Es ist Oktoberfest! Noch bis zum 7. Oktober heißt es in München: Bierzelte, Weißwurst, Brezen, Fahrgeschäfte, Bierkrüge, Dirndl und Lederhosen. Obwohl ich nicht mal wirklich weit weg wohne, habe ich es bis jetzt erst einmal auf die Wies'n geschafft. Mich reizen die Bierzelte und die Menschenmassen einfach nicht so.
Das kulinarische dagegen umso mehr. Da dachte ich mich heute, hole ich mir die Wies'n einfach nach Hause. Ganz ohne Menschenmengen und Schlagerhits. Aber leider auch ohne Dirndl und Lederhosen.
Ich habe mir ganz einfach eine richtig zünftige Brotzeit hergerichtet. Mit selbstgebackenen Brezen, selbstgemachtem Obatzda, Radieschen, frischem Brot und einem kühlen Weizen. Letzteres allerdings alkoholfrei, ich wollte ja noch was haben vom Tag.
Der Obatzda nach diesem Rezept gehört schon seit Jahren zu unseren Lieblingsrezepten. Er ist einfach, geht schnell und ist tausendmal leckerer als Abgepackter aus dem Supermarkt.
Man nehme:
2 Camenberts in Stückchen geschnitten
75g Schmand oder Saure Sahne
2 El weiche Butter
alles mit den Knethaken des Rührgeräts ordentlich kneten. Danach mit Zwiebeln, Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken und durchziehen lassen.
Sehr leicht und macht aber ordentlich Eindruck.
Den Käseaufstrich dann auf einem frischen Brot oder zur selbstgemachten Brez'n... hm... traumhaft!
A propos Brezen. Die habe ich diesmal selbst gemacht. Das wollte ich schon immer ausprobieren und ich bin wirklich überrascht wie gut das geklappt hat. Und obwohl es ordentlich Arbeit gemacht hat, würde ich sie durchaus zu besonderen Anlässen nochmal backen. Im Alltag esse ich am liebsten die Aufbackbrezen, die es mittlerweile in fast jedem Supermarkt zu kaufen gibt.
Heute gibts aber auch für 12 Brezen ein Rezept:
Ihr braucht:
500g Mehl
1 Würfel Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe
1 TL Zucker
1/2 EL Salz
2 EL Natron
375 ml Wassser
und grobes Salz zum bestreuen.
Für den Brezenteig Hefe mit 1 TL Zucker und 375ml Wasser vermischen und 10 Minuten stehen lassen. Danach Mehl und Salz hinzugeben und zu einem Teig verkneten. Den Hefeteig dann eine gute Stunde in warmer Umgebung gehen lassen.
Danach den Teig zu einer langen Rolle formen und in 12 gleiche Teile schneiden. diese dann zu dünnen Streifen ausrollen und zu Brezen formen. Wichtig dabei ist die doppelte Drehung in der Mitte.
Ich habe meine Brezen an dieser Stelle auf einem Backblech in die Gefriertruhe gegeben um sie für den nächsten Schritt handlicher zu machen. Das ist aber nicht wirklich nötig.
1 1/2l Wasser mit 2 EL Natron aufkochen lassen und die Brezen mit Hilfe eines Schaumlöffels für 10-20 Sekunden in die Lauge tauchen. Sofort auf ein Backblech legen, mit grobem Salz bestreuen und im Ofen bei ca. 180°C backen bis sie goldbraun sind.
Dazu noch ein kühles Weizen und einige Radieschen und schon habt ihr eine ordentliche, bayerische Brotzeit. Vegetarisch ist sie noch dazu und wahrscheinlich schmeckt sie auch noch hundertmal besser als im Bierzelt.
Wart ihr dieses Jahr schon auf der Wies'n? Vielleicht sogar in Tracht? Wie hat es euch gefallen? Oder wart ihr die letzten Jahre mal, oder wollt unbedingt mal hin? Berichtet mir doch von euren Eindrücken. Ich bin gespannt.