Wie Sport zur Gewohnheit wird

Von Frischundknackig
Wenn ihr morgens aufsteht, zieht ihr euch an, geht ins Bad und frühstückt. Bevor ihr aus dem Haus geht, schließt ihr die Wohnungstür ab. Euer Handy habt ihr dann selbstverständlich schon eingesteckt. Das alles sind Gewohnheiten. Wir denken nicht mehr darüber nach, wie wir handeln, sondern unser Körper scheint die Tätigkeiten fast von selbst auszuführen. Wäre es nicht schön, wenn Sport auch eine solche Gewohnheit wäre? Wenn man nicht mehr ständig darüber nachdenken und den inneren Schweinehund besiegen müsste, sondern einfach loslegen würde?
Gewohnheiten haben Macht, deshalb wurde in letzter Zeit viel dazu geforscht. Ergebnisse waren zum Beispiel, dass es etwa 21 Tage braucht, um eine Gewohnheit zu formen. Klingt zunächst einfach, aber im Laufe dieser 21 Tage kann es doch eine Herausforderung werden. Deshalb habe ich euch einige Tipps zusammen gestellt, wie ihr Sport einfacher zu einer Gewohnheit machen könnt.
Bei den meisten von uns ist Planung das A und O. Immerhin haben wir unseren Alltag sonst auch ziemlich genau verplant. Sich dann nur vorzunehmen, dass man am Abend noch Sport macht, ist meist illusorisch. Deshalb sollte der Sport auch wie ein wichtiger Termin behandelt werden, mit Zeiten im Terminkalender, die dafür geblockt sind. Den Termin abzusagen ist keine Option, mit Ausnahme von Krankheit oder Notfällen (und zu Notfällen gehört es nicht, dass man keine Lust hat; es zu warm, zu kalt, zu nass etc. ist).
Um die Planung zu erstellen solltet ihr euch einmal in der Woche Zeit nehmen und überlegen, was für Sport ihr wann in den kommenden Tagen machen wollt. Der jeweilige Trainingsplan hängt selbstverständlich vom persönlichen Fitnessziel ab. Wer sich noch nicht sicher ist, dem empfehle ich die Pläne von FitnessBlender, die zwar auch ein wenig kosten, aber jeden Cent wert sind.
Eine genaue Planung ist so wichtig, weil ihr euch dann schon im Vorhinein "seelisch" mit dem Sporttermin auseinander setzen und euch vorbereiten könnt.
Zur richtigen Vorbereitung gehört übrigens nicht nur ein Plan, sondern dass ihr auch alles so für den Sport vorbereitet, dass ihr sofort loslegen könnt. Dazu gehört beispielsweise, dass ihr am Morgen schon die Tasche packt, die ihr am Abend ins Fitnessstudio mitnehmen wollt oder vor dem Schlafen gehen schon die Sportsachen rauslegt, die ihr für den morgendlichen Lauf anziehen wollt. Für die meisten von uns ist nämlich nicht der Sport an sich eine Überwindung, sondern das Anfangen und die damit verbundenen Mühen des Umziehens, zum Fitness-Studio fahrens und so weiter. Je mehr ihr diese Mühen minimiert, desto leichter wird es euch fallen, den Schweinehund zu überwinden.
Die einfachste Regel, um Sport zur Gewohnheit zu machen, lautet jedoch "Lasse niemals zwei
Workouts hintereinander aus". Eigentlich sollte man natürlich kein einziges Workout ausfallen lassen, aber auch ich weiß, dass es manchmal eben nicht anders geht und das Leben uns dazwischen funkt. Allerdings gerät man dann ganz schnell in einen Teufelskreis: "Gestern habe ich schon keinen Sport gemacht - da macht es auch nichts mehr mit der Gewohnheit, wenn ich heute auch pausiere" - "Jetzt habe ich die letzten zwei Tage keinen Sport mehr gemacht, da ist es heute bestimmt gleich doppelt so anstrengend." - "Auch wenn ich die letzten Tage keinen Sport gemacht habe: Montag fange ich wieder an."
Aber Montag ist es nicht nur doppelt so anstrengend, sondern tausendfach, weil man wieder ganz am Anfang steht. Deshalb solltet ihr nie zwei Workouts hintereinander ausfallen lassen, egal, was los ist. Ein paar Minuten HIIT oder ein schneller Spaziergang in der Mittagspause können die Gewohnheit aufrecht erhalten und euch aus diesem Teufelskreis heraus halten.
Letztlich ist und bleibt es jedoch eine Tatsache, dass auch die schönste Gewohnheit nicht entstehen kann, wenn ihr absolut keinen Spaß daran findet. Deshalb solltet ihr euch einen Sport suchen, bei dem ihr Freude habt. Natürlich wird es auch dabei immer wieder Tage geben, wo das Training keinen Spaß macht und ihr lieber auf dem Sofa liegen wollt, aber ihr wisst dann immer, dass ihr zumindest theoretisch Spaß an dem habt, was ihr da tut.
Bildquellen: I-vista, Dieter Schütz  / pixelio.de (oberes und unteres Bild, mittleres Bild von mir)
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