Will Manuel Valls im Mai 2019 in Barcelona zum Bürgermeister kandidieren?

Er ist ein richtiger Europäer und sieht sich offenbar als politische Mehrzweckwaffe? Mutter aus der italienischen Schweiz, Vater Spanier aus der katalanischen Metropole Barcelona, wuchs der am 13. August 1962 in Barcelona geborene Manuel Valls viersprachig (Italienisch, Spanisch, Katalanisch und natürlich Französisch) in Paris auf und nahm erst mit 20 Jahren die französische Staatsbürgerschaft an, zusätzlich zu seiner Spanischen vermutlich?

Mit 17 trat er (noch als Spanier?) in die Sozialistische Partei PS ein und – seltsame Mischung – war auch für 16 Jahre Freimaurer der Loge GRAND ORIENT DE FRANCE!  Die Einzelheiten seiner politischen Entwicklung und seiner Einstellung kann dem verlinkten Wikipedia-Artikel entnommen werden, nur kurz, er scheint demnach nicht sehr mit dem Sozialismus verbunden zu sein und ihn eher nur als Sprungbrett für seine persönliche Karriere benutzt zu haben? Er war Innenminister und Premierminister und verbreitete eher das Bild eines französischen Rechten, den der Zufall in die PS verschlagen hatte. Valls regierte im Prinzip gegen die Programme und Interessen seiner Partei, teils mit Notverordnungen am Parlament vorbei und verlor deren Unterstützung mehr als einmal. Er war auch notorisch illoyal gegen den (schwachen) Präsidenten François Hollande. Die Parteilinke legte ihm den Austritt aus der PS nahe! Er hatte keine Lobby, keinen Parteiflügel der sich mit ihm identifizierte, der ihn unterstützte und als er selbst Nachfolger des Präsidenten Hollande werden wollte, musste er sein Abgeordnetenmandat niederlegen um kandidieren zu können. Er verlor auch bei seiner zweiten PS-parteiinternen Vorwahl gegen Benoît Hamon und trat nach seinem Austritt aus der PS als unabhängiger Kandidat an und schloss sich der Fraktion von Macrons Bewegung LA RÉPUBLIQUE EN MARCHE an. Macron hielt aber deutlich Distanz zu Valls und seinen Bemühungen der neuen Regierung anzugehören. Kurz: Valls hatte es sich in der französischen Politik ziemlich verscherzt und auch die Wirtschaft hielt sich mit Job-Angeboten deutlich zurück. Seine Perspektive schien gleich Null zu sein?

Da erinnerte er sich seiner spanisch-katalanischen Wurzeln und mischte sich, so etwa seit dem Staatsstreich des Carles Puigdemont und seiner CAT-SEP’s, wieder verstärkt in die katalanische Politik ein, vertrat dabei die „gute, alte“ französische Position eines starken zentralistischen Staatsmodells für Spanien und lehnte die katalanische Unabhängigkeit eindeutig ab (da haben wir sogar mal was gemeinsam!). Ciudadanos, C’s bot ihm die Kandidatur für das Bürgermeisteramt in Barcelona bei dem Kommunalwahlen im Mai 2019 an. Er hielt sich die Antwort bisher offen, scheint aber am kommenden Dienstag eine offizielle Stellungnahme abgeben zu wollen? Gerüchteweise soll er ein breiteres Bündnis aller verfassungskonformen, nicht separatistischen Parteien anstreben? Vorerst gibt er im Wintersemester Vorlesungen an der privaten ESADE in Barcelona und hat damit zumindest schon mal „einen Fuß in der Tür“.

Die hohe politische Differenzierung von Parteien, Bewegungen und Gruppierungen in Spanien scheinen mir persönlich aber eher ungünstig für ein solches Konzept und die Kandidatur eines solchen Kandidaten zu sein? Unwahrscheinlich, daß sich PSC und PP einem solchen Bündnis gegen die CAT-SEP’s als auch gegen Ada Colau „unterwerfen“ würden? Man wird ihn vermutlich als Legionär, als Franzosen, als Fremden abqualifizieren, der keine Ahnung von den konkreten politischen Bedingungen in Barcelona hat? Aber warten wir es also erst einmal ab, „welche Katze“ Manuel Valls am Dienstag „aus dem Sack lässt“?

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https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_Valls

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