Guten Abend meine Lieben und auch hier ganz offiziell ein frohes und gesundes neues Jahr für Euch alle. Ich mache ja eigentlich Blogurlaub aber diese Zeilen mussten jetzt raus-ja das klingt irgendwie dramatisch aber so fühlt es sich für mich auch an.
Wusstet ihr das ich seit gut einem Jahr keine Nachrichten mehr schaue oder lese? Also nicht aktiv. Ich wurde so übermannt von schlechten aber auch guten Nachrichten, dass ich, um mehr auf mich zu achten, weitestgehend darauf verzichte. Auch von der Klatschpresse hab ich keinen blassen Schimmer mehr. Das aktuelle politische Weltgeschehen interessiert mich und ich bekomme auch immer etwas mit aber meistens erfahre ich durch meinen Mann oder in Gesprächen von gewissen Vorkommnissen.
Ich lese Blogs aber auch sehr stark gefiltert. Ich lese was mich interessiert. Was mich selber betrifft. Was mich neugierig macht und mich bildet. Ich habe Blogs geblockt die mich zu null interessieren. Andere Blogger haben das auch mit mir gemacht und es ist vollkommen ok.
Bei der Flut an Informationen, die besonders auch wir Blogger zu spüren bekommen, muss man für sich eine verträgliche Masse bestimmen.
Als ich heute morgen so scrollte und schaute was interessant sein könnte, stolperte ich über eine Überschrift und klickte sofort drauf.
Als ich merkte wer die Autorin ist, wollte ich sofort wieder wegklicken aber die Überschrift machte mich wirklich betroffen. Es würde einiges an dem Verhalten dieser Person erklären und vielleicht könnte man helfen, vermitteln oder sogar beistehen.
Also las ich weiter und las und las und war fertig und mir fiel dazu nix mehr ein. Ich wurde wütend. So richtig. Das kann ich gut. Wütend sein! Ich fasste es nicht, dass man über eine Depression in der Überschrift spricht und am Ende des Artikels sich fragt: Wieso sich diese Autorin nicht in Grund und Boden schämt.
Ich bin Betroffene psychischer Erkrankungen und lese auch deshalb viele Beiträge zu diesem Thema. Ich verfolge auch medizinische Berichte dazu, denn Betroffene brauchen vor Allem eins- Hilfe, Achtsamkeit und vielleicht sogar Rettung.
Ich selber schreibe auch über meine Erkrankungen, meine Gefühle dabei und meine ganz persönliche Einstellung dazu. Ich kenne meine Verantwortung. Ich weiss, dass Menschen das aus unterschiedlichen Gründen lesen aber besonders ebenfalls Betroffene lesen es mit 8 Augen. Sie hoffen auf Neuigkeiten, auf Austausch und auf Verständnis. Man findet auch kleine Anker über so etwas. Wir sind oft gefangen in unserer Welt und haben wenig Möglichkeiten, verständlich zu sagen was wir denken oder fühlen.
Und dann kommt eine Bloggerin daher und spricht von einer Depression und redet eigentlich nur von ganz alltäglichen Gedanken, die man zwischen den Jahren hat.
Gedanken, die jede Mama hat, wenn Sie einen neuen Schritt mit ihren Kindern geht. Gedanken, die vielleicht jede Person hat, wenn Sie von guten Vorsätzen ins neue Jahr geht und diese kurze Leere spürt.
ABER DAS IST KEINE DEPRESSION und dann sollte man dieses Wort auch nicht nutzen.
Ja ich weiss, jeder kann jeden Blödsinn ins Internet schreiben. Auch wir Blogger schreiben für viele andere Menschen unglaublich viel Blödsinn in dieses Netz aber es gibt Grenzen. Es gibt einfach Grenzen, die man einhält.
Nur um Klicks zu erhaschen, denn ja nach Depressionen googeln tausende von Menschen. Ich unterstelle diesen Vorsatz jetzt, denn anders kann ich mir es einfach nicht erklären, wie man in einer Überschrift bereits über eine Depression sprechen kann um dann in einem Text nur heiße Luft von sich zu geben.
Weisst Du eigentlich, wie sehr Du Betroffene damit vor den Kopf stößt. Wie lächerlich dein Beitrag für uns wirkt? Wie verletzend es ist? Hast Du überhaupt eine Ahnung davon, was es bedeutet depressiv zu sein?
Und wie beschämend ist es, dass Du dann, wenn man dich darauf ansprichst, Betroffene als Irre betitelst? Was denkst Du dir dabei? Nix oder? Genau Du bist jemand, der diesen Blödsinn ins Internet schreibt und dieses Netz in Verruf bringt.
Ich kann nur sagen, denkt darüber nach, bevor ihr „öffentlich" über Themen schreibt und redet, was das für Auswirkungen haben kann. Mit den Gefühlen zu spielen um Leser zu erhaschen? Das ist doch eigentlich die Sprache von bekannten Boulevardblättern.
Und wir Blogger, die heute viel darüber diskutiert und gesprochen haben, es ist gut und wichtig, dass wir darauf hinweisen, denn sonst gehts so weiter.
Uns gehört nicht die große Bloggerblase aber wir sind alle ein Teil davon und sollten auch untereinander offen für diesen Austausch sein und dazu stehen, wenn wir großen Bockmist fabriziert haben.
Wir sollten einen Codex haben und ehren, solche gesellschaftskritischen Themen mit viel Feingefühl und Achtsamkeit zu behandeln.
Mein 1. Beitrag im Jahr 2017 sollte ein schöner sein aber das war mir wichtig und damit verabschiede ich mich und ich gebe euch noch einen wirklich wichtigen und ergreifenden Text mit. Er handelt von einer Mama die an Depressionen leidet und Sie hat meinen Respekt, meine Hochachtung und eine Umarmung von mir. Wir hatten heute Kontakt wegen genau diesem verwerflichen Text und tauschten uns ein wenig aus. Denn das ist es, was gut tut.
Eure Glucke
Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.