Wie sieht Dein idealer Tag aus?

Der amerikanische Politiker Carl Schurz sagte einmal: “Ideale sind wie Sterne. Man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.” In diesem Sinne gibt es natürlich auch nur selten einen perfekten Tag, doch wir können uns eine Vorstellung davon machen. Und das ist sehr wertvoll.

PDF 'Dein perfekter Tag' - zum Vergrößern bitte anklickenDie Übung “Ein idealer Tag” begegnete mir zum ersten Mal in dem Buch Wishcraft von Barbara Sher. Auch in dem Kurs “Finde deinen Kompass” von Zeit zu leben war die Frage nach dem “idealen Leben” ein wesentlicher Punkt. Und nun traf ich in Andrés Ziele-Erreichen-Programm wieder darauf.

Der Unterschied: Diesmal habe ich die Übung nicht nur gelesen, als gut empfunden und abgenickt. Diesmal habe ich sie wirklich gemacht!

Mit dem Stift in der Hand und einem Stapel Papier saß ich vorgestern an einem meiner Lieblingsplätze im Taubergießen und unternahm in Gedanken einen kleinen Spaziergang durch einen Tag in meinem Leben, wie er ganz nach meinem Geschmack wäre. Ein idealer Tag mit allem Drum und Dran, der in vielleicht gar nicht so ferner Zukunft liegt, wenn sich alles so entwickelt, wie ich es mir wünsche. Dabei behielt ich vor allem im Auge, was ich tun würde, wo, und mit wem. Ansonsten ließ ich meiner Fantasie freien Lauf.

 

Hier das Ergebnis:

Ein wundervoller Tag in meinem Leben

Noch bevor der leise Harfenton meines iPhones 5 erklingt, hat mich meine innere Uhr bereits geweckt. Ich habe gut geschlafen und angenehm geträumt, fühle mich erholt und wie neu geboren. Wie eine Katze recke und strecke ich mich genüsslich und schicke ein paar freundliche Gedanken voraus in den neuen Tag. Ich freue mich auf die Geschenke, die auch er mir wieder bringen wird. Unter anderem werde ich einen guten Freund wiedersehen. Und ich werde ein neues Buchprojekt beginnen. Das wird bestimmt ein schöner Tag!

Dann stehe ich auf, schlüpfe in meine Sandalen, decke das Bett auf und öffne das Fenster, um die frische Luft ins Zimmer zu lassen. Es ist 5 Uhr. Draußen ist es noch dunkel und es herrscht diese Stille des frühen Morgens, die ich so mag. Der Geruch feuchter Erde liegt in der Luft. Der Mond steht hoch am Himmel, und nachdem sich meine Augen ein wenig eingewöhnt haben, nehme ich den leichten Silberhauch wahr, den er über das weite Land verteilt. Ganz zart zeichnet sich die Silhouette der mir gegenüberliegenden Berge ab, über denen schon bald die Sonne aufgehen wird. Einen Moment lausche ich in die Dunkelheit, atme die kühle Morgenluft tief ein und aus und fühle mich sehr lebendig.

Ulrike schläft noch tief und fest in ihrem Zimmer. Wir haben uns für getrennte Schlafzimmer entschieden, weil wir jeder unseren eigenen Rhythmus haben und ich bis heute das Schnarchen nicht abstellen kann. Gleichzeitig hat so jeder seinen persönlichen Rückzugsort und sein “eigenes Reich”, das er ganz nach seinem Geschmack einrichten und gestalten kann, in dem wir den anderen aber auch immer gerne willkommen heißen. Unsere 4-Zimmer-Eigentumswohnung ist dafür ideal, weil wir keine Kinder haben und auch nie welche wollten. An jedes der Zimmer grenzt auch ein separates Bad, wobei “meins” etwas kleiner ist, in dem anderen ist dafür eine große Badewanne vorhanden. So stören wir uns morgens nicht. Gleichzeitig können wir eines der Zimmer plus Bad auch gut für Gäste nutzen. Dann rücken wir sehr gerne zusammen.

