oder In eigener Sache.
Derzeit geht mal wieder gar nichts. Ich stell mir vor, es wäre immer so. Ausgelaugt. Lustlos. Dunkel. Nicht mal das übliche Angewidertsein. In solchen Momenten hat man nicht mal einen Sinn dafür, wie richtig jetzt ein ordentlicher Suff wäre. Der Gedanke kommt einem gar nicht.
Zuletzt wollte ich noch was zum Shutdown schreiben. Ging nicht. Es kam nichts. Ich stellte mir vor, wie ich die üblichen Worte verwende. Tea Party, Reaganomics, marktradikal oder Antiamerikanismus. Öde. Fast so abgeschmackt wie Gaucks Predigt zur Einheit. Ist ja aber auch mal genug. In den letzten Wochen habe ich ja fast täglich was geschrieben. Bundestagswahl und so. Außerdem möchte ich nicht jede Verrücktheit und jede Realsatire aus Entwicklungsländern anreißen müssen. Ich komme mir ja vor wie ein geiler Dackel, für den jede Wade ein potenzielles Verzückungserlebnis darstellt. Man muss auch mal die Schnauze halten können.
Nun ist mal kurz Pause angesagt. Mal raus aus der Tretmühle. Weg unterm Fallbeil. Der Eintönigkeit entfliehen. Kurze Unterbrechung des ewigen Wartens auf News und Sensationen. Aus der Monotonie des Chronisten türmen.
Ich darf natürlich nicht klagen. Ich sitze ja hier in keinem Arbeitslager. Was sollten denn da all die hart arbeitenden Menschen sagen? Ich meine nicht Pfaffen und Manager. Leute, die Scheißjobs machen, Pakete schleppen, Teller jonglieren und Kotze wegwischen.
Trotzdem reicht es mir jetzt mal. Alles vor und nach der Bundestagswahl hat mich müde gemacht. Und mürbe. Und dann all diese Namen. Merkel, Kauder, dann dieser sprechende Rasierpinsel, der von Beruf Generalsekretär der Union ist. Und dann Nahles und Gabriel und Lindner und Trittin und Palmer und Kretschmann. Die Namen, die man gleich wieder vergisst, kann ich natürlich hier nicht hinschreiben. Zudem jede Stunde eine neue Eilmeldung, die mich ratlos zurückläßt. Ich komme mir fast vor wie auf Picassos Guernica gepinselt. So viel Zeug, so unübersichtlich und undefinierbar. Und alles so grau. Ist das ein Fuß oder eine Hand? Wiehert da ein Pferd oder meines Vaters Cousin aus jenem Ort? Wo soll ich nur anfangen? Was ist wichtig? Was nicht?
Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Ach so, ja: Es gibt mal keinen Text am Freitag und keinen am Samstag. Ich mache jetzt gleich das Licht aus und wenn ich es wieder anknipse, geht es ab in den Norden.
Und wenn ich schon mal dabei bin. Vielen Dank für eure Unterstützung. Und wer mag, darf das auch weiterhin tun. Entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Meine Kontodaten teile ich auf Nachfrage gerne mit.