Wie und was denn jetzt?

Nun schreibe ich an meinem nächsten E-Book – dem dritten mittlerweile. „Ab in die Dunkelkammer“ könnte dieses kleine Heftchen heißen. Heftchen? Nein, beim Thema Dunkelkammer ist es nicht mit 50 oder 100 Seiten getan. Und auch meine Puristik bezüglich Bilder muss ich wohl aufgeben. Beispielbilder braucht das Werk. Nachdem ich nun rund 15 Jahre in der Hauptsache hybride Bildbearbeitung betrieben habe, geht es jetzt wieder mit Macht in den Rotlichtbereich. Dahin zurück, woher ich gekommen bin.

Wenn ich über den Rotlichtbereich der Fotografie erzähle, dann ist es der Lebensraum, in dem sich die ersten 15 Jahre meines Fotografenlebens abgespielt haben. In den zweiten 15 Jahren waren die Dunkelkammerphasen weniger intensiv, weniger häufig, weniger ausladend gestaltet. Klar, wer einmal im Rotlicht stand, der kommt davon nicht mehr los. Aber zumeist habe ich meine Bilder hybrid verarbeitet und nur die ganz besonders guten Ergebnisse habe ich mir dann in der Dunkelkammer nochmals zur Brust genommen und wesentlich mehr herausgeholt, als ich es auf dem digitalen Weg jemals hätte machen können. Tja, nun sitze ich hier und schreibe ein E-Book über das fotografische Rotlichtmilieu. Und zu allem Überfluss, mache ich auch noch reichlich Beispielbilder in der Dunkelkammer fertig. Klar, jetzt kommen auch wieder Techniken zum Einsatz, die ich schon lange nicht mehr angewendet habe. Und was soll ich sagen … es macht Spaß, Spaß, Spaß. Heute Morgen habe ich dann einen Digitalprint neben einen gestern Abend erstellten Dunkelkammer-Print gelegt und bin fast in Ohnmacht gefallen. Der Qualitätsunterschied ist so gewaltig, so groß, so unglaublich, dass ich … mich wundere. Warum wundere ich mich? Das hab ich doch schon vorher gewusst.

Wie und was denn jetzt? Nein und ja. Ich habe es gewusst und gleichzeitig auch nicht. Wenn ich in den letzten Jahren für ein paar Stunden in der Dunkelkammer verschwunden war, dann habe ich ganz bewusst mit allen Tricks und Schleifen den gewaltigen Dunkelkammer-Print ausgearbeitet. All das, was man mit der digitalen Bildbearbeitung machen kann, das kann ich auch in der Dunkelkammer. Zudem habe ich da noch so ein paar Tricks auf Lager, die so manchen Rahmen sprengen. Klar, ein solches Bild ist dann nicht mehr mit dem hybriden vergleichbar. Aber für das E-Book greife ich mit den Beispielbildern nicht gleich zu den Sternen, sondern erkläre alles so, wie es auch für Anfänger anwendbar ist. Jetzt liegt also ein „Anfänger-Bild“ neben dem hybriden Bild und mir verschlägt es den Atem. Da sieht ein Blinder mit Krückstock den qualitativen Unterschied. Ja, das ist gut.

Nun drehen sich meine Gedanken im Kreis. Es gibt in meinem Archiv sicher eine Menge Bilder, die sich lohnen wieder auf echtes Fotopapier zu kommen. Eines meiner liebsten PornArt-Bilder habe ich heute in der Dunkelkammer aufs Fotopapier gezogen (nein, das gibt es im E-Book nicht zu sehen). Irgendwie bin ich in der Phase, dass ich mich noch ständig selbst überzeugen muss. Bei diesem Gedankenkarussell geht mir nicht aus dem Kopf, wie interessant in den vergangenen Jahren der Verkauf von dunkelkammererzeugten PornArt-Bildern an Sammler war. Ob ich damit wieder anfange? Ich weiß, alleine in meinem Archiv sind noch einige sehr gute Negative, die noch niemals gezeigt wurden. Ohne neue Bilder zu fotografieren, könnte ich locker die nächsten Monate mit Bildermachen in der Dunkelkammer verbringen. Ob ich wohl eine kleine Auflage einer PornArt-Sammlermappe auflegen, ganz frisch aus der Dunkelkammer?

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