenig behäbig untersuchen wir Objekte, bewaffnen uns mit der Zeit und stellen uns in ausgiebigen Konfrontationen den Monstern des Anwesens. Die Ego-Perspektive dient nicht nur dazu, ins Spiel einzutauchen, nein, sie soll übermitteln, wie schwer es Ethan fällt, sich durch dieses Szenario zu bewegen. Die Hände eures Charakters halten nicht nur Objekte wie Waffen fest, sie wischen Ethan den Schweiß von der Stirn, suchen Halt, sind mehr als nur Werkzeuge. Ethan ist der Situation nur selten gewachsen oder überlegen, und das alles übermittelt die Figur auch durch die Steuerung.
Mitten drin statt nur dabei
Der Blickwinkel wird gering gehalten, so dass man nie weiß, was hinter oder über einem schlummert. Rätsel lösen und gegen die Geschöpfe des Anwesens kämpfen ist nicht alles, denn ohne das Inventar oder die Hilfsmittel wie Kräuter oder Chemikalien kommt ihr im Spiel nicht weit. Vorbereitung ist alles. Jeder Kampf ist anders und nur viel Munition zu haben bedeutet nicht, dass ihr die direkte Konfrontation gewinnt. Dagegen sind die meisten Rätsel etwas zu leicht und durch die Tipps im Ladescreen, wenn man einen Neustart braucht, schnell lösbar. In den VHS Tape Deck Szenen durchlebt ihr die Geschichte mit weiteren Charakteren, die sich situationsbedingt anders verhalten.
Was ist nur mit Mia geschehen?
Grafik und Sound
Ja, das Spiel lebt durch die Kombination aus der Wirkung der Umgebung, Licht und Schatten, der Geräuschkulisse und den erschreckenden Intrigenspiele der Baker Familie. Die Texturen, manche Haare (insbesondere von Mia) und Gesichter wirken in Nahaufnahmen nicht gänzlich sauber, dies kann aber auch daran liegen, dass Resident Evil 7 für die PS4 Pro optimiert wurde. Hingegen sind die Monster, Gedärme und Umgebungen schon grafisch so gut gestaltet worden, dass man den modrigen und ekelerregenden Geruch fast in der Nase hat. Es wurde schon in vielerlei Hinsicht genug richtig gemacht, um den Survival-Horror zu spüren, wenn man ihn sieht. Die permanente Hochspannung zieht die Spielerinnen hinein, tiefer in eine Mischung aus Nervenkitzel und Angstschweiß.
Wollen wir wirklich in dieses Haus im Nirgendwo?
Das Titellied wurde von Jordan Reyne eingesungen, die aus dem Genre Celtic Folk stammt. Der restliche Soundtrack, der vom Label Sumthing Else Music Works veröffentlicht wurde, wurde von den Komponisten Miwako Chinone, Brian D’Oliviera (Papo & Yo), Satoshi Hori, Michael A. Levine (Cold Case), Akiyuki Morimoto (Monster Hunter 3) und Cris Velasco (Assassin’s Creed: Unity, Overwatch) zusammengestellt. Es erinnert mehr an klassische Horrorgames als an Filme aus dem Genre und untermalt die bedrückende Atmosphäre der Umgebung. Es ist nicht nur der Soundtrack, der das Herz in die Hose rutschen lässt. Die knarrenden Klänge, wenn Ethan durch das Haus schreitet, vermitteln ein ähnlich beklemmendes Gefühl wie das windige Durcheinander der Töne, die nichts Gutes voraussagen. Meine Shure SRH840 führten mich in die Abgründe des Baker Anwesens und sobald die Möglichkeit der Interaktion zwischen Ethan und den Objekten gegeben war, jagten mir die Sounds aus dem Hintergrund einen Schauer über den Rücken.
Fazit
Es ist ein neuer Kurs, auf den Capcom sich begeben hat und dieser ist keineswegs schlecht. Er führt die Serie weg von den lange beliebten Heldinnen hin zu einem Protagonisten wie Ethan, der um das blanke Überleben kämpft, nicht um die Rettung der Erde vor dem T-Virus oder um eine andere beliebige Hollywood-Inszenierung. Klassische Einflüsse des Massaker-Zweigs bleiben nicht verborgen und auch, wenn die Spielzeit sich auf eine recht kurze Zeit beschränkt und die Rätsel eher wie Mittel zum Zweck wirken, ist Resident Evil 7 Biohazard ein strategisch guter Schachzug, um die Nerven zu überreizen.
Ethan! Wo ist der Feuerlöscher?
Den Spielerinnen die Möglichkeit zu geben, sich durch die geheimen Machenschaften des Anwesens zu graben, in der Hoffnung auf ein Happy-End. Ob es eins gibt sei an dieser Stelle nicht verraten, denn die VHS Kassetten Erfahrung ist eine ganz besondere, die gemeinsam mit euren Entscheidungen im Spiel verschiedene Enden zur Folge haben kann.
Resident Evil 7 Biohazard könnt ihr hier erwerben:
Vielen Dank an HARVARD engage! für die Bereitstellung des Review Exemplares.
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