WIEDER MAL DIE LETZTE RETTUNG

Von Kuechenschabe
Ist nichts mit Pilzen diesen Herbst. Wenn man viel Glück hat, findet man beim Wandern durch den Wald vereinzelt ein Schwammerl, aber sagen wir mal so: Den Schwammerlkorb muss man nicht unbedingt mitnehmen!
Die Rettung für die schwammerlsüchtige Küchenschabe war diesmal wieder einmal eine schöne, große Krause Glucke, die ich im Kiefernwald fand. Wie ein vergessener Badeschwamm lag sie am Fuße eines großen Baumes, unübersehbar - aber nix für ungeübte Schwammerlsucher. Ich hätte sie vor ein paar Jahren auch noch stehen gelassen: Sie sieht einfach nicht wie ein essbarer Pilz aus. Ich hab die Hälfte davon mitgenommen und eine üppige Suppe mit Chorizo, Erdäpfeln und Gemüse draus gebastelt.
Schwammerlsuppe mit Krauser Glucke und Chorizo
500g Krause Glucke
2 mittelgroße Karotten, geputzt, in Stückchen geschnitten
1/2 Stück kleiner Knollensellerie, geputzt, in Stückchen geschnitten
4 mittelgroße, mehlige Erdäpfel, geschält, in Stückchen geschnitten
1 Zwiebel (K: cipolla rossa aus Tropea), grob gehackt
Butter
2 Lorbeerblätter
1 EL Paprikapulver
4 Wacholderbeeren, angequetscht
150 ml Weißwein (K: grüner Veltliner)
800 ml Hühner- oder Gemüsesuppe
4 - 6 EL Sauerrahm, glatt gerührt
2 EL gehacktes Maggikraut
Salz, Pfeffer
1 EL Essig
1 Stück Chorizo (etwa 250 Gramm)

Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Krause Glucke sorgfältig von Kiefernnadeln und anderen Verunreinigungen säubern und in mundgerechte Stücke schneiden, notfalls waschen: Sie ist einer jener raren Pilze, die das Waschen nicht übel nehmen und danach genauso fest und knackig sind wie vorher (Auch nach dem langen Kochen in der Suppe hat sich ihre Konsistenz nicht nennenswert verändert).
Karotten, Sellerie und Zwiebeln in etwas Butter etwa 15 Minuten lang anbraten. Mit Paprikapulver stauben. Mit Weißwein ablöschen. Erdäpfel und Krause Glucke, sowie Lorbeerblätter und Wacholderbeeren dazugeben. Mit Suppe aufgießen und köcheln, bis die Erdäpfel schön weich sind.
In der Zwischenzeit die Chorizo mit einer Gabel mehrmals einstechen und im Backrohr braten, bis sie knusprig ist. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und in etwa fünf Millimeter dicke Stücke schneiden.
Sauerrahm und Maggikraut sowie die Chorizostückchen und den Essig in die fertige Suppe rühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Der nussige Geschmack des Pilzes, die leichte Schärfe der Wurst, dazu meine geliebten Erdäpfel - ein tolles Herbstessen. Am besten passt ein Mühlviertler Bier dazu!