Es scheint so einfach: Man geht zur Wahl, macht auf dem Wahlschein bei der bevorzugten Partei sein Kreuz und geht wieder raus. Eigentlich ganz einfach, nicht?
Tatsache ist, daß durch eine Kombination aus Bevölkerungsdichte, Zuschnitt der Wahlkreise, dem verwendeten Wahlsystem, ganz andere Ergebnisse entstehen können und daß so bei jeder Wahl hundertausende Wählerstimmen faktisch unberücksichtigt bleiben. Um es komplett zu machen seien hier auch die Ungültigen- oder die Blanko-Wahlzettel genannt, bei denen aber der (Nicht-) Wählende absichtlich keine Stimme für das vorliegende Angebot abgeben will.
Wie kann man diese „quasi aussortierten“ Stimmen vermeiden? Wenn man taktisch wählt! Das bedeutet, nicht die Partei, oder den Kandidaten, den man eigentlich wollte, sondern in einem konkreten Wahlbezirk den zu wählen, der mit Glück und unserer Unterstützung einen ungeliebten Kandidaten verhindern kann, wenn alles klappt! Man wählt also „das kleinere Übel“! Das ist zwar effektiv, aber wenig sexy. Das muss man also abwägen, gegenüber der klaren, eindeutigen Meinungsäußerung für einen konkreten Kandidaten für eine konkrete Partei, die im Nachhinein ineffektiv war, nichts brachte, aber wenigstens ein Statement des Wählenden.
Das klingt ein wenig nach Poker, nach Zockerei, ich weiss, aber zählt am Ende nicht das Ergebnis?