Wie sinnvoll ist glutenfreie Kosmetik?

Von Beautymay @MartinaMayer7

Sabine Kästner, Beauty- und Naturkosmetikexpertin bei Lavera:

„Gluten in Nahrungsmitteln ist nicht vergleichbar mit Gluten-Bestandteilen in der Kosmetik – die Reaktionen des menschlichen Organismus sind völlig unterschied-lich. So kann Lakritze zum Beispiel bei einigen zu höherem Bluthochdruck führen, als Süßholzwurzel in Kosmetika agiert der Naturwirkstoff hautberuhigend und entzündungshemmend. Glutenfreie Produkte werden besonders von Menschen mit Allergien gesucht.“

„Wir erhalten bei dem Lavera Beratungsteam immer wieder Anfragen, ob Natur-Wirkstoffe, die aus z. B. Weizen gewonnen werden, ein Allergiepotenzial mit sich bringen. Wir setzen zum Beispiel Weizenproteine bei der Lavera Apfel- und Ringelblumenspülung oder Traubenkur ein, um die Haarstruktur zu stärken. Allergische Reaktionen sind uns nicht bekannt oder gemeldet und eher unwahrscheinlich, weil die Auszüge völlig anders beschaffen sind und in dem Sinne nicht vom menschlichen Organismus aufgenommen werden.“

Dr. Michaela Arens-Corell, Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der Sebapharma GmbH & Co KG:

„Relevant ist das nur für Menschen, die an Zöliakie, einer entzündlichen Darmer-krankung durch Gluten-Unverträglichkeit leiden. Die deutsche Zöliakiegesellschaft vertritt nach eingehender Beratung durch Fachärzte die Ansicht, dass Präparate zur rein äußerlichen Anwendung (z. B. Cremes, Salben, Shampoos, Duschgel, Make-up etc.) keine schädigende Wirkung bei Zöliakie haben. Problematisch sind aus Sicht der Gesellschaft nur glutenhaltige Mund- und Zahnpflegemittel und solche, die durch Verschlucken in den Magen-Darm-Trakt gelangen könnten (z. B. Zahncremes, Lippenpflegeprodukte, Kinderprodukte wie Badeschaum und Bademalfarben). Allergologen bestätigen, dass kein Fall einer entzündlichen Darmreaktion bei Zöliakiepatienten nach Hautkontakt mit gluten-haltigen Kosmetika bekannt ist.“

Bildnachweis: Lavera / Textnachweis: beautypress.de