Wie steht es um die Photovoltaik in der Türkei?

2. Deutsch-Türkisches Photovoltaik-Symposium, Foto: A. Kühl

2. Deutsch-Türkisches Photovoltaik-Symposium, Foto: A. Kühl

Wenn in dem scheinbar so dunklen Deutschland die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung möglich ist, dann muss das doch auch in anderen Ländern mit mehr Solarstrahlung möglich sein. In Spanien und Italien war die Nachfrage nach der angebotenen Förderung jedoch so hoch, dass diese soweit zurück gefahren oder gar eingestellt wurde. Neue Photovoltaik-Anlagen gibt es in Spanien mittlerweile nicht mehr und in Italien wird sich dieses Jahr zumindest nicht mehr viel bewegen. Wie interessant die Türkei für die Photovoltaik-Branche ist, war Thema des 2. Deutsch-Türkischen Photovoltaik Symposiums in Berlin in der vergangenen Woche. Die erste Veranstaltung fand im Mai in Istanbul statt.

Veranstalter dieses Symposiums war die Solarallianz, die Solarstammtische als Angebote zum Netzwerken und Symposien zu verschiedenen Solarthemen organisiert. Die Sponsoren der Veranstaltungen erhalten dabei Gelegenheit sich mit einem Stand und mit einem Vortrag vorzustellen.

Über 150 Teilnehmer der Veranstaltung in Berlin sind für die Organisatoren Andreas Muntinga und Ali Erdogan von der Solarallianz ein deutliches Zeichen, dass der türkische Photovoltaikmarkt kurz vor dem Start stehe. Die Solarallianz möchte mit weiteren Veranstaltunge ein ständiger Begleiter dieses Marktes sein.

Andreas Muntinga in einem Schreiben an die Teilnehmer: “Die Türkei wird, so sind sich viele Fachleute einig, das Tor zum nahen Osten sein. Wird die Photovoltaik sich in der Türkei als Mehrwert für alle Beteiligten beweisen, werden viele Anrainerstaaten die Möglichkeiten und deren Durchführbarkeit eines Photovoltaikmarktes für sich prüfen und auch dort etablieren.”

In den Vorträgen des Symposiums ging es viel um allgemeine Themen zur Photovoltaik, die aber vielleicht doch interessant für die Einsteiger sind. Wichtig waren aber die Besonderheiten des türkischen Marktes. Hier ist vor allem die 500 kWp Grenze hervorzuheben. Anlagen unterhalb dieser Grenze benötigen keine Lizenz und können wohl relativ einfach genehmigt werden, auch wenn es wohl 14 verschiedene Genehmigungsbehörden gibt. Diese Anlagen erhalten dann über 10 Jahre eine Einspeisevergütung von 13,3 US-cent/kWh, die mit entsprechendem local content auf 20,2 US-cent/kWh steigen kann. Diese Regelung gilt, wenn die Genehmigung und die Inbetriebnahme vor 2015 erfolgt. Interessant sind also vor allem Aufdachanlagen auf Industriegebäuden und öffentlichen Gebäuden mit einer Leistung zwischen 10 und 500 kWp.

Netzwerken beim 2. Deutsch-Türkischen Photovoltaik-Symposium, Foto: A. Kühl

Netzwerken beim 2. Deutsch-Türkischen Photovoltaik-Symposium, Foto: A. Kühl

Bei Photovoltaikanlagen oberhalb der Grenze von 500 kWp erfolgt die Vergabe über eine Auktion im Downbidding-Verfahren. Das heißt, dass derjenige den Zuschlag erhält, der mit der geringsten Einspeisevergütung leben kann. Zudem gibt es weitere Anforderungen, die momentan noch diese Anlagengröße unattraktiv machen.

Der türkische Staat setzt bewusst auf die Photovoltaik, 10 MW sind bereits installiert. Windenergie ist schon recht gut verbreitet in der Türkei. Erneuerbare Energien können vor allem in ländlichen Regionen zur Versorgungssicherheit beitragen, wo die Stromnetze schwach ausgebaut sind. Zudem sind Investitionen interessant, da die Anlagenpreise geringer sind als die Strompreise, die auch dort weiter steigen werden.

Im November 2012 wird das 3. Deutsch-Türkische Photovoltaiksymposium in Antalya stattfinden. Man rechnet mit einer Besucherfrequenz von über 300 Teilnehmer, mit einem 80%igen Anteil der Teilnehmer aus der Türkei, 10 % aus Deutschland und 10% aus den Anrainerstaaten.


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