Über den Fachkräftemangel wird viel gesprochen, aber wenig gesagt: So klagen viele darüber, aber niemand ist sich sicher, wie stark er in welchen Branchen genau ausgeprägt ist. Diskussionen drehen sich auch oft um die Frage, ob überhaupt ein Fachkräftemangel festzustellen ist, oder ob sich die ganze Diskussion nicht doch eher um eine Fata Morgana dreht.
Diesen Diskussionen Abhilfe zu verschaffen, versprach jüngst (Juni 2018) ein Bericht der Firma B,S,S., die im Auftrag des SECO einen Index für den Fachkräftemangel entwickelte. Es war gelungen, diesen durch eine einzige Zahl über verschiedene Jahre und Branchen hinweg anzugeben. In diesem Beitrag werden nun die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Am stärksten ist der Fachkräfteindex im Bereich der Informatik und Kommunikation (132 Punkte). Es folgt mit einigem Abstand das Baugewerbe (118 Punkte), das Verarbeitende Gewerbe (116 Punkte) und die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (115 Punkte). Die am wenigsten vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen sind unterdessen die Verwaltung (73 Punkte), die Land- und Forstwirtschaft (84 Punkte), Allgemeine Dienstleistungen (93 Punkte) und der pädagogische Bereich (99 Punkte).
Der Index ergibt sich durch die Kombination von verschiedenen für den Fachkräftemangel eine Rolle spielenden Faktoren: Den Deckungsgrad, der angibt, ob offene Stellen besetzt werden können, die Zuwanderungsquote der Erwerbstätigen, die Arbeitslosenquote und zuletzt die Anzahl der offenen Stellen im Allgemeinen. Das SECO hat unterdessen auch für genauere Berufsbezeichnungen (z.B. Fischer oder Geomatiker) eine Indexzahl veröffentlicht. Dieser liegt die Stellenmeldepflicht zugrunde, die ab dem 1. Juli eingeführt werden wird.