wilde sachen

Von Lesterschweine

liebe hanna,

nach längerer pause meld ich mich wieder zurück. es bringt ja doch nichts der welt den rücken zu kehren, nur weil man mal wieder die nase voll hat. wörtlich, nicht sprichwörtlich. der motivationsgrad für ungefähr alles außer im bett rumflaken ist dementsprechend gering, aber ein paar nette nebeneffekte hat so ein bissel angeschlagenheit schon. so erobern zum beispiel die kinder mal wieder die küche als spielwiese. schon beim hidden supper club waren die nachspeisen fast ausschließlich von den kleinen zubereitet und dieserart vorbereitet haben sie sich von mir gleich das nächste rezept umhängen lassen.

wilde brownies

fräulein M. vom ziemlich-schön-blog hat mich dankenserter weise mit einem neuen brownie-rezept versorgt und gemeint, dass das vielleicht eine möglichkeit ist endlich die ultimative erdnussbutter-brownie-lösung zu finden.

Hallo liebe Kati,

hier ist Mira von ziemlichschoen.wordpress.com ;)

Ich hab ein göttliches Brownie Rezept für dich, allerdings ohne Erdnussbutter, aber die kannst du ja reinschummeln. …

Zutaten:

180g Sojajoghurt
9 EL geschmacksneutrales Öl
3 EL geriebene Nüsse
3 EL Rum (oder Nusslikör von der Oma eingemacht, yum yum)
1 Vanilleschote
180g Mehl
150g Zucker
¾ TL Backpulver
¾ TL Salz
250g Kochschokolade, geschmolzen
180g ganze oder gehackte Nüsse (optional) – wir haben erdnüsse genommen

Zubereitung:

Backrohr auf 180°C vorheizen.
Backform (zB kleine Glasbackform von Ikea) mit Backpapier auslegen.
Joghurt, Öl, geriebene Nüsse, Rum und Vanille miteinander verrühren.
Mehl, Zucker, Backpulver und Salz in einer separaten Schüssel vermengen.
Beides miteinander verrühren, anschließend geschmolzene Schokolade unterrühren und ev. Nüsse unterheben.
In die Form gießen, glattstreichen und 15-18min backen.
Vollständig abkühlen lassen.

Schönes Wochenende!
Mira

liebe mira, vielen dank, das ist ein super rezept, wenn man sich dran hält:-)

das jungkind und das bubenkind haben sich behände ans werk gemacht und, ganz ehrlich, ich hätt sie einfach machen lassen sollen. aber nein, ein drittel der form hab ich mit banane belegt die noch übrig war und ein drittel wurde mit ernussbutter traktiert bevor die form ins rohr durfte. das ergebnis: das drittel ohne alles war ganz wunderbar, das bananendrittel grauslich, weil viel zu schwer und zu feucht, das erdnussbutterdrittel auch grauslich weil viel zu dicht und zu schwer. dafür war das abendessen echt lecker.

wilde bohnen

eltern kennen das. man nimmt die kinder mit zum einkaufen, und die wollen dann allerhand sachen die nicht am einkaufszettel stehen. das jundkind ist nun ob wöchentlichen csa-anteils und ständigem foodkoop besuchen schon so gut erzogen (oder gehirngewaschen), dass es nicht mehr nach milchbrötchen und gummibärli verlangt, sondern fragt, “kann ich die stangensellerie mitnehmen, für die jause”, oder, wie neulich, “wau, geil, fisolen. bitte, bitte!”
wenn kinder zwei zuhause haben neigen sie ja immer wieder dazu einem reinzudrucken, das es beim jeweils anderen elterteil viel besser sei, alles und vor allem das essen. die fisolen also, die sollen so schmecken wie beim papa. das rezept dazu war aber erfreulicherweise vegan und das jungkind wollte sowieso selber kochen, weil wer weiß was da rauskommt wenn ich den kochlöffel schwing. und ich muss sagen, der ergebnis war echt lecker. kann sie gern wieder kochen.

