wie schon in den Posts davor angekündigt, möchte ich euch davon berichten, was mich dazu bewegte - schon seit fast einem ganzen Monat am Stück - meine Ernährung umzustellen und mich nur noch vegan zu ernähren. Dies wird eventuell ein recht ausschweifender Post, was euch hoffentlich nicht davon abschreckt ihn zu lesen :$
Warum vegan?
Es began so Mitte/Ende Mai diesen Jahres, als ich schon längere Zeit bemerkt hatte, dass meine Hosen immer enger und meine Kleidung an mir immer "presswurstartiger" aussah.. Auch mein Freund hatte gut zugenommen, was wohl bei uns beiden an immer öfter werdenden abendlichen Chips-Sessionen auf der Couch und vielem ungesunden Fast Food und generell sehr deftig fettigem Essen lag. Irgendwie fiel mir dann eines Tages bei einem gemeinsamen DM Besuch eine Diät-Shake-Dose ins Auge. Augenscheinlich eine günstigere Alternative zu dem bekannten Diät-Shake, welcher mit einer schlanken, am Strand entlang joggenden, durchtrainierten Frau im Bikini und einer nebenher "schlabbernden" Englischen Bulldogge Werbung macht. Da ich schon einmal solch eine Shake Diät mit dem Markenprodukt versuchte, welche jedoch schon am ersten Tag wegen des widerlichen Geschmacks scheiterte, wollte ich probieren, ob DM das mit dem Geschmack besser hinbekommen hatte. Ein fragender Blick meines Liebsten entmutigte mich kurzerhand, spornte mich jedoch andererseitss wieder an, diesmal das ganze auch richtig durchzuziehen. Zwei Tage später war auch er mit dabei, denn auch er wollte einige angefutterte Kilos wieder los werden. In gut einem Monat purzelten bei uns beiden nur so die Pfunde und es wurden fleißig Dosen "verspeist". Obwohl ich Ende Juni vier Klausuren schrieb, hielt ich es durch und ersetzte meist ein bis zwei Mahlzeiten durch den Diät-Drink. Geschmacklich fand ich ihn wirklich ok und sättigend war er auch und die Erfolge auf der Waage waren auch motivierend (immerhin nahm mein Freund gut 7kg ab und ich um die 6kg innerhalb von nur einem Monat). Dennoch fehlte mir irgendetwas und ich bemerkte wie mein Hautbild immer schlechter und schlechter wurde. Meine Mutter sprach mich - als ich eines Tages mit kurzen Hosen bei ihr zu Besuch war - auf meine ziemlich verdellten Oberschenkel an, die ich mir bis dato immer schön geredet hatte... Auch hatte ich wahnsinnig eingerissene Mundwinkel (die ich teilweise auch dem Stress wegen der Klausuren zuschreiben kann), meine Oberarme waren übersäht mit Sommerakne und auch meine Oberarme - der sogenannte Winkespeck - sahen einfach nur fürchterlich aus. Und das mit 25! Ich dachte nur: "... Oh weia! In weiteren 25 Jahren sehe ich aus wie meine Oma!!! ..."
Von heute auf morgen vegan?
