Wie wichtig ist Vitamin D für den Körper?

Vitamin D ist notwendig für die Einlagerung von Kalzium und Phosphat in die Knochen und sorgt auf diese Weise für ein stabiles und belastbares Skelett. Darüber hinaus greift es regulierend in den Kalzium-Haushalt und den Phosphatstoffwechsel ein.

Das Vitamin D wurde im Jahr 1922 vom US-amerikanischen Biochemiker Elmer Verner McCollum im Zusammenhang mit Lebertran-Experimenten bei Rachitis entdeckt. Er erkannte eine Substanz, die entscheidend für den Stoffwechsel der Knochen war, und benannte diese nach den bereits gefundenen Vitaminen A, B und C als Vitamin D. Der Sammelbegriff Vitamin D bezeichnet eine Gruppe von fettlöslichen Verbindungen: die Vitamine D1, D2, D3, D4, D5. Vitamin D hat selbst keinen biologischen Einfluss, kann vom Körper eigens hergestellt werden und entspricht in seiner Wirkweise eher der Funktion eines Hormons oder einer Vorstufe dessen.

Säuglinge und Vitamin D

Kinder benötigen das Vitamin hauptsächlich, um gesunden Knochen aufzubauen und somit zu verhindern. Bei einem Mangel an Vitamin D wird die Aufnahmefähigkeit von Phosphat und Kalzium herabgesetzt, was deren Konzentration im Blut senkt. Ein solcher Kalziummangel kann sich insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sowohl negativ auf die Knochen, Zähne als auch auf die Haut auswirken. Durch die unzureichende Versorgung mit dem stabilisierenden Mineral entsteht dann, meist im Alter von 6-24 Monaten, das Krankheitsbild der Rachitis, welches mit weichen Knochen sowie Skelettverformungen (X-/O-Beine, Wirbelsäule, Beckenverschiebungen) einhergeht und zu einer geringeren Belastbarkeit der Knochen sowie lebenslangen Deformationen des Skeletts führt. Erste Anzeichen sind Unruhe, Schwitzen und schlaffe Muskeln.

Säuglinge nehmen nicht genug Vitamin D mit der Muttermilch auf und bekommen daher oft ergänzend Vitamin-D-Präparate, damit ihr täglicher Bedarf gedeckt ist. Unabhängig von der Vitamin D Produktion in der Haut durch UV-Licht und der Vitamin D Zufuhr durch Muttermilch beziehungsweise Säuglingsmilchnahrungen gelten folgende Empfehlungen: Ein Baby – egal ob gestillt oder nicht – erhält am besten ab dem Ende der ersten Lebenswoche bis zum Ende des ersten Lebensjahres täglich eine Vitamin D Tablette von 10 bis 12,5 µg. Auch bei geringer Sonneneinstrahlung ist so ein ausreichender Schutz vor Vitamin D Mangelerscheinungen gewährleistet.

Kalziumstoffwechsel

Wird der Mensch mit genug Vitamin D versorgt, wirkt sich dies positiv auf das Nerven- sowie das Immunsystem aus und es spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Kalzium. Hauptlieferant für Kalzium ist unsere Nahrung. Durch eine Überdosierung von Vitamin D wird eine Anhebung der Kalziumkonzentration im Blut ausgelöst, die als “Hypercalcämie-Syndrom” zu schweren Organstörungen mit folgenden Erscheinungen führen kann: Herzrhythmusstörungen, häufiges Wasserlassen und Durst, Übelkeit und Erbrechen, Nierensteine und Nierenverkalkung, Kalzium-Ablagerungen in der Niere und den Gefäßen.

Sinkt der Kalziumwert im Blut ab, wird aus einer inaktiven Vorstufe von Vitamin D das aktive 1,25-Vitamin-D3 (Calcitriol) hergestellt. Es fördert zusammen mit dem Parathormon die Freisetzung von Kalzium aus dem Knochen und sorgt dafür, dass der Körper im Darm mehr Kalzium aufnimmt. Dadurch steigt der Kalziumwert im Blut an. Das Vitamin D kann ebenfalls über die Nahrung zugeführt werden. Dieses stützt die Knochen, reguliert das Zellwachstum und beugt gleichzeitig auch Zellwucherungen vor. Warum Vitamin D wichtig ist.

Zwei Dinge sind für den Knochenaufbau unerlässlich. Zum einen Kalzium, das Hauptbaumaterial der Knochensubstanz. Zum anderen Vitamin D, ohne das der Körper nicht ausreichend Kalzium aufnehmen kann. Ein erhöhter Bedarf entsteht zudem im Alter durch eine verminderte Syntheserate, daher ist bei älteren Menschen eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D empfehlenswert.

