In diesem Artikel unserer Serie “Haare“, widme ich mich dem Haarwachstum. Ich gehe den Fragen nach, ob Haare überall gleich und wie oft diese nachwachsen. Außerdem durchleuchte ich, ob Mann und Frau das gleiche Haarwachstum haben, oder ob es Unterschiede gibt.
Wie wächst ein Haar?
Die Haare am Körper, wachsen unterschiedlich schnell. Das Kopfhaar wächst mit einem Zentimeter pro Monat, beispielsweise wesentlich schneller, als Haare am Körper. Am schnellsten wächst das Barthaar, nicht nur bei Männern. Warum ein Haar an einer gewissen Stelle wächst, hängt fast ausschließlich mit der Genetik, also Vererbung zusammen.
Im Artikel zum Grundwissen über Haare, meldete sich ein Besucher über die Kommentarfunktion, der wissen zu scheint, warum Männer früher eine Glatze bekommen und woran es liegt, dass manche Frauen einen Damenbart haben.
Das liegt am Testosteron/Östrogen-Spiegel.
Das ist die weit verbreitete Meinung, stimmt aber nicht ganz. Mit Hormonbehandlungen von Androgenen (nicht nur den beiden genannten), kann beispielsweise bei Transsexuellen ein Haarwachstum verlangsamt bzw. beschleunigt werden, ob und wo ein Haar wächst, bestimmt rein der genetische Code.
Denn wie bereits im o. g. Artikel erwähnt, beinhaltet nicht jedes der 5 Millionen möglichen Haarfollikel auch ein Haar. Deswegen haben manche Männer beispielsweise Haare auf der Brust, andere nicht.
Der Lebenszyklus eines Haares
Ein Haar kann theoretisch bis 7 Jahre leben und einen Großteil davon nachwachsen.
- Bei Männern dauert die Wachstumsphase eines Haares maximal 4 Jahre, bei Frauen sind es 6. Das heißt ein Haar in einem Haarfollikel, wächst je nach genetischem Code, in diesem Zeitraum, so und so stark nach.
- Nach der Wachstumsphase, beginnt die Katagenphase (Übergang), diese dauert zirka 2 – 4 Wochen.
- In der Telogenphase, welche durchschnittlich 4 Monate dauert, passiert mit und in dem Haar nichts mehr.
- Das alte Haar fällt nach der Telogenphase aus und macht Platz für ein neues Haar. In jedem Haarfollikel, kann in der Lebenszeit eines Menschen, ein Haar bis zu 12 mal nachwachsen.
Ein erwachsener Mensch verliert am Tag durch diese Phasen, auf natürliche Weise, 60 – 100 Haare. Die Phasen haben einen Nutzen, so ist das Haarwachstum begrenzt. Ein Mann könnte theoretisch eine Haupthaarlänge von 50 und eine Frau von 70 Zentimetern erreichen. Im Fernsehen sieht man oft auch einen Inder mit 2 Meter Kopfhaar, dies ist wie alles in der Natur möglich, jedoch nicht die Regel.
Mythen des Haarwachstums
Sie sind aber stark behaart, rasieren Sie sich wohl sehr oft? Eines der bekanntesten Ammenmärchen ist, wer sich oft rasiert, bekommt einen starken Haarwuchs. Dagegen ist warmes Wetter, tatsächlich förderlich für das Wachstum der Haare. Der Hormonhaushalt, darunter die genannten Androgene, werden durch UVA-Strahlen besonders stark produziert, deshalb steigt auch die Lust auf Sex, bei schönem Wetter.
Südeuropäer haben durch diesen Umstand, deswegen automatisch jedoch NICHT mehr Körperbehaarung, denn es gilt zu unterscheiden.
- Androgene (Sexualhormone) beeinflussen das Haarwachstum nur im Sexualhaar (Bart-, Ohren- und obere Schamhaare) und das Ambisexualhaar (Axel- und untere Schamhaare).
- Kopf- und Körperhaare, Augenbrauen und Wimpern, werden hingegen kaum bis gar nicht von Androgenen beeinflusst.
Fazit und Ausblick
Nehmen Sie weiter leistungssteigernde Testosteronpillen, betätigen Sie sich weiter täglich sexuell, machen Sie Krafttraining und rasieren Sie sich, nichts wird nennenswerten Einfluss auf das Haarwachstum haben.
Tipp für Frauen: Wie Sie erfahren haben, entsteht nur bis zu 12 mal ein Haar innerhalb eines Haarfollikels. Wenn Sie also unter einem starken Damenbart oder dicken Augenbrauen “leiden”, weiter fleißig zupfen, es hat bald ein Ende.
Im nächsten Artikel der Serie “Haare” geht es um Haartypen und den Fragen, ob nur Menschen die sich Haare nicht regelmäßig waschen, fettiges Haar und/oder Schuppen bekommen.