Klar war mir vorher bewusst, dass eine Shake Diät aus gesundheitlicher Sicht nicht das Wahre ist. Für die ersten Kilos und den ersten schnellen Erfolg, war diese Ernährung für mich einfach nur die einfachste und effektivste. Auf lange Sicht hin wollte ich meinem Körper dann jedoch diesen Chemie-Cocktail nicht mehr zumuten. Schon länger interessierte ich mich für ein Kochbuch, war jedoch jedesmal zu geizig mir es zu kaufen: Und zwar handelte es sich um "Das goldene von GU - vegetarisch". Das Buch beinhaltet wahnsinnig viele Rezepte, eines klingt besser als das andere! Also kochte ich hieraus einige Rezepte und versuchte das ganze nach dem Low-Carb-Prinzip zu gestallten. Irgendwie laß ich dann auf dem Blog von Derya, welchen Erfolg sie Dank des Buches von Attila Hildmann "Vegan For Fit" beim Abnehmen hatte. Vor allem gefielen mir die Gerichte auch total die sie da so postete. "Warum nur vegetarisch kochen?", dachte ich mir da, "Dann kann ich's doch auch mal vegan probieren!" Ohne groß den vielen Amazon-Rezensionen des Buches zu Beachtung zu zeigen, bestellte ich mir das Buch einfach mal aus dem Bauch heraus. Was konnte schon groß passieren?Das war so ungefähr Ende Juni/ Anfang Juli. Es standen noch wahnsinnig viele Geburtstage, diverse andere Feiern, eine Hochzeit samt vorhergehendem Polterabend und und und aus. So kam es, dass ich die Woche über größtenteils versuchte mich vegan zu ernähren und nach dem Buch zu "leben", jedoch am Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes "die Sau rausgelassen" wurde. Mein Freund hatte damit überhaupt keine Probleme, denn ihm schmeckt eigentlich auch immer alles, was ich ihm auf den Tisch stelle ^_^ Dafür bin ich ihm dankbar, dass er in der Hinsicht (und auch in vielen anderen Hinsichten natürlich ;-) ) sehr unkompliziert ist! An einen Tag in unserer "Unter der Woche vegan - am Wochenende komme was woll"-Zeit erinnere ich mich noch an einen Vorfall, als wäre es gestern gewesen: Es war irgendwann Mitte Juli, als ich mich von Montag bis Freitag strickt vegan ernährt hatte. Freitag Abend ging es auf eine sehr feuchtfröhliche Feier, bei der ich vielleicht etwas zu tief ins Glas geschaut hatte. So ging es mir am Tag danach nicht wirklich sonderlich gut und meine Gelüste nach deftigem Essen (mit Fleisch) steigerten sich mittags ins Unendliche. Lage musste ich meinen Freund nicht überreden und wir liefen zum Döner-Mann um die Ecke. Ein GROßER Döner musste es für mich sein - mit allem. Allein der Geruch machte mich überglücklich! o_O Zuhause angekommen verspeißten wir unser Essen in einem Mortztempo! Nur ganz kurze Zeit später, bemerkte ich, dass etwas mit meinem Magen nicht stimmte. Er verkrampfte sich höllisch und am liebsten hätte ich mir den Finger in den Hals gesteckt. Ungelogen hatte ich nach diesem Döner (der mir sonst so gut geschmeckt hatte) die schlimmsten Magenschmerzen meines Lebens. Stundenlang, ja eigentlich sogar den ganzen Tag, hatte ich wahnsinnige Krämpfe, bekam sogar Kopfschmerzen!
Dies war wohl der ausschlaggebende Moment, in dem ich beschloss, dass ich (zumindest vorerst) auf Fleisch verzischten werde.
Was hat sich verändert durch die vegane Ernährungsweise?
Ich kann es selbst nun kaum glauben, dass ich am Sonntag schon 30 Tage vegan lebe! Und das ohne Ausnahme. Selbst als es letzte Woche am Geburtstag meines Vaters super lecker riechende Spieße vom Grill gab, wollte ich einfach kein Fleisch essen und bediente mich an den diversen veganen Nudel-, Gemüse- und Couscoussalaten. Und mir ging es dabei so gut! Ich möchte euch hier einige der positiven (und negativen) Veränderungen aufzählen, die sich seither bei mir eingestellt haben:Positive Veränderungen
- Ich fühle mich viel fitter und habe viel mehr Energie.