Sonnenlicht und Vitamin D

Normalerweise wird Vitamin D bei ausreichendem Sonnenlicht vom Körper selbst gebildet synthetisiert. Wenn Ihr Körper genügend Sonnenlicht abbekommt: Ab dem 1. und bis zum 65. Lebensjahr ist eine tägliche Zufuhr von 5 Mikrogramm (µg) Vitamin D empfehlenswert. Für Säuglinge unter 1 Lebensjahr und Menschen ab 65 gilt die doppelte Menge Vitamin D als ratsam. Man konnte ebenfalls feststellen, dass Männer, die ihre Arbeit in geschlossenen Räumen verrichten, um etwa vier Jahre an Prostatakrebs erkrankten als jene Männer, die sich überwiegend draußen im Hellen bewegen.

Während der dunklen Jahreszeiten und für Personen, die sich selten in der freien Natur aufhalten, kann das Vitamin D zusätzlich mit der Nahrung aufgenommen werden. Wie aus diversen Forschungsarbeiten hervorgeht, bekommen zahlreiche Menschen, die viel Zeit vor dem Computer oder dem Fernseher verbringen oder starke Sonnenschutzmittel benutzen, nicht genügend Sonnenlicht ab und leiden infolgedessen unter Vitamin-D-Mangel. Auch Menschen in nördlichen Klimazonen sind, insbesondere im Winter, nicht genügend Sonnenlicht ausgesetzt, um eine ausreichende Menge an Vitamin D zu produzieren.

Vitamin D und der Krebs

Viele Experten sind sich einig, dass man durch das Vitamin D Speiseröhrenkrebs oder Lungenkrebs nicht aufhalten kann. Bei Untersuchungen stellte man jedoch fest, dass bei Teilnehmern, die an Brust-, Prostata- oder Lungenkrebs litten, ebenfalls eine Unterversorgung von Vitamin D vorlag. Wissenschaftliche Studien haben jetzt ergeben, dass bei einer Zuführung von 1000 i. E. Vitamin D, das Darmkrebsrisiko um die Hälfte gesenkt wird. Egal, ob das Vitamin durch Sonne erzeugt wird, oder es über Nahrung eingenommen wird. In der Universität in Kalifornien fand bereits in den 80er Jahren heraus, dass in den Nordoststaaten, wo es sonnenarm ist, der Darmkrebs doppelt so oft auftrat als in den südlichen Ländern, wo die Sonne ständig scheint. Auch interessant, dass es immer mehr Beweise gibt, was den Zusammenhang zwischen Krebs und einem Vitamin-D-Mangel bestätigt.

Jetzt haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden, dass man durch Vitamin D bei ungefähr 20 verschiedenen Krebsarten das Risiko, daran zu erkranken, mindern kann. Aber das Power-Vitamin soll angeblich noch mehr können: Multiple Sklerose, Herzerkrankungen, Zahnfleischerkrankungen oder Diabetes sollen durch Vitamin D abgewehrt werden können. Auch Vitamin D ist notwendig, um Kalzium aus dem Dünndarm aufzunehmen und es dann in den Knochen einzubauen.

Der tägliche Bedarf gesunder Menschen liegt bei ungefähr 400 – 1200 Internationalen Einheiten (IE).

Zum Beispiel Professor Robert Beelman von der Pennsylvania State University stellte fest, dass weiße Champignons, das einzige nichttierische Nahrungsmittel, das Vitamin D enthält, eine wichtige Quelle für L-ERGOTHIONEIN sind, ein mächtiges Antioxidans.

“Aus neueren Forschungsarbeiten geht jedoch sogar hervor, dass Pilze bzw. aus Pilzen gewonnene Substanzen beim Kampf gegen Krebs und Herzkrankheiten hilfreich sein können. Zwar muss auf diesem Gebiet noch weiter geforscht werden, doch die bisherigen Ergebnisse sind bereits sehr ermutigend.”
Professor Beelman ist keineswegs allein mit dieser Meinung. Zahlreiche Wissenschaftler und Pilz-Verbände weltweit haben bereits Pilze und aus Pilzen gewonnene Substanzen untersucht und sind einhellig zu der Auffassung gelangt, dass Pilze möglicherweise das neue Super-Nahrungsmittel sind und eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung schwerer Krankheiten, wie Krebs, Herzkrankheiten, Typ-1-Diabetes und einer Vielzahl anderer Erkrankungen spielen könnten.

Mangelerscheinung

Ein Vitamin D Mangel bei Erwachsenen kann zu Störungen der Muskelnerven und Skelettentkalkungen führen, die sich in Knochenverformungen, Muskelschwächen, Knochenschmerzen und spontanen Knochenbrüchen äußern können. Nicht selten kommt es dann zu Osteomalazie bis hin zu Knochenschwund. Darüber hinaus gibt es einige weitere Erkrankungen, für die ein Vitamin D Mangel ein Risikofaktor darstellt.

