Jura hell! Zwischen Belchenflue und Gwidemhöchi.
An den Fels gemaltes Zürcher Wappen
von Soldaten des ersten Weltkriegs.
War eine tolle Samstagswanderung. Nur schon das Mittagessen im Restaurant Blüemlismatt hoch über Egerkingen. Wir hatten dreckige Schuhe, der Rest der Gäste saubere; sie waren allesamt mit dem Auto hinaufgefahren und tendierten zum Doppelkinn. Aber der Empfang war nett und das Essen fantastisch. Das fing schon mit dem Salatdressing an; ich liebe Köche, die den verfemten Knoblauch anwenden, natürlich in der schlauen Dosis. Und dann das Wienerschnitzel: riesig, schön geklopft, die Panade perfekt. Leider ist mein Foto nicht besonders, unser Tisch wurde von der Sonne beschienen. Vermutlich leerten wir deshalb die Flasche Humagne Rouge so speditiv; er durfte nicht warm werden. Wenn ich etwas an dem Lokal bemäkeln dürfte, dann höchstens dies: Die
Weihnachtsdeko mit den überall hängenden Sternen hätte noch nicht sein müssen.
Mein Wienerschnitzel in der
grellen Novembersonne.
Und nun zum Wetter. Wir hatten alles: dichten Nebel (aber nur die erste Viertelstunde). Gleissende Sonne mit dem Nebelmeer unter uns. Und in den verschatteten Tälern zwischen den Kreten wieder Kälte und Bise - Wintergift. Leicht war unsere Route vom Unteren Hauenstein via Challhöchi, Belchenfluh-Rampe, Gwidem, Asp, Bärenwil zur Blüemlismatt und weiter via Roggenschnarz, Roggenflue, Schloss Neu Bechstein nach Oensingen (6 1/2 Stunden; 880 Meter aufwärts, 1090 Meter abwärts) im Übrigen beileibe nicht. Dort, wo keine Sonne hinkam, waren die Wege dreckig-matschig, so dass man aufwärts bisweilen einen Schritt tat, um wieder einen Schritt retour zu rutschen. Und die Kalkpartien waren so glitschig, als hätte sie irgendein antitouristischer Fiesling mit Schmierseife präpariert. So bin ich im Nachhinein doppelt glücklich: zum einen über die vielen schönen Momente der Wanderung. Und zum anderen darüber, dass wir alle unfallfrei ans Ziel kamen.
Grossartige Nachmittagsstimmung auf der Roggenflue über Oensingen.