Erster Satz:
Ich lebe seit mehr als tausend Jahren.
Das Cover ist wirklich schön gestaltet, nicht nur weil ich Magnolien mag sondern die Farben sehr harmonisch sind. Es verleiht dem ganzen eine Leichtigkeit, welche das Buch, oder die Geschichte eigentlich nicht hat, denn das Thema und die Geschichte ist ernst, traurige, auch wenn sie Hoffnung aufkeimen lässt. Der Titel... Na ja... der Originale hat mir wesentlich besser gefallen; My Name is Memory. Der Schreibstil von Ann Brashares ist sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen und um keine Verwirrung zu stiften hat sie die Kapitel mit Datum und Ort versehen und die Teile in dem Daniel von seinen früheren Leben berichtet, sind fett und kursiv geschrieben. Also gibt es da keine Schwierigkeiten.
Was nun die Geschichte angeht, sie dreht sich um Daniel, der im Jahre 541 nach unserer Zeit in Kleinasien lebt. Zu dieser Zeit ist er schon ein junger Erwachsener und erlebt das Schlüsselerlebnis das ihn durch alle kommenden Leben treibt. Langsam wird ihm im zweiten Leben bewusst das er schon mal gelebt hatte, er kann sich ganz genau daran erinnern und so sieht er auch Sofia wieder vor seinem geistigen Auge, sie ist es, die er von nun an suchen wird, denn sein Herz, seine Seele verlangt nach ihr. In manchen Leben trifft er sie wieder, aber jedes mal passt die Situation nicht um ihr nahe zu kommen, manchmal findet er sie gar nicht und manchmal erschreckt er sie, weil sie sich nicht erinnern kann. Doch ein Liebesroman wär kein Liebesroman, wenn die beiden nicht doch zusammen finden würden, doch auch in diesem leben 2006 ist es alles andere als einfach sich ihr zu nähern, ihr zu sagen wer sie, wer er ist. Und so passiert das unvermeidliche auch dieses mal, sie nimmt reissaus.
Sofia, heute heisst sie Lucy, kann aber nicht vergessen, nicht nur weil eine Wahrsagerin und eine Hypnose Dinge in ihr wach gerufen haben, sondern einfach weil Daniel ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, doch es sollen noch ein paar Jahre ins Land ziehen bis etwas passiert das beide nicht für möglich gehalten haben und ihr Glück, welches so nah zu greifen scheint, doch noch zerplatzt wie eine Seifenblase.
Mir hat die Geschichte gut bis sehr gut gefallen. Warum also nur 3 anstatt 4 Herzen, weil sie etwas vorhersehbar ist und ich schon vor dem Schluss wusste was passieren würde. Und der Schluss war mir dann doch zu schnell und zu einfach.
Die Autorin hat sehr gut recherchiert was die Reikarnationstheorie angeht. Das heisst, es gibt einige Menschen die "wissen" das sie schon mal hier waren, oder gar mehrere male. Auch find ich es sehr realistisch das Daniel hier immer ein "Normalsterblicher" ist und nicht irgendwie ein Monarch, oder sonst wer berühmtes. Er ist und bleibt ein Mensch wie du und ich. Auch hat sie die Theorie aufgefangen das Verletzungen aus früheren Leben in Formen von Muttermalen in diesem Leben auftauchen. Auch das man, wenn man sich nicht bewusst erinnert, sehr wohl Gefühlsmassig auf Menschen oder Situationen reagiert. Die so genannte irrationale Angst kann durchaus eine rationale Erklärung haben, nun ja, wenn man eben an Wiedergeburt glaubt. Denn alle Erfahrungen sind in unserer Seele gespeichert. Nur sind sie eigentlich zu recht tief in uns vergraben.
In dieser Geschichte geht es um die Liebe des Lebens, der Leben. Die Liebe ist der Sinn des Lebens, der Motor der uns antreibt, der uns vielleicht auch all die Leben leben lässt, nebst all den Dingen die unsere Seele lernen will. Doch Liebe ist das höchste Gut welches die Menschen haben, unbezahlbar, und wertvoller als alles andere. Was ist ein Leben ohne Liebe, ohne geliebt zu werden und lieben zu können? In so einem Leben würde ich mich einsam fühlen, in so einer Welt würde ich nicht leben wollen.
Ich bedanke mich noch herzlich beim Bertelsmann Verlag für die bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.