Die Wohnung liegt sehr verkehrsgünstig am Ostrand von Bad Krozingen. Wenige Meter entfernt von dem Mehrfamilienhaus, in dem wir wohnen, ist die Haltestelle einer kleinen Regionalbahn, die uns in kürzester Zeit nach Freiburg oder in unser geliebtes Münstertal bringt. Und ebenfalls in unmittelbarer Nähe ist die neue Umgehungsstraße, auf der wir mit dem Wagen in wenigen Minuten auf der A5 sein können. Trotzdem ist die Lage angenehm ruhig aufgrund der zahlreichen alten Bäume in den Gärten rund um das Haus. Auch das beruhigende Rauschen des kleinen Flüsschens Neumagen, der direkt an unserem Haus vorbeifließt, schluckt die Geräusche der Straße. Wir fühlen uns sehr, sehr wohl hier!

Das Haus ist erst vor ein paar Jahren gebaut worden und entspricht damit auch dem neuesten Standard. Vor allem, was die Umweltfreundlichkeit der beim Bau verwendeten Naturmaterialien, die Wärmedämmung, den Energieverbrauch und die Fernwärmeheizung angeht, ist es vorbildlich, was uns sehr wichtig war. Und die elektrischen Einrichtungen sind ganz an die modernen Bedürfnisse angepasst. Es gibt genügend Steckdosen, Telefon-/Internetanschluss in verschiedenen Räumen, Kabelanschluss und vieles mehr, was uns das Leben hier sehr angenehm macht. Und was ganz besonders zum guten Klima beiträgt, sind unsere netten Nachbarn!

Nachdem ich mir die Zähne geputzt und mich rasiert habe, führt mich mein Weg in unsere geräumige Küche, an die auch ein kleiner Vorratsraum angeschlossen ist. Auf dem Herd bringe ich den am Vorabend bereits vorbereiteten Leinsamen zum Kochen und trinke mein erstes Glas Quellwasser. Es werden noch viele folgen, denn ich habe mir angewöhnt, etwa 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Dann bereite ich noch ein paar weitere Getränke vor (dieses Getränkeprogramm und seine Wirkung werde ich noch ausführlich in einem späteren Artikel beschreiben) und fülle den inzwischen fertigen Leinsamenbalsam in zwei Gläser ab. Das gebrauchte Geschirr spüle ich gleich, denn was erledigt ist, ist erledigt :-)

Nun ist ein wenig Bewegung angesagt. Einen Teil “meines” Zimmers habe ich freigelassen. Nur die Wand wird von einem fast zwei Meter hohen gerahmten Poster eines Wasserfalls geziert. Der Platz dient mir als Gymnastik- und Meditationsecke sowie für andere Aktivitäten wie zum Beispiel Video-Produktionen. Ich breite meine Yogamatte aus, lege eine ruhige Musik auf und mache meine Morgengymnastik, die sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt, die ich unter anderem dem Yoga und Tai-Chi entnommen habe. Sie aktiviert meine Energiezentren, kräftigt und dehnt alle Körperteile, fördert meine Beweglichkeit und mein allgemeines Wohlbefinden und macht einen klaren Kopf. Der perfekte Start in den Tag! Dazwischen mache ich noch ein leichtes Hanteltraining.

Dabei komme ich ganz schön ins Schwitzen. Zeit für ein zweites Glas Quellwasser mit etwas Zitronensaft. Seit ich vor einigen Jahren meine Ernährung umgestellt und auch mehr und vor allem regelmäßige Bewegung in meinen Tagesablauf eingebaut habe, fühle ich mich rundum pudelwohl. Mein Blutdruck, der mir früher Sorgen machte, hat sich normalisiert. Meine Schuppenflechte, die als unheilbar galt, hat sich verabschiedet. Und ich fühle mich leicht und locker wie zuletzt als Teenager. Ein ganz neues Lebensgefühl habe ich dadurch gewonnen. Es war eine sehr gute Entscheidung!

Der Körper ist nun hellwach und bereit für den Tag. Also geht es weiter mit dem Geist. Eine Atemübung und eine tiefe Meditation helfen mir, die innere Ausgeglichenheit zu erreichen, die ich mir für den Tag wünsche. Ein paar Sprechübungen runden das Programm ab. Nachdem ich fertig bin, räume ich die benötigten Sportgeräte weg, bringe Ulrike ihr Leinsamengetränk ans Bett und verschwinde ins Bad. Auch hier habe ich genügend Platz, und es macht richtig Spaß, sich in diesem kleinen Wellness-Tempel aufzuhalten. Entsprechend lange dauert es, bis ich endlich geschniegelt und gebügelt wieder auf der Bildfläche erscheine.

