Kurz vor Perugia, auf dem Mittelstreifen der Autobahn sah ich die Pflanze zum ersten Mal. Meterhoch mit wunderschönen gelben Blütendolden. Ich kannte sie nicht, und das machte mich gleich neugierig. Ich als Hobby-Botanikerin liebe es, unbekanntes Grünzeug von unseren Reisen mit nach Hause zu schleppen und im Garten einzusetzen. Dort auf der Autobahn konnte man aber natürlich nicht stehenbleiben. Ein paar Tage später fand ich dann einige Exemplare an einer kleinen Bergstraße auf der Halbinsel Monte Argentario. Als ich einen Zweig abriss und daran schnüffelte, war klar, dass das nur wilder Fenchel sein konnte.
Aus den mitgebrachten Samen zog ich meinen ersten Gewürzfenchel (Feniculum vulgare), und machte ihn im Garten heimisch. Er ist zweijährig, sät sich selbst aus, sodass irgendwo im Garten immer mal wieder ein Pflänzchen auftaucht. Inzwischen gibt es ihn auch in heimischen Gärtnereien, mit grünem oder rotbraunem Laub. Es ist unerlässlich für Paste con le sarde. Zwei- bis dreimal pro Saison rupfe ich dafür meine Pflanzen.
Heuer habe ich zum ersten Mal - angeregt davon, dass die Fenchelpollen vom Pinterits so ausgezeichnet schmecken - die blühenden Blütendolden geerntet, in der Sonne getrocknet und abgerebelt. Dann mit der Pinzette kleine Stengelteilchen entfernt - eine sehr kontemplative Arbeit bei der herrschenden Hitze. Das getrocknete Gewürz dann vorsichtig gekostet, zerbissen - Wahnsinn! Würzig, ätherisch, mit leichter Schärfe und zartem Fenchelgeschmack im Hintergrund. Wird beim nächsten Fisch probiert!
Ich ärgere mich ja ein bisschen, dass ich da nicht früher draufgekommen bin, aber ab jetzt werde ich noch viel mehr Gewürzfenchel anpflanzen. Auch deshalb, weil die Tiere auf dem Foto unten ihn sehr schätzen. Aus denen wird mal mein Lieblingsschmetterling.
Pasta con le sarde
für 4 Personen
6 Sardellenfilets, ganz fein gehackt
100 g Weißbrotbrösel, geröstet
Olivenöl
1 mittlere, rote Zwiebel, gehackt
100 ml Weißwein
2 EL Strattú oder Tomatenmark
10 frische Sardinen
60 g Rosinen, in heißem Wasser eingeweicht
50 g Pinienkerne
1/2 TL Chilipulver (K: Piment d'Espelette)
einige Fäden Safran
50 g frisches Fenchelkraut, gehackt
Salz, Pfeffer
Die frischen Sardinen konnte ich trotz eifrigen Suchens nirgends bekommen, also musste ich notgedrungen auf Dosensardinen zurückgreifen (drei Packungen).
Das Öl von den Sardinen waschen, das Rückgrat entfernen und die Fische etwas zerpflücken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Die gehackten Sardellenfilets einrühren bis sie schmelzen. Mit Weißwein aufgießen, etwas einkochen. Das Strattú hinzufügen, erneut aufkochen. Die abgeseihten Rosinen dazugeben, ebenso die Pinienkerne, den Safran, das Fenchelkraut und das Chilipulver. Etwa zehn Minuten unter gelegentlichem Umrühren kochen. Falls nötig, noch etwas Weißwein zugießen.
Zwei, drei Minuten vor Ende der Garzeit die Sardinen zugeben. Frische (ausgenommene und geputzte) Sardinen gibt man allerdings gleichzeitig mit den Rosinen zur Sauce. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Sauce mit den al dente gekochten Nudeln (im Original Bucatini, wir haben Bigoli genommen) mischen und mit knusprigen Weißbrotbröseln bestreuen. Ich gieße gerne noch ein bisschen grasiges sizilianisches Olivenöl extra vergine drüber. Der Mitkoch serviert dazu einen fantastischen grünen Veltliner 2011 vom Salomon aus Falkenstein, die jungen Damen trinken Apfel-Cider.
Aus den mitgebrachten Samen zog ich meinen ersten Gewürzfenchel (Feniculum vulgare), und machte ihn im Garten heimisch. Er ist zweijährig, sät sich selbst aus, sodass irgendwo im Garten immer mal wieder ein Pflänzchen auftaucht. Inzwischen gibt es ihn auch in heimischen Gärtnereien, mit grünem oder rotbraunem Laub. Es ist unerlässlich für Paste con le sarde. Zwei- bis dreimal pro Saison rupfe ich dafür meine Pflanzen.
Heuer habe ich zum ersten Mal - angeregt davon, dass die Fenchelpollen vom Pinterits so ausgezeichnet schmecken - die blühenden Blütendolden geerntet, in der Sonne getrocknet und abgerebelt. Dann mit der Pinzette kleine Stengelteilchen entfernt - eine sehr kontemplative Arbeit bei der herrschenden Hitze. Das getrocknete Gewürz dann vorsichtig gekostet, zerbissen - Wahnsinn! Würzig, ätherisch, mit leichter Schärfe und zartem Fenchelgeschmack im Hintergrund. Wird beim nächsten Fisch probiert!
Ich ärgere mich ja ein bisschen, dass ich da nicht früher draufgekommen bin, aber ab jetzt werde ich noch viel mehr Gewürzfenchel anpflanzen. Auch deshalb, weil die Tiere auf dem Foto unten ihn sehr schätzen. Aus denen wird mal mein Lieblingsschmetterling.
Pasta con le sarde
für 4 Personen
6 Sardellenfilets, ganz fein gehackt
100 g Weißbrotbrösel, geröstet
Olivenöl
1 mittlere, rote Zwiebel, gehackt
100 ml Weißwein
2 EL Strattú oder Tomatenmark
10 frische Sardinen
60 g Rosinen, in heißem Wasser eingeweicht
50 g Pinienkerne
1/2 TL Chilipulver (K: Piment d'Espelette)
einige Fäden Safran
50 g frisches Fenchelkraut, gehackt
Salz, Pfeffer
Die frischen Sardinen konnte ich trotz eifrigen Suchens nirgends bekommen, also musste ich notgedrungen auf Dosensardinen zurückgreifen (drei Packungen).
Das Öl von den Sardinen waschen, das Rückgrat entfernen und die Fische etwas zerpflücken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Die gehackten Sardellenfilets einrühren bis sie schmelzen. Mit Weißwein aufgießen, etwas einkochen. Das Strattú hinzufügen, erneut aufkochen. Die abgeseihten Rosinen dazugeben, ebenso die Pinienkerne, den Safran, das Fenchelkraut und das Chilipulver. Etwa zehn Minuten unter gelegentlichem Umrühren kochen. Falls nötig, noch etwas Weißwein zugießen.
Zwei, drei Minuten vor Ende der Garzeit die Sardinen zugeben. Frische (ausgenommene und geputzte) Sardinen gibt man allerdings gleichzeitig mit den Rosinen zur Sauce. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Sauce mit den al dente gekochten Nudeln (im Original Bucatini, wir haben Bigoli genommen) mischen und mit knusprigen Weißbrotbröseln bestreuen. Ich gieße gerne noch ein bisschen grasiges sizilianisches Olivenöl extra vergine drüber. Der Mitkoch serviert dazu einen fantastischen grünen Veltliner 2011 vom Salomon aus Falkenstein, die jungen Damen trinken Apfel-Cider.