Trotz allem Spott und Hohn, der ihm von seinen Kollegen in Diepholz entgegenschlägt, lasst sich Lorinser nicht von seinem Weg abbringen. Er ist fest davon überzeugt, dass Thorsten Böse das Opfer eines Verbrechens geworden ist.
Ich kenne Diepholz und seine Umgebung, ich habe Verwandtschaft dort und ich kenne die Menschen, die dort leben. Meine eigene Geschichte verbindet mich mit diesem Landstrich. Das war für mich der Auslöser, Bitteres Blut zu lesen. Ich wollte den Charakter von Land und Leuten wiedererkennen, gepaart mit einer spannenden Kriminalgeschichte. Leider wurde daraus nichts.
Ganz nett, ist alles, was ich zu Willi Voss Krimi sagen. Die Geschichte um ein Verbrechen ohne Leiche – ganz nett eben, nicht neu, und leider zu verwirrend um wirklich spannend zu sein. Wer hat den Böse denn jetzt ermordet und vor allem warum? Ich weiß es einfach nicht! Und ja, ich habe das Buch bis zum Schluss gelesen, und trotzdem kann ich das nicht sagen! Ein Krimi, den ich nicht verstanden habe.
Ganz nett ist auch Kriminalobermeister Lorinser, für meinen Geschmack aber zu glatt, ihm fehlen die Ecken und Kanten, um wirklich interessant zu sein. Das heißt nicht, dass ihm ein Drogen- oder Alkoholproblem fehlt, er ist einfach nur zu flach. Zu nett, um wirklich sympathisch zu sein. Auch die anderen Figuren sind nur Randfiguren, die man schnell wieder vergisst.
Stilistisch ist der Krimi ganz ordentlich. Ganz nett eben, gut zu lesen ohne aufzufallen, weder positiv noch negativ.
Ich hätte gerne geschrieben, dass ich begeistert war, schon allein wegen der Verbindung zu meiner eigenen Familiengeschichte, weil ich Regionalkrimis mag. Kann ich aber nicht. Ganz nett ist eben nicht begeisternd.
Broschiert: 320 Seiten, erschienen bei Sutton Verlag, Februar 2012
ISBN: 978-3866809581