Inzwischen blinzelt die Sonne schon durchs Fenster, denn ich bin nun bereits zwei Stunden aktiv und es wird Zeit, dass ich das Frühstück für meinen Schatz und mich richte. Heute gibt es Hirse mit Apfelkompott. Während das Getreide leise vor sich hin gart, schäle ich drei Äpfel, schneide sie in Spalten und koche sie kurz weich. Dazu gibt es eine leckere Mandelmilch. Ich fülle gemahlene Nüsse, Sojamilch und zwei entkernte Datteln in einen Mixer und mache für 2 Minuten einen Höllenlärm. Dann siebe ich das Ganze in zwei große Cappuccino-Tassen und dekoriere es mit einem kleinen Herz aus Kakaopulver. Das Getreide und das Kompott richte ich auf zwei Tellern an und gebe dem Gericht mit einer Prise Zimt den letzten Pfiff.

Ulrike hat sich inzwischen auch hübsch gemacht und wird vom Duft des Frühstücks angelockt. Wir nehmen uns fest in den Arm, küssen uns leidenschaftlich und nehmen dann im Wohnzimmer Platz, wo ich den Tisch schon gedeckt habe. Kerzen und ein paar Blumen geben dem ganzen eine romantische Note. Gemütlich sitzen wir beisammen, genießen schweigend, achtsam und dankbar das leckere Essen und besprechen dann, was wir heute so vorhaben. Dann noch Geschirr spülen, die Küche aufräumen, nochmal Zähne putzen, Betten machen – und los geht’s.

Es ist ein sonniger, wunderschöner Morgen. Ich hole meinen Laptop und das bereitgelegte Material aus unserem Arbeitszimmer und setze mich auf den überdachten Balkon. Unsere Wohnung liegt im 2. Stock eines Mehrfamilienhauses und von hier habe ich einen weiten, unverbaubaren Blick hinüber nach Staufen und das Schwarzwaldpanorama mit meinem geliebten Belchen. Während der Rechner hochfährt, wandern meine Augen über die Höhen und erkunden die Täler, die ich so sehr ins Herz geschlossen habe.

Endlich kann ich mit meiner Lieblingsbeschäftigung beginnen. Ein Stapel Bücher zum Thema “Glück” liegt auf dem Tisch. Bücher, die ich in den letzten Monaten gelesen und mit allerlei Markierungen und Notizen versehen habe. Jetzt geht es an die Auswertung. Dazu starte ich meine Mindmapping-Software, nehme mir Buch für Buch vor und sammle Anregungen, die ich dann auf die einzelnen Zweige der Mindmap übertrage. Schritt für Schritt entwickelt sich so ein umfassendes Bild und mit jedem Stichwort kommen mir auch eigene Gedanken, die ich sofort auf separaten Word-Dokumenten festhalte, welche ich bequem mit der Mindmap verknüpfen kann. Die “Arbeit” geht mir locker von der Hand und nach kurzer Zeit habe ich schon ein brauchbares Gerüst mit den wesentlichen Bestandteilen eines rundum glücklichen Lebens.

Dieses Talent wurde mir offenbar in die Wiege gelegt. Ich habe schon immer gerne geschrieben und in den ersten Schulklassen wurden meine Aufsätze oft der ganzen Klasse vorgelesen. Doch erst, seit ich das Schreiben auch zu meinem Beruf gemacht und damit meine wahre Berufung gefunden habe, macht es auch andere glücklich. Ich kann mit meiner Arbeit vielen Menschen helfen. Und es werden täglich mehr – dem Internet sei Dank. Und weil ich vollkommen unabhängig von einem Verlag arbeiten kann, stimmen auch die Einnahmen. Das war immer mein Wunsch, und heute hat er sich längst erfüllt. Ich lebe ein traumhaftes Leben! Ich tue von morgens bis abends nur noch das, was mir Freude macht. Es gibt niemanden, mit dem ich tauschen möchte.

