Dass Frauen viel anfälliger für eine Blasenentzündung sind als Männer, hat anatomische Ursachen.
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Harnwegsinfekte sind in Frauenkreisen ein viel diskutiertes Problem
(djd). Schon das Sitzen auf einer kalten Bank, die offenen Schuhe bei überraschendem Regenwetter oder der zu kurze Rock reichen bei vielen Frauen dafür aus, dass sich bald eine Blasenentzündung einstellt. Die Betroffenen verspüren einen steten Harndrang, der Gang zur Toilette kann schmerzhaft und unangenehm sein. Oft verfärbt sich der Urin trübe und ist mit Blut vermengt. Viele Betroffene fühlen sich krank und haben stechende Schmerzen im Unterleib, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Dass Frauen viel anfälliger für eine Blasenentzündung sind als Männer, hat anatomische Ursachen: Die weibliche Harnröhre ist mit 2,5 bis vier Zentimetern wesentlich kürzer als die männliche, die etwa 20 Zentimeter lang ist. Zudem mündet sie in unmittelbarer Umgebung zu Darmausgang und Scheide. Bakterien und Keime aus dieser Region gelangen so schneller ans Ziel. Sie steigen auf und setzen sich an der Blasenwand fest, was eine Entzündung der Schleimhaut zufolge hat.
Viele Frauen, die schon einmal eine Blasenentzündung hatten, erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder daran.
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Natürliche Kombination gegen Keime
Viele Frauen, die schon einmal eine Blasenentzündung hatten, erkranken mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder daran. Auch ab den Wechseljahren sind Blasenentzündungen häufiger. Eine unkomplizierte Blasenentzündung heilt meist ohne gesundheitliche Folgen aus, in seltenen Fällen benötigen die Betroffenen ein Antibiotikum. So weit muss es jedoch nicht kommen: Auch in der Natur finden sich Wirkstoffe, die in einem frühen Stadium oder sogar vorbeugend eine Infektion lindern und verhüten können. “Eine besondere Rolle kommt hier den Cranberry-Extrakten zu”, erklärt Dr. Rainer Hartwich, Facharzt für Innere Medizin. Er untersuchte in einer aktuellen Studie an der Heinrich-Mann-Klinik in Bad Liebenstein die Schutzwirkung einer speziellen Kombination aus Cranberry- und Kürbiskernextrakten auf die Harnwege. Bereits nach einer dreitägigen Einnahme von “Cystorenal Cranberry plus” (rezeptfrei in der Apotheke, Sieger Stiftung Öko-Test 2009) reduzierte sich der Bakterienbefall um rund 34 Prozent.
Schon das Sitzen auf einer kalten Bank oder der zu kurze Rock reichen bei vielen Frauen dafür aus, dass sich bald eine Blasenentzündung einstellt.
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Flüssigkeit und Wärme können helfen
Der Experte kam zu dem Schluss, dass das Präparat bei längerfristiger oder vorbeugender Einnahme einen dauerhaften Schutz bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten bilden könne. Viele Frauenärzte raten, bei einer Blasenentzündung reichlich Wasser oder Tee zu trinken und somit die Bakterien auszuschwemmen. Auch Wärme wird oft als schmerzlindernd und entspannend empfunden. Übrigens: Geschlechtsverkehr erhöht das Risiko für eine Blasenentzündung, weil dadurch mehr Bakterien in die Harnröhre gelangen können. Zudem können eine übertriebene Intimhygiene sowie die Anwendung von Verhütungscremes das empfindliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören und das Infektionsrisiko ebenfalls erhöhen.