Vitamin D besitzt wie Vitamin A eine sehr gute Speichereigenschaft und wird nur in verhältnismäßig kleinen Mengen über den Urin ausgeschieden. Aber bei einer erhöhten Dosierung führt das schnell zu Schädigungen des Organismus und im äußersten Fall auch zum Tod. Die langfristige Einnahme von mehr als 500 Mikrogramm (µg) Vitamin D pro Tag gilt deshalb als gefährlich, kann sie doch zu einer Erhöhung der Kalziumkonzentration im Blut (Kalziumspiegel), auch Hyperkalzämie, führen, deren Folgen starker Durst, häufiges Wasserlassen, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Kalkablagerungen im Gewebe, besonders in den Blutgefäßen, Herz, Lunge, Leber und Niere, sein können. Nierenversagen oder Harnvergiftung kann zum Tod führen.

Vitamin D bei Nahrungsmitteln

Auf der anderen Seite benötigen wir das Vitamin D auch, damit unser Körper in Gang bleibt und damit vielen Krankheiten vorgebeugt wird. Im Körper wird dieses Vitamin umgewandelt in einer Art Hormon. Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphor aus dem Magen-Darm-Trakt und stimuliert die Einlagerung von Mineralien und den Aufbau von Knochen und Knorpel. Das Vitamin D in großen Mengen enthält, ist Lebertran. Es enthält bis zu 370 µg Vitamin D3 pro 100 g.

Folgende Lebensmittel enthalten hohe Konzentrationen an Vitamin D:

150 g Aal frisch Fischzuschnitt gegart – 37,50 µg
150 g Forelle frisch gegart – 33 µg
150 g frischer Lachs – 24 µg
125 g Bückling – 31,25 µg
150 g Sprotten, frisch – 30 µg
150 g abgetropfter Brathering Konserve – 27 µg
75 g gesalzener Matjeshering – 20,25 µg

Um auch Ihren Vitamin-D Tagesbedarf zu decken, wählen Sie am besten Lebensmittel mit höherem Vitamin D Gehalt. Aber auch in anderen Lebensmitteln befinden sich geringere Mengen Vitamin D, zum Beispiel auch in Lachsen, Makrelen, Thunfischen und Sardinen, des Weiteren in Eiern, Milch, Pilzen und Avocados.

Vitamin D wird durch Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln in seiner Aktivität nicht beeinflusst. Es ist während der üblichen Garzeiten bis 180 °C hitzestabil. Auch für Vegetarier ist es besonders in den Wintermonaten wichtig, darauf zu achten, dass ihr täglicher Vitamin-D-Bedarf gedeckt ist: Sie nehmen über die Nahrung bis zu 50 Prozent weniger Vitamin D auf als Fleisch- und Fischesser.

Tagesbedarf Vitamin D

Der Tagesbedarf an Vitamin D wird bislang von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit fünf Mikrogramm angegeben. Der US-amerikanische Chemiker, Molekularbiologe und zweifache Nobelpreisträger Linus Carl Pauling war der Ansicht, dass 20 Mikrogramm am Tag (endgültig nicht bestimmt).

Aber noch deutlich vorsichtiger ist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Sie rät zu täglich 200 Einheiten (entspricht fünf Mikrogramm). Lediglich Säuglinge und Menschen jenseits des 65. Lebensjahres sollten 400 Einheiten zu sich nehmen. In einem Punkt sind sich allerdings Vitamin-D-Anhänger wie Skeptiker einig: Die Versorgung der Bevölkerung könnte besser sein. Laut Nationaler Verzehrstudie erreichen 82 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen nicht die empfohlene Vitamin-D-Zufuhr. Am meisten gefährdet sind Ältere, die nur noch selten an die frische Luft gehen und bei denen die Vitaminbildung in der Haut nicht mehr so gut funktioniert.

Umstritten ist dann schon wieder die Frage, wie hoch der Spiegel an Vitamin D im Blut sein sollte. Knochenexperten fordern, er sollte bei Menschen jenseits des 60. Lebensjahres bei mindestens 30 Nanogramm pro Milliliter liegen. Das Medizininstitut der US-Akademie hält dagegen.

Die einschlägigen Fachgesellschaften zeigen sich bislang eher zurückhaltend. Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Personen bis zum 65. Lebensjahr täglich 200 IU und danach 400 IU Vitamin D aufnehmen. Dem gegenüber hat das American Institute of Medicine seine einschlägigen Empfehlungen kürzlich auf entsprechend 600 und 800 IU aufgestockt. Zugleich warnt die zur Nationalen Wissenschaftsakademie zählende Einrichtung vor einer unkritischen Anwendung von Vitamin D. So könne ein Blutgehalt über 50 ng/ml möglicherweise schädliche Auswirkungen haben.

Bitte beachten: Bei diesem Beitrag handelt es sich nicht um einen ärztlichen Ratgeber, dessen Inhalte und Ergebnisse in Stein gemeißelt sind. Die Forschung entwickelt sich stetig und die Recherche im Internet bei akuten Problemen ersetzt keinen Besuch bei einem fundierten Facharzt, der auf jeden Patienten individuell eingehen und diesbezüglich Hilfestellung bieten kann.

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