Wiederbelebungsmaßnahmen bei Nacktschnecken

Auf unseren Spaziergängen genießen Nacktschnecken unsere besondere Aufmerksamkeit.

“Ich gefunden!” verkündet Maxe, wenn er wieder so ein Tierchen entdeckt hat.

Hemmungslos hebt er ein vertrocknetes Exemplar zwischen Daumen und Zeigefingerchen in die Höhe.

“Wasser legen!” verkündet er die Therapie der Wahl.

“Schatz”, erkläre ich, “bei dieser Schnecke ist das zu spät. Die ist schon tot.”

“Wasser legen, kriechen wieder??”

“Leider nein”, ich zerstöre Illusionen. Außerdem will ich den vertrockneten schwarzen Halbmond nicht bei uns zu Hause haben.

“Lege die Schnecke unter die Blätter, Maxe.”

Das tut er. Maxe nimmt jeder Tod mit. Er redet immer noch von den plattgefahrenen Küken, die wir einst auf der Straße entdeckt haben. Inzwischen hat sie der Wolf gefressen. Glauben die Zwillinge. Oder der Fuchs.

Die Zwillinge Mareike und Merle, die bei dem traurigen Fu.nd ebenfalls dabei waren, erinnern sich auch noch Tage später daran. Mädchen scheinen im Allgemeinen eloquenter zu sein als ihre männlichen Gleichaltrigen.

Während Sohni unter den Efeublättern su.cht und “Snecke wä-äg” verkündet – wir traben etwa eine Woche später an der Schneckengrabstätte vorbei – erklärt Merle ihre Sicht der Dinge, die ausnehmend logisch ist:

“Nä, Mara”, piepst sie,, “wenn es immer regnen würde, dann würden die Schnecken nicht sterben, nä?”

(Erinnert mich irgendwie an diese junge Dame, Töchterchen von Frau Kugelhoch.)



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