Die Zeit vergeht wie im Flug und ich kann es kaum fassen, als mich ein leises Piepsen um 9.15 Uhr daran erinnert, dass ich ein paar Telefonate führen und eine wichtige E-Mail schreiben wollte. Diese Zeit habe ich mir dafür reserviert, weil jetzt die meisten Menschen erreichbar sind. Außerdem bietet es eine willkommene Abwechslung nach einer Stunde konzentrierter Arbeit. Die Gespräche verlaufen sehr angenehm und erfreulich und auch die E-Mail wird mich ein gutes Stück weiterbringen. Ich bin sehr zufrieden :-) und gönne mir eine kleine Pause, hole mir ein Glas Wasser mit Rote-Bete-Pulver aus der Küche, setze mich in einen bequemen Liegestuhl, lasse erneut meinen Blick wandern und übe mich im Nichtstun. Jetzt kann ich auch die Musik besser wahrnehmen, die schon den ganzen Vormittag im Hintergrund lief. Ein Gefühl tiefer Dankbarkeit erfasst mich, während ich Schluck für Schluck von meinem Lebens- und Energiespender trinke und die herrliche Aussicht genieße. Ein sanftes Lüftchen weht mir um die Nase, die Vögel begleiten die Musik mit ihrem Gesang und die Sonne wärmt meine Haut. Es geht mir gut!

Nach einer viertel Stunde arbeite ich weiter an meiner Mindmap. Und nun sprudeln die Gedanken noch mehr. Ganze Absätze entstehen jetzt schon. Die Formulierungen fliegen mir nur so zu. Die Bücher, die mir dabei geholfen haben, in Schwung zu kommen, lasse ich jetzt erst einmal links liegen. Viel wichtiger ist nun, die vielen Ideen festzuhalten, die in meinem Kopf Gestalt annehmen. Bilder entstehen, Handlungen spielen sich in meinem inneren Theater ab, Gefühle ziehen mich in ihren Bann. Und all das wandert über meine Finger in die Tastatur und in die entsprechenden Dateien. Ich liebe es, so kreativ zu sein.

Auch diese schöpferische Phase unterbreche ich nach einer Stunde wieder, um etwas zu trinken und zu verschnaufen. Doch ist es wirklich eine Unterbrechung? Entsteht nicht gerade in den Pausen so viel, wie ich gerade ja selbst wieder erfahren konnte? Sind vielleicht die Zeiten, in denen wir loslassen, sogar die kreativsten? Ich glaube schon. Ach was – ich weiß es! Und so kann ich diese Zeit “dazwischen” auch in vollen Zügen genießen.

Es ist 11 Uhr. Die Vorarbeit ist getan, ich drucke die Mindmap aus und lege sie zusammen mit einem dicken Ringbuch und Schreibmaterial in meinen kleinen Rucksack. Auch eine Flasche Wasser kommt mit hinein. Zum Mittagessen habe ich mich mit einem Freund verabredet, den ich schon länger nicht gesehen hatte. Mit dem Münstertalbähnle fahre ich die 15 Kilometer nach Freiburg und bin pünktlich im Greiffenegg-Schlössle. Das Restaurant mit seiner einmaligen Lage über den Dächern der Stadt bietet einen zauberhaften Rundblick bis hinüber zum Kaiserstuhl und zu den Vogesen. Auch F. ist schon da und begrüßt mich herzlich. Er strahlt über das ganze Gesicht. Wir umarmen uns und sind beide froh, uns wieder einmal zu begegnen.

Nachdem wir uns über die letzten Neuigkeiten ausgetauscht haben, kommt auch schon unsere Bestellung. Ich beginne mit einem sommerlichen Salat mit Radieschen, Kartoffelwürfeln und Cherry-Tomaten. Als Hauptgericht gibt es Tagliatelle mit gebratenen Pfifferlingen und Kräuterrahm. Dazu trinke ich meinen geliebten Spätburgunder Weißherbst. Und als Dessert gönne ich mir Kirschwasser-Parfait mit warmem Schokoladenbiskuit und Kaiserstühler Kirschen. Da läuft einem schon beim Lesen der Speisekarte das Wasser im Mund zusammen. Und was jetzt auf dem Teller liegt ist auch noch ein wahrer Augenschmaus. Wir lassen es uns schmecken und werden für eine Weile ganz still.

