Titel: Wie Sterne so golden
Autor: Marissa Meyer
Verlag: Carlsen
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-551-58288-1
Seiten: 576
Bereits seit Anfang des Jahres habe ich auf diesen Tag hingefiebert. Im September war es dann endlich soweit. Ich durfte die Fortsetzung der „Luna-Chroniken“ von Marissa Meyer endlich in den Händen halten! „Wie Sterne so golden“ ist bereits der dritte Band dieser Reihe und umfasst 576 Seiten. Ich danke dem Carlsen-Verlag herzlich, dass sie mir ein Rezensions-Exemplar haben zukommen lassen, darüber habe ich mich wirklich riesig gefreut!
Sieben Jahre lang ist Cress nun schon gefangen. Eingesperrt in einem Satelliten umkreist sie die Erde und hat keinerlei Kontakt zur Außenwelt. Als begnadete Hackerin wird sie von Königin Levana gezwungen, die Erdbewohner auszuspionieren und die Machenschaften der Königin zu verdecken. Als sie von dem mutigen Cyborg-Mädchen hört, dass sich gegen die Herrscherin des Mondes auflehnt, gelingt es ihr mit Cinder Kontakt aufzunehmen und sie zu Hilfe zu rufen. Doch die Rettungsaktion endet anders als gedacht und die Besetzung der Albatross gerät in größte Gefahr. Schafft die Gruppe um Cinder es, heil da raus zu kommen und Königin Levanas perfiden Plan zu vereiteln?
Wie bereits erwähnt, habe ich das Erscheinen von „Wie Sterne so golden“ kaum erwarten können, so dass dieses Buch auch sofort, nachdem es bei mir eingetroffen ist, gelesen werden „musste“ und die angefangenen Bücher erst einmal ungnädig zur Seite geschoben wurden. Bereits mit den ersten Zeilen war ich wieder in der düsteren Zukunft gefangen, die Marissa Meyer geschaffen hat und rauschte nur so durch die Seiten. Viel zu schnell bin ich am Ende angekommen. Im dritten Band der „Luna-Chroniken“ lernen wir Cress kennen, die seit ihrer Kindheit von Königin Levana in einem Satelliten gefangen gehalten wird und die Erdbewohner ausspionieren und lunarische Schiffe tarnen muss. Aber wie auch bereits im Vorgänger versteht die Autorin es prima, ihre Geschichte in die der anderen Protagonisten einzuweben, so dass ein stimmiges Bild entsteht. Wir begleiten also keineswegs das ganze Buch lang nur Cress auf ihrem Abenteuer, sondern erleben ebenfalls weiterhin, wie es Cinder, Scarlet, Wolf, Thorne und Prinz Kai ergeht.
Cress ist noch einmal wieder charakterlich komplett anders als Cinder und Scarlet. Jahrelang komplett allein in einem Satelliten eingesperrt ist sie vollkommen eingeschüchtert und flüchtet sich gern in ihre Fantasie-Welten, um sich von der Wirklichkeit abzuschotten. Bevor sie es über sich bringt, einer Herausforderung entgegen zu treten, fantasiert sie sich erst einmal eine Szene zusammen, die zu ihrer Situation passt. Das hat auf mich persönlich teilweise etwas befremdlich gewirkt, aber es ist auch nachvollziehbar auf eine gewisse Weise. Trotz allem schlummern tief in ihr ein gewisser Mut und ein Selbstbewusstsein, mit denen ihre Gegner sicher nicht gerechnet hatten.
Gemeinsam mit Cress lernen wir in diesem Band auch Kapitän Carswell Thorne näher kennen. Man erfährt etwas aus seiner Vergangenheit und bekommt einen gewissen Einblick in seine Persönlichkeit.
Cinder hat sich inzwischen mit ihrer Rolle als Prinzessin inzwischen relativ gut abgefunden, dennoch hat sie das eine oder andere Mal mit Ängsten zu kämpfen und ist sich unsicher, ob sie wirklich das Richtige tut, droht durch sie doch ein Krieg zwischen Erde und Luna auszubrechen.
Auch Kai hadert oft mit sich selbst. Als Kaiser ist er sich seiner großen Verantwortung seinem Land gegenüber mehr als bewusst, dennoch fragt er sich mehr als einmal, ob er mit der Heirat Levanas wirklich das Richtige tut oder er sein Vertrauen nicht vielleicht doch besser in jemand anderen steckt.
Scarlet und Wolf mutieren in diesem Band ein wenig zu Nebenfiguren, was ich zwar ein klein wenig schade, aber nicht sonderlich dramatisch fand. Dennoch ist deutlich zu vernehmen, wie die Verbindung zwischen ihnen mehr und mehr erstarkt.
Das Cover ist meiner Meinung nach wieder ein absoluter Traum. Diesmal in Schwarz und Gold gehalten, zieren unzählige Zöpfe den gesamten Einband und schaffen so die Verbindung zu dem Märchen Rapunzel. Alle drei bisher erschienenen Bände sehen einfach traumhaft aus gemeinsam im Regal.
Auch mit „Wie Sterne so golden“ ist Marissa Meyer wieder eine wundervolle Märchen-Adaption gelungen. Sie schafft es einfach meisterlich, die Märchen-Elemente mit den Sci-Fi-Anteilen zu verweben und eine spannende, unterhaltsame und schlüssige Geschichte daraus zu gestalten. Auch dieser Band der Reihe hat mich nahezu ans Sofa gefesselt und ich konnte erst Ruhe geben, als ich es beendet hatte. Nun warte ich mehr als ungeduldig auf Band 4, der voraussichtlich im Herbst 2015 erschienen und „Wie Schnee so weiß“ heißen wird.