Letzten Herbst wagten der feine Herr und ich uns an den ersten William Wenton Teil – ein Science-Fiction-Kinderbuch. Das Schulkind war sehr begeistert vom nerdigen Abenteuer, auch wenn ich an einigen Punkten nicht ganz seiner Meinung war. Nun ist der zweite Teil der Reihe William Wenton 2: William Wenton und das geheimnisvolle Portal erschienen – und was soll ich sagen: Ich hätte nicht gedacht, dass er so viel besser sein würde!
Während sein Großvater auf geheimer Mission zum Himalaya reist, muss William wieder die Schulbank drücken – und sich dabei die Demütigungen seines Lehrers gefallen lassen. Aber dann häufen sich bei William mysteriöse Ohnmachtsanfälle und auch eine beängstigende Gestalt scheint ihn zu verfolgen. Hat das mit dem Luridium in seinem Körper zu tun? Oder steckt etwa Abraham Talley dahinter? Aber der soll eigentlich tiefgefroren im Institut für posthumane Forschung liegen. Oder etwa nicht? William wird zurück ins Institut gebracht und versucht auf seine eigene Art dieses Rätsel zu lösen.
Das sagt Mutter – William ist menschlicher geworden
Der zweite Teil startet spannend, denn von einem Moment auf den anderen verändert sich der Alltag von William. Und warum hat er nur dieses Anfälle? Auch im Institut hat sich sehr viel verändert. Aus dem Internat für junge Genies ist ein Gefängnis geworden. Überall sind Sicherheitsroboter: William darf sich nirgends alleine aufhalten. Und auch Williams Freundin Iscia ist verändert – aus der Schülerin ist eine Assistentin geworden. Puh, damit muss man erstmal klar kommen.
Williams Herz hämmerte. Wieder war er vor Angst fast wie gelähmt. Und er dachte an das letzte Mal, als er mit Talley allein gewesen war. (Seite 235)
Was mir sehr gut gefällt ist, dass William im Vergleich zum ersten Teil sehr viel “menschlicher” geworden ist. Er zeigt seine Emotionen viel klarer als im ersten Teil. Ja er ist manchmal sogar richtig lustig. Und auch von Eifersucht bleibt er nicht verschont, denn er findet es gar nicht so knorke, dass Iscia mit seinem alten Rivalen Freddy abhängt.
Nerds und Technikliebhaber kommen dazu wieder richtig auf ihre Kosten. So erfährt William über eine uralte hochtechnologische Zivilisation, deren Artefakte im „Depot für unmögliche Archäologie” aufbewahrt werden. Und auch ein Gerät mit dem wahnsinnig langen Namen „Partikeldefragmentierungsregulator” kommt zum Einsatz. Wow.
Nicht so gut – ist – jedenfalls für mich – das das Himalaya-Gebirge sehr sehr oft erwähnt wird. Ich kann dieses Wort nämlich echt nicht aussprechen. Wirklich, das ist wie verhext – das hab ich nur mit diesem Wort, “Regisseur” und “Evaluation”. Als ob ich betrunken wäre. “Himayaya, Himaaaa-la-yaaa … mäh ” – ich bekomm es echt kaum hin. Ist für mich ne echte Vorlesefolter.
“Du musst mir helfen”, sagte William. “Es ist wirklich wichtig.
“Wobei soll ich denn helfen?”, fragte der Tür-Oboter.
Bald darauf rannte William hinter dem Tür-Oboter her durch den Gang.
“Du weißt, dass ich große Probleme kriege, wenn wir erwischt werden”, sagte der Tür-Oboter.
(Seite 153)
Ja – und einige Stellen fand ich teilweise richtig grausam. Wenn William die Experimente über sich ergehen lassen muss oder bei den Turbulenzen im Flugzeug von den Erwachsenen im Stich gelassen wird – puh – das ist wirklich hart. Wirklich verstörend, wie unzuverlässig, unmenschlich und herzlos die Erwachsenen in dem Buch dargestellt werden. Da sind ja die Roboter wie “die Tür” noch netter und verantwortungsbewusster.
Das sagt Söhnchen – Wann kommt der dritte Teil?
Mama, das war bestimmt die Cornelia Strangler. Die kann bestimmt Zeitreisen. Und die hat das alles kaputt gemacht…..Lies doch bitte weiter, es ist gerade so spannend…. Bestimmt will die Cornelia Strangler auch das Luridium von William. Oder der Talley, der lebt doch noch! Mama, irgendwie sind die alle böse.
Wir freuen uns jedenfalls beide auf den dritten Teil, der sogar bald erscheinen soll.
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William Wenton 2: William Wenton und das geheimnisvolle Portal