Und das will bei meinem Freund etwas heißen, denn F. redet für sein Leben gern. Und wie ich hat er seine größte Begabung zu seinem Beruf gemacht. Er ist ein bekannter Motivations- und Mentaltrainer, dessen Vorträge sehr gefragt sind. Einige Passagen aus seinen mitreißenden Reden stammen auch aus meiner Feder. Doch das meiste erzählt er einfach aus dem Bauch heraus, weil er ein durch und durch positiver Mensch ist und entsprechend in die Welt blickt. Dabei erlebt er so viele schöne Dinge, die er dann einfach nur in spannende Geschichten verpacken und mit einem Schuss Lebensweisheit würzen muss. Als ich ihm von meinem geplanten Glücks-Buch berichte und ihm meine Notizen zeige, ist er gleich Feuer und Flamme.

Überhaupt haben wir uns viel zu erzählen und bleiben deshalb auch nach dem köstlichen Essen noch etwas sitzen. Die Blätter der mächtigen Kastanien draußen im Biergarten wehen sacht in der Sommerbrise. Lachen dringt von den anderen Tischen an unser Ohr. Im Restaurant herrscht eine wohlige Atmosphäre von Geborgenheit und Gastfreundschaft. Hier ist das berühmte mediterrane Flair, das Freiburg oft zugeschrieben wird, besonders gut zu spüren. Und das vertraute Zusammensein mit F. ist einfach eine Wohltat. Wir sind auf einer Wellenlänge, verstehen uns sehr gut und können uns auch gegenseitig mit neuen Blickwinkeln bereichern. Er ist einer der Menschen, die ich auch nachts um 2 Uhr anrufen könnte, wenn ich Hilfe bräuchte. Er käme sofort.

Er ist einer der wenigen echten Freunde, die ich habe. Das war schon immer so in meinem Leben. So weit ich mich zurückerinnere, habe ich mehr Wert darauf gelegt, ein paar wirklich gute Freunde zu haben, auf die ich mich wirklich verlassen kann und bei denen ich eine gewisse Seelenverwandtschaft empfinde, als mit einem möglichst großen “Freundeskreis” und viel “Vitamin B” angeben zu können. Neben F. ist da vor allem noch M., der philosophisch angehauchte Landwirt, bei dem wir auch unser Bio-Gemüse beziehen, und G., eine Sozialarbeiterin aus der Pflasterstub‘, mit der mich mehr verbindet als die Betreuung von Wohnungslosen, einer ehrenamtlichen Tätigkeit, der ich immer noch nachgehe. Heute habe ich dafür sogar noch mehr Zeit. Und jemand, mit dem Ulrike und ich sehr gerne durch unsere Heimat wandern ist R., der Fotograf, der auch die tollen Bilder für meine Bücher macht. Doch zurück zu F.

Nachdem wir uns verabschiedet und uns versprochen haben, diesmal weniger Zeit bis zu unserem Wiedersehen verstreichen zu lassen, bummle ich noch ein wenig durch die Gassen von Freiburg, in denen ein buntes Treiben herrscht. Die Läden locken mit ihren vielfältigen Angeboten, und wie üblich bleibe ich an meiner bevorzugten Buchhandlung hängen. Gibt es vielleicht ein nagelneues Buch, das gerade zu meinem derzeitigen Thema passt? Natürlich gibt es das, denn “Glück” ist seit vielen Jahren ein Kassenschlager. Und so kann ich schon wieder in einem neuen Schatz blättern, als ich zurück nach Bad Krozingen fahre.

F. hatte mir noch einige Anregungen mit auf den Weg gegeben, die ich mir auf der kurzen Strecke schnell notiere, bevor ich sie vergesse. Das Projekt wächst auf eine ganz natürliche Weise und es zeigt sich wieder, dass ein bis zwei Stunden konzentrierte Arbeit am Morgen einen Prozess in Gang setzen, der reiche Früchte trägt. Ich habe es mir also verdient, es am Nachmittag etwas ruhiger angehen zu lassen und schlendere deshalb vom Bahnhof direkt in den Kurpark, setze mich in den Schatten einer Platane, lausche dem Rauschen des Neumagens und lese weiter in meinem neuen Buch.