papas fisolen

wenn ich das richtig verstanden hab, dann werden die fisolen erst in der pfanne in öl gebrutzelt, dann bei 200 grad im backroch 15-20 minuten gebraten und dann in der pfanne mit zucker karamellisiert und mit sojasauce abgelöscht.

wilde mischung

auch noch schuldig geblieben bin ich ein rezept vom letzten supper club unter dem titel wilde mischung, nämlich die pakoras. ein sehr simples rezept und schmeckt bei uns allen, das hat man ja nicht oft. die joghurtsauce aber bitte unbedingt mit joya-joghurt zubereiten und nicht mit apro-soja joghurt, das ist einfach viel zu süß.

pakoras

aus wasser, kicherbsenmehl, salz und kreuzkümmel und backpulver wird ein sehr dicker palatschinkenteig hergestellt. da kommen geraspelte karotten und grob gehackte zwiebeln rein. löffelweise kugeln ausstechen und in heißem öl goldbrauch frittieren. dazu passt eine soja-joghurtsauce mit salz und kreuzkümmel.

wilder strudel

ich weiß, dein ugliest strudel on earth ist ungeschlagen, aber das was ich da heute produziert hab kommt in sachen hässlichkeit schon ziemlich nahe ran. eigentlich war der plan ja strudelschnecken zu machen. in dem fall sollte man ca. 500g fülle oder weniger für eine packung blätterteig haben. wenn man so wie ich, gut das doppelte mit gewalt in den teig zwingt, dann schauen die schnecken so aus.

… und nur mehr ein strudel kann einen retten. der war dann aber wirklich unfasslich lecker. verwendet hab ich das solidarische sauerkraut, dass so sauer ist, dass ich es fast nicht essen kann. aber mit wasser gespült und mit zwiebeln und tomatenmark bearbeitet geht es dann. und ein ganz heißer tipp ist auch das lammgewürz, dass ich gestern am naschmarkt erstanden hab.

sauerkraut-hack-strudel

eine pkg. blätterteig
1 zwiebel
1 el tomatenmark
250g sauerkraut
150g sojaschnetzel, fein
1 el suppenwürze
4 el lammgewürz
2 el öl
1/2 tl zimt
1/2 tl muskatnuss, gerieben
2 el sojasauce
4 el rotwein
2 zehen knoblauch
salz, pfeffer

sojaschnetzel mit gemüsebrühe, einem el sojasauce und einem el lammgewürz und wasser einmal aufkochen und mindestens 10 minuten ziehen lassen. in einem sieb sehr gut ausdrücken und in einer heißen pfanne mit öl gut anbraten. knoblauch dazupressen und mitrösten. mit lammgewürz, zimt, pfeffer und muskat würzen, mit sojasauce und rotwein ablöschen, zur seite stellen.
im restlichen öl die gehackte zwiebel anrösten, das tomatenmark mitrösten bis es dunkel ist, das sauerkraut dazugeben, alles zusammen durchrösten und ordentlich salzen.
alles auskühlen lassen, auf den blätterteig geben und einrollen. entweder schnecken schneiden oder das ganze als strudel ins rohr. bei 210 grad 15-20 minuten backen. dazu passt eine joghurtsauce mit paprikapulver, salz, pfeffer und frischem knoblauch, oder auch grüner salat.

lebe wild und gefährlich (osho) und vegan (frau jupiter)

last, but not least – du hast mich vor zwei wochen mal gefragt, warum deine krautsuppe so fad geschmeckt hat. gemüse anbraten ist auf jeden fall ein sehr sinnvoller schritt, das mach ich auch bei jeder banalen klaren gemüsebrühe, es schmeckt einfach nach mehr. und beherztes würzen ist auf jeden fall auch eine gute idee. ich glaub der fehlende wacholder ist ziemlich wurscht, aber von allem anderen würd ich auf die, von dir genannte menge gemüse, jeweils mindestens einen esslöffel reinhauen.

würze wild und gefährlich!

dein lesterschwein