Die Zahl der Hotels, die in ihren Zimmern kostenlose Bibeln für die Gäste bereitlegen, gilt als rückläufig, dennoch ist schon vielen Menschen diese Tradition begegnet, ohne zu wissen, woher sie stammt. Die Bibel im Hotelzimmer geht zurück auf eine Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert.
Wieso Bibel im Hotel?
Im September 1898 war John H. Nicholson in Boscobel, Wisconsin auf der Suche nach einem freien Hotelzimmer. Da es keines gab, musste er sich ein Zimmer mit dem Geschäftsmann Samuel E. Hill teilen. Die Männer erkannten, dass sie beide gläubige Christen waren und lasen gemeinsam in der Bibel. Im Jahr darauf gründeten sie gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsmann, William J. Knights, eine Vereinigung christlicher Handelsreisender. Sie gaben ihr den Namen Gideon in Anlehnung an einen Charakter aus der Bibel, der Gottes Befehle befolgte.
Der Gideonbund wuchs rasch und entwickelte die Idee, allen Hotels Bibeln zur Verfügung zu stellen. 1956 erreichte der Gideonbund Deutschland und wirkte zunächst in Berlin und Frankfurt. Über die Jahre emanzipierte sich der deutsche Ableger finanziell von den USA und ist seit 1980 eine selbstständige nationale Vereinigung.
Nach eigenen Angaben hat der Gideonbund weltweit über 2,2 Milliarden Bibeln verteilt. Rund 280.000 Mitglieder sind derzeit für Gideon tätig, davon 48.000 in Deutschland.