Unter dem fantasievollen Namen Nicolae Guţă präsentiert sich Caffier dabei als aufgeräumt fröhlicher Volksmusiker. Leicht elektronisch aufgehübscht, bringt er die großen Hymnen der Sinti-Kultur als flotte Tanzbodenfeger und scheut sich nicht einmal, gelegentlich Parolen wie "Fuck with me" einzustreuen.
Lange durfte sich Caffier sicher sein, unerkannt zu bleiben. Doch nach mehr als einer Million Zufriffen auf seine "C wie..."-Kampagne ist der Mecklenburger nun trotz seiner kreischbunten Hemden und seines absichtsvoll debilen Grinsens in seiner Guţă-Inkarnation sicher identifiziert worden.
Obwohl sich Caffier als Roma-Rocker das Haar dunkel tönt, so ein Frewilliger der Plattform Caffierplag, verrieten schon der unverändert getragene Topfschnitt und der außerhalb bestimmter Reservate in Vorpommern kaum noch anzutreffende Schnauzbart, dass es sich beim angeblich 1967 als Nicolae Linguraru im rumänischen Petroşani geborenen Sänger (oben rechts) in Wirklichkeit um den 1954 in Weixdorf/DDR zur Welt gekommenen Caffier handele.
Welche Auswirkungen die Enttarnung der bsiher geheimen Party-Persönlichkeit des angehenden Ministerpräsidenten auf den Ausgang der Landtagswahlen whaben wird, ist derzeit noch unklar. Mecklenburger gelten allgemein als eher unlocker und bräsig, noch nie konnte ein Schlagerstar, Schauspieler oder Physiker im nordöstlichsten Bundesland eine parlamentarische Mehrheit erringen. Caffier tanzt so auch gegen ein Vorurteil an: C wie Zigeunerpop, Foc wie "wählt mich!"
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