Nichtsdestotrotz denke ich natürlich an Stephan, besuche sein Grab und vergieße immer wieder Tränen um ihn, da er so früh gehen musste. Gerade heute – am 28. – drehen sich meine Gedanken vermehrt um diesen verhängnisvollen Tag vor sieben Monaten.
Sieben Monate, 30,44 Wochen, 213,06 Tage, 5113,5 Stunden oder auch 306810 Minuten sind eigentlich nur ein Bruchteil eines Lebens und doch kann diese Zeit randvoll gepackt mit Ereignissen sein – so wie bei uns.
Unser gesamtes Leben wurde auf den Kopf gestellt und es gibt Momente, in denen ich es noch immer nicht glauben und fassen kann. Das er nicht mehr da ist und auch nie wieder kommen wird. Das gerade er gehen musste.
Doch es wird besser. Von Minute zu Minute. Die Erinnerungen beschränken sich meist auf schöne Momente und die Bilder seines Todes verblassen nach und nach. Natürlich: der Alltag hat mich eingeholt, es gibt ultra viel zu tun und zu genießen.
Aber dieser Alltag hält mir auch immer mal vor Augen, was passiert ist: gestern zum Beispiel habe ich endlich die Kraft gefunden alle Unterlagen für die Steuererklärung zusammenzusuchen. Natürlich gehörten auch Stephan’s Unterlagen dazu. Solche Momente sind besonders schwer. Dann schleichen sich Bilder in meinen Kopf, die ich eigentlich vermeiden möchte. Und prompt fand ich mich dann auch auf meinem Sofa wieder: den Ordner mit seinen Unterlagen auf dem Schoß und tränennassem Gesicht. Denn darin sind nicht nur Abrechnungen, sondern auch alle Fotos, die ich von ihm aufgehoben habe.
Ihr seht: es geht noch immer drunter und drüber. Nicht nur im Alltag, auch emotional. Aber es wird wirklich besser. Und um so mehr Stabilität in mein Leben kommt, um so mehr kann ich es auch wieder genießen. Und mit Freuden an Stephan denken. Und auch die Tränen kommen jetzt eher, weil ich an angenehme Dinge zurückdenken kann…