Wikileaks: Julian Assange in New York

Niemandem gefällt es, wenn seine schmutzigen Geheimnisse an die Öffentlichkeit gezerrt werden, erst recht nicht, wenn dies weltweit Folgen nach sich zieht. Seit Juli des Jahres 2007 kennt die Welt dank des, im Jahre 2006 von dem Australier Julian Assange gegründeten Portals Wikileaks, einige wichtige Geheimnisse verschiedener Regierungen sowie Informationen über deren Kommunikationskanäle.

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Die Idee von Assange bestand darin, den Bürgern jene Informationen zugänglich zu machen, die schlussendlich Einfluss auf deren Leben nehmen und deshalb einen öffentlich Charakter haben sollten. Dies erreichte er durch die Veröffentlichung geheimer Dokumente, die über den elektronischen Postkasten völlig anonym in die Hände seiner uneigennützigen Organisation gelangten. Nach Abholung der Informationen wurden diese einer Analyse unterzogen, um ihre Echtheit zu prüfen. Das Netzwerk war komplett abgeschirmt, um die, prinzipiell edlen Ziele verwirklichen zu können, jedoch konnte dies nicht verhindern, dass Julian Assange heute gejagt wird.

Julian Assange ist das Gesicht von Wikileaks, einer Organisation, deren Mitwirkende nur schwer zu identifizieren sind. Die Details, die über seine persönliche Biographie vorliegen, stammen von Dritten. Was man allerdings sicher weiß, ist, dass er schon in sehr jungen Jahren Teil einer Gruppe von aktivistischen Hackern war und sich später der Programmierung freier Software widmete.

Die durch Wikileaks veröffentlichten Informationen, die am meisten Aufsehen erregten, erschienen im Jahr 2010. Dabei ist in einem Video aus dem Jahr 2007 zu sehen, wie ein Militärhelikopter der Vereinigten Staaten vorsätzlich zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters sowie weitere neun Menschen in Bagdad angriff und tötete.

Über bekannte Tageszeitungen, denen die Information von Wikileaks gratis zur Verfügung gestellt wurde, kamen ebenfalls Dokumente über den Konflikt in Afghanistan ans Licht. Die durchgesickerten Daten berichteten von Attacken auf Zivilpersonen, Eigenbeschuss („friendly fire”) unter alliierten Truppen sowie von Beziehungen zwischen den Taliban und dem Pakistanischen Geheimdienst. Dies hatte natürlich eine Reaktion der Vereinigten Staaten zur Folge, welche das Unternehmen von Julian Assange anklagte, das Leben Unschuldiger in Gefahr zu bringen.

Die Fäden von Wikileaks zu geheimen und wichtigen Informationen führen praktisch in alle Länder dieser Welt, die Verfolgung von Assange und Wikileaks war jedoch abzusehen. Erste Maßnahmen bestanden in dem Versuch, die Website um jeden Preis zu schließen und zu zensieren, indem man den Usern den Zugriff verweigerte. Die Firmen, welche die Internetserver zur Verfügung stellten, distanzierten sich von Wikileaks, man kappte finanzielle Quellen und Spendenmöglichkeiten und erließ neue Gesetze, um gegen das Unternehmen vorgehen zu können. Sogar über Sozialnetzwerke wie Twitter wird die Zensur aufrechterhalten, obwohl Gruppierungen wie „Anonymous” Assanges Ziel mit Aktionen gegen die Sites, welche Wikileaks den Rücken zukehren, unterstützen.

All dies machte Julian Assange zu einem Straftäter, der von mehreren Ländern wie beispielsweise den USA oder Australien verfolgt wurde, die ihn der illegalen Veröffentlichung geheimer Dokumente anklagten. Darüber hinaus wirft ihm Interpol den sexuellen Missbrauch von zwei schwedischen Frauen vor.

Momentan steht Assange in England unter strengsten Bedingungen unter Hausarrest und wird wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen durch einen elektronischen Chip überwacht. Am vergangenen 1. Februar 2012 wurde er vor dem englischen Supreme Court vorstellig, um seine Auslieferung nach Schweden zu verhindern. Die Auslieferung wäre zweifelsohne ein Glück für all jene, denen daran liegt, eine für ihre Interessen so störende Person aus dem Weg zu räumen.


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