- Durch den Überschuss an Energie, brauche (ja das ist das richtige Wort dafür!) ich fast jeden Tag eine Einheit Sport. Als Allesesser schaffte ich auf dem Crosstrainer gerade mal allerhöchstens 20 Minuten und war sowas außer Puste! Mein Rekord liegt mittlerweile bei 1 1/2 Stunden! Und manchmal - hätte ich nicht noch andere Dinge zu tun - könnte ich noch länger trainieren. Dabei kriege ich super Luft und fühle, dass es mich zwar anstrengt, jedoch auch super gut tut! Und das von einem richtigen Sportmuffel! (Ach wie stolz wäre meine Sportlehrerin!)
- Meine Haut hat wieder viel mehr Spannkraft und die hässlichen Dellen an den Oberschenkeln sind schon viel gestraffter. Selbst meine Mama meinte, dass es jetzt super gut aussieht im Vergleich zu vorher! Auch wachsen meine Nägel viel schneller und sind total hart im Gegensatz zu vorher.
- Musste ich vorher schon fast zwanghaft jeden Tag (mindestens) einmal Duschen, so fühle ich mich mittlerweile sogar nach zwei Tagen noch "frisch" und auch meine Haare sehen nicht fettig oder sonstiges aus. Ich hab irgendwie das Gefühl, als hätte sich mein Körpergeruch/-duft ins Positive verändert
- Und was ich am meisten bemerkt habe, ist dass meine Verdauung wohl mal zum ersten mal in meinem Leben richtig super funktioniert!
- Ich habe Lebensmittel probiert, von denen ich zuvor noch nie gehört hatte (z.B. Quinoa, gepopptes Amaranth oder Hefeflocken), oder an die ich mich noch nie rangetraut habe (bis letzte Woche habe ich noch nie selbst Auberginen zubereitet, oder Hokkaidokürbisse, aber auch Süßkartoffeln waren in meiner Küche zuvor Fremde. Jetzt mag ich sie nicht mehr missen!)
- Dazu kommt noch, das ich mich einfach nur gut fühle, was wohl einerseits vom Gewichtsverlust (~3kg in vier Wochen) herrührt, aber ich habe auch das Gefühl, dass die vegane Ernährung mich selbstbewusster und einfach glücklicher macht. Vielleicht kein Wunder, denn so toll wie das Essen immer aussieht und auch schmeckt! Heißhunger bekommt man bei den reichhaltigen und sattmachenden Gerichten übrigens auch nicht. Und ab und an kann man sich ja auch mal etwas Süßes, z.B. in Form eines veganen Muffins, gönnen :$
Neutrale/Negative Veränderungen
- Am meisten bekommt meine Geldbeutel momentan meine Ernährungsumstellung zu spüren... Manche Produkte sind recht teuer, z.B. Bio-Mandelmus oder ähnliche Produkte. Ich versuche auch bei Obst und Gemüse darauf zu achten, dass es ein Bio und Fairtrade Siegel trägt, jedoch sind manche Gemüsearten dann gleich doppelt so teuer (z.B. Paprikas). Viele sagen, dass die Kosten nach den ersten größeren Anschaffungen wieder fallen. Ich bemerke davon noch nicht so viel...
- Leider leider hat sich meine Kopfhaut durch die vegane Ernährung nicht verbessert (ich leider genetisch bedingt an Schuppenflechten), jedoch kann ich auch keine Verschlechterung wahrnehmen.
- Dann habe ich nach zwei Wochen bemerkt, dass mir recht viele Haare ausfallen. Zum Glück hat sich dies jetzt wieder eingependelt! Manche behaupten, dass dies von der Entgiftung des Körpers herrührt.
- Schwierig wird es auch, als Veganer in einem Restaurant essen zu gehen. Obwohl ich bisher eine richtig gute Erfahrung mit Vollkornpizza mit Gemüsebelag ohne Käse gemacht habe, gibt es sehr viele Restaurants bei denen nur deftige Speißen auf der Karte stehen, die kaum zu veganisieren sind. Am besten man plant seinen Besuch schon vorher oder geht in ein chinesisches/thailändische Restaurant, dort findet man schon eher etwas.