Vorgespräch für die OP
wir schreiben Anfang April 2014
Ich versuchte mich irgendwie mit dem Gedanken anzufreunden einen Teil meiner Rippen zu verlieren. Wie gesagt ich versuchte es.
Vom ersten Termin im Krankenhaus bis zu dem Tag als ich das letzte mal vor meinem Gynarzt gesessen habe, habe ich nicht einmal mal das ach so schlaue Internet befragt.
Nur diesmal war es anders, ich meine wer hat schon Lust einen Teil seiner Rippen Adieu zu sagen.
Also noch mal, falls irgendjemand denkt mit einer Rippe weniger kann man auch gut leben.
Haltet euch im Brustbereich mal ein Lineal hin messt 6-10 cm ab und geht dann noch mal 3 Rippen hoch, ist schon ein großes Loch was ihr da hättet, ne?! Ihr merkt es geht mehr um wie nur eine Rippe. Gut.
Also ich Tante Google befragt ob es noch andere Möglichkeiten gibt. Nur so in dem Ausmass gab es das nicht. Bei Knochenkrebs wird unter anderem auch mit Medikamenten behandelt aber ob das bei mir noch ginge wusste ich da ja nicht (ich bin ja kein Arzt)
wie gesagt das war mein erstes mal das ich google wirklich zum Thema Krebs gefragt habe.
Wieder einmal Chefsache
Da sitz ich nun bei unserem Chearzt der Chirurgie und was soll ich sagen. Der erste Eindruck war, der war total geil darauf diese Resektion zu machen und es wurde noch besser.
Das ich jetzt nicht unbedingt Hurra zu dieser ganzen Sache gerufen habe ist klar.
Ich fragte wie ich mir das vorstellen müsste und ob ich dann überhaupt jemals wieder Sport machen könnte, da ich aus dem Kraftsport komme und dahin auch wieder zurück wollte.
* zack* mal wieder ein sehr verdutztes Gesicht von einem Arzt. Kannte ich ja schon.
Er sprach von einer Rippenplastik die er mir da hin basteln wolle und damit es etwas besser geschützt ist einen Teil des Rückenmuskels (ihr könnt euch erinnern grosses Loch und direkt darunter die Organe) bis nach vorne ziehen.
AHA.
Der war völlig davon überzeugt dass das unbedingt gemacht werden muss, weil Rippen befallen seien.
ICH NICHT!!!
Ich wusste von meinem Gynarzt das sich die Hannoveraner Kliniken damit schon mehrfach befasst haben und die auf diesem Gebiet Top sind. Aber unsere Klinik? Irgendwie war ich von unserem Chefchirurgen nicht überzeugt, so gar nicht.
Ich sagte erneut unter Tränen „Was hab ich denn für eine Wahl?“
Genau genommen hätte ich ich mir auch einen Termin in einer anderen Klinik holen können.
Aber ich hatte mittlerweile so starke Schmerzen das ich in der Nacht nur auf eine Stunde max. zwei Stunden schlaf gekommen bin.
Ich wollte einfach nur noch das es vorbei ist.
Sport ist möglich
FotoHiero / pixelio.de
Meinte der Chirurg in dem Gespräch noch zu mir. Nur Brustschwimmen ginge nicht mehr.
Da musste ich ihn mal ganz dezent auslachen. Kraftsport dann wohl eher auch nicht. Darauf konnte er mir keine Antwort mehr geben.
Mir fehlte aber immer noch die Überzeugung das es wirklich sein musste.
Auch auf meine Frage ob er sowas schon mal gemacht habe konnte er auch nur ausweichend beantworten.. Mit: ja früher habe er sowas öfter gemacht.
ÄHM..früher???? Is klar.
Sein ganzes Auftreten mir gegenüber war einfach nur, wie soll ich sagen Operationsgeil. Er wollte GENAU diese OP machen, komme was wolle. Er wollte sich einen Namen machen auf kosten meiner Rippen. Meines Lebens.
OP Termin ausgemacht. 28.04.2014
zuvor sollte noch OP Vorbereitung kommen die war am 24.04.2014.
In meinem Kopf hämmerte es : Will ICH das wirklich?
Und da fiel ein neuer Schalter in meinem Kopf um.
FEIER DAS LEBEN... denn ich weiss nicht wie ich oder ob ich nach der Op noch feiern kann oder will.
Und so fing eine sehr geile wirklich unbeschwerte Zeit an und hey es kam der Frühling, schönes Wetter und gute Laune und noch mehr neue Menschen.
Eines muss ich an dieser Stelle unbedingt klar stellen die meisten Brustkrebsoperationen sind nicht so groß!!!!