Ihr Lieben, vielleicht hattet ihr es ja irgendwie in den letzten Wochen mitbekommen: ich hatte etwas an meiner beruflichen Situation zu knabbern.
Da ich gerade in Elternzeit bin, arbeitete ich seit einem Jahr als Freelancer. Teilweise für Agenturen, teilweise kamen noch ein paar Einnahmen über Blogkooperationen rein. Aber so richtig happy war ich damit dann auf Dauer doch nicht.
Einmal ist es manchmal im Home-Office schon sehr einsam. Produktiv, aber so auf dem Dorf eben auch ohne große Kontaktmöglichkeiten. Dazu kommt noch diese Ungewissheit, ob man im nächsten Monat auf das Minimum an Einnahmen kommt, die man für die Fixkosten so braucht.
Ich liebe ich das was ich tue. Es macht mir einfach Spaß. Und je mehr ich kreativ arbeiten kann, desto ausgeglichener bin ich. Und das spüre ich auch im Alltag mit den Kindern.
Also klopfte ich bei meinem Arbeitgeber an. Teilzeit in der Elternzeit, wäre das möglich? Doch der hat andere Pläne. Pläne die PR-Agentur anders zu entwickeln. Pläne, die mich erstmal nicht einschlossen. Und ja – ich kann das verstehen, denn innerhalb der letzten zwei Jahre hatte sich da wirklich viel getan was Kunden und Team anging. Aber es schmerzte irgendwie. Mein Plan B war auf einmal weg. Vorerst, vielleicht auch für immer.
Ich schaute mir mehrere Stellenausschreibungen an, die vom Profil zu mir passten. Und ich fühlte mich als Arbeitnehmer, als Angestellte und Akademikerin mega wertlos … „Agentur und Teilzeit – kannste vergessen“, war mein Eindruck. Abgesehen davon, dass alle Ausschreibungen Vollzeit waren. Familientauglich ist anders. Und ich stellte ernüchtert fest: auch wenn man als Online-PRlerin noch Social-Media-Erfahrungen hat, Blogger und zudem noch fit in Photoshop & Co. ist – also quasi die Eierlegende Wollmilchsau schlechthin – wird es schwer werden, etwas zu finden.
Richtig schwer. Denn Kinder sind in meiner Branche eher ein Klotz am Bein. Vor allem bei Agenturen. Also konzentierte ich mich auf Unternehmen – nur gibt es da jetzt auch im näheren Umkreis nicht so viele, die für mich attraktiv sind. Nicht nur vom Standort, sondern auch von den Produkten und Themen her.
Das zog mich mega runter. Ich bin ein Mensch der gerne grübelt. Und ich grübelte viel in der letzten Zeit: Warum Teilzeit politisch immer so angepriesen wird, es aber nicht für alle Unternehmen umsetzbar zu sein scheint. Ja, für einige Berufe erst recht nicht. Und warum so viele eigentlich nur Nachteile in einer Teilzeitstelle zu sehen scheinen. Es frustete micht – vor allem meine Gedanken frusteten mich.
Abgesehen davon hatte ich Angst vor dem Bewerbungsprozess. Das Suchen und die Enttäuschungen. Darunter leidete wiederum meine Leichtigkeit beim Schreiben. Mann, hab ich mir beim Bloggen teilweise einen abgequält, sag ich euch.
Doch dann hatte ich plötzlich ein Jobangebot. So völlig unerwartet. Wäääämm. Auf einmal fühlte ich mich wieder wertig. Als ob mir gerade alles gelingen würde. Mit irgendeiner geheimen Superpower. Kaaaabuuuummm. Ich kann es immer noch nicht glauben.
Morgen schon fange ich an. Als Social-Media-Managerin in einer Frankfurter Agentur mit einem tollem Team. Mit Kunden, die genau meinen Interessen entsprechen. In Teilzeit, drei Tage die Woche im Büro, einen im HomeOffice. Und das, obwohl ich nur eine einzige Bewerbung geschrieben hatte. Diese ist es aber nicht geworden, auch wenn ich darauf ebenfalls sehr positives Feedback bekommen habe.
Ich bin gerade sehr sehr happy. Aber das heißt auch, dass es hier vielleicht in nächster Zeit nicht mehr so viele Posts geben wird. Ich werde es wohl nicht mehr schaffen, jeden Tag zu schreiben. Aber dafür wird ein neuer Aspekt mein Leben bereichern: den der Working Mom.
Ich hoffe ihr macht diese kleine Veränderung hier mit.
Wie ist das denn bei euch? Arbeitet ihr selbständig oder angestellt. Oder seid ihr lieber zu Hause. Welche Erfahrungen habt ihr bei der Jobsuche in Teilzeit gemacht?