Mit sechzehn Jahren tauchte er erstmals auf der Bluesbühne auf mit der Harp in der Hand. Jetzt hat Will Wilde mit „Raw Blues“ sein zweites Album veröffentlicht und zeigt, warum er als einer der besten Harpspieler im Vereinigten Königreich gehandelt wird. Schon das Intro von „Paranoia“ macht deutlich, dass der Albumtitel Programm ist: Rauh und heftig - und meist ganz tief in der Tradition verwurzelt - spielt Will Wilde seinen Blues. Rauh singt er ihn. Und düster sind die Ecken, in denen seine Lieder spielen. Hier ist nichts hörer- oder radiofreundlich weichgespült. Es gibt direkt einen in den Magen mit Liedern wie „Thirty Eight“, dieser rockenden Romanze über die Beziehung zu einer älteren Frau. Oder auch bei dem psychedelisch daherkommenden „Get Me Some“ und dem funkig angehauchten „Your Days Are Numbered“. Okay, hier wird Will als Sänger etwas sanfter, aber allein der treibende Rhythmus erweckt eine bedrohliche Atmosphäre.
Manche Kritiker werfen Wilde vor, er wäre in seinem Harpspil zu traditionell. Klar - er ist ganz sicher weder Jason Ricci noch Sugar Blue. Und auch Stilisten wie Jean-Jaques Milteau sind weit entfernt. Wilde spielt hier ziemlich konsequent in der Tradition des Chicagoblues von Sonny Boy Williamson II oder Little Walter. Und das kann er auch hervorragend. Ich glaube, um wirklich seinen ganz eigenen Stil zu finden, braucht ein Künstler wirklich fast ein Leben lang. Und Will Wilde ist ja erst ein wenig über 20 Jahre. Da braucht man sich keine Sorge machen.
Und für jetzt bleibt festzuhalten: „Raw Blues“ ist eines der besten Blues-Harp-Alben, die ich dieses Jahr gehört habe. (India/Big Lake/rough trade)
Manche Kritiker werfen Wilde vor, er wäre in seinem Harpspil zu traditionell. Klar - er ist ganz sicher weder Jason Ricci noch Sugar Blue. Und auch Stilisten wie Jean-Jaques Milteau sind weit entfernt. Wilde spielt hier ziemlich konsequent in der Tradition des Chicagoblues von Sonny Boy Williamson II oder Little Walter. Und das kann er auch hervorragend. Ich glaube, um wirklich seinen ganz eigenen Stil zu finden, braucht ein Künstler wirklich fast ein Leben lang. Und Will Wilde ist ja erst ein wenig über 20 Jahre. Da braucht man sich keine Sorge machen.
Und für jetzt bleibt festzuhalten: „Raw Blues“ ist eines der besten Blues-Harp-Alben, die ich dieses Jahr gehört habe. (India/Big Lake/rough trade)
- Tags: 2013, Blues, Bluesharp, Großbritannien, Will Wilde
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Autor Nathan Nörgel
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