Kurz vor 15.30 Uhr setzen sich die Besucher des Parks in Richtung Musik-Pavillon in Bewegung. Auch ich schließe mich an und lasse mich für eine Stunde in die Welt der Klassik und Operette entführen. Das beliebte Nachmittagskonzert des Johann-Strauß-Ensembles bietet ein breites Repertoire und für jeden ist etwas dabei. Die Kurgäste sind immer ganz begeistert und auch ich summe leise mit, wenn die weltbekannten Melodien erklingen. Selbst die Vögel lassen sich anstecken und zwitschern fleißig mit. Einfach herrlich!

Von diesen schönen Eindrücken und Erinnerungen erfüllt, gehe ich gemütlich am Neumagen entlang nach Hause. Um erst einmal anzukommen, mache ich mir zunächst einen Kräutertee mit Honig und einem Schuss Baldriansaft. Dann setze ich mich wieder an den Laptop, um meine handschriftlichen Notizen in das bereits vorhandene Material einzufügen. Auch die Lektüre des neuen Buches hat wieder einige interessante Gedanken angestoßen. So ist es kein Wunder, dass die Mindmap weiter wächst und sich die Dateien mit schönen, beglückenden Texten füllen. Was will ich mehr?

Das Telefon klingelt. Meine Eltern laden Ulrike und mich für das Wochenende zu sich nach Emmendingen ein. Die beiden sind jetzt schon fast 90 Jahre alt und immer noch recht fidel. Meine Mutter hat sich wieder gut erholt, nachdem sie vor 10 Jahren etwas abgebaut hatte. Der Arztwechsel, den ich ihr damals vorschlug, war wohl dringend nötig. Wir sehen uns so häufig wie möglich, denn wer weiß in diesem Alter schon, wie oft das noch der Fall sein wird. Auch Ulrike fühlt sich bei meinen Eltern ausgesprochen wohl. Vor allem mein Vater hat es ihr angetan. Er kommt ja auch ganz nach mir – oder war das umgekehrt? ;-)

Ulrike hat inzwischen schon damit begonnen, das Abendessen vorzubereiten. Als ich alles abgespeichert habe, geselle ich mich zu ihr und schneide das bereitgelegte und gewaschene Gemüse in Streifen und Würfel. Nachdem ich ja schon mittags so üppig gegessen und auch mein Engel sich etwas Leckeres gegönnt hatte, genügt uns jetzt eine Kleinigkeit. Es gibt Linsen mit gedünsteten Karotten und Lauch. Dazu mache ich meine berühmte weiße Soße mit Zwiebeln, Kapern und einer “geheimen” Kräutermischung. Eine ordentliche Portion Parmesan darüber, und fertig. Für mich gibt es noch ein Stück Gorgonzola. Ulrike verzichtet lieber auf diesen Käse. Gegessen wird in unserem großen Wohn- und Esszimmer, dem Hauptraum unserer 140-Quadratmeter-Wohnung. Ich zünde ein paar Kerzen an. Leise Panflöten-Musik begleitet unser Dinner, das wir in aller Ruhe genießen.

Während mein Schatz das Geschirr wegräumt, prüfe ich noch kurz meinen E-Mail-Eingang. Neben einigen Leseranfragen, Abonnements und Newslettern ist es vor allem eine Art von E-Mails, die mich besonders freut: Es kommen wieder eine Menge Nachrichten von PayPal über eingegangene Zahlungen für meine E-Books, meine Audio-Programme, Foto-CDs und andere Produkte. Auch Provisionen von meinen Partnern sind wieder dabei. Alles in allem belaufen sich die Einnahmen heute auf 330,- Euro, also unterer Durchschnitt. An so einem sonnigen Tag sind wohl weniger Leute im Netz shoppen gegangen als üblich. Dafür ist mein Geschäft aber auch 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet und garantiert mir bis zum Lebensende ein stabiles Einkommen. Und davon gebe ich auch gerne etwas ab.

Weit wichtiger als das Geld ist aber das, was ich sonst noch gewinne. Ich kann so vielen Menschen helfen und erfahre so viel Dankbarkeit. Es ist einfach eine Freude! Und deshalb habe ich auch immer ein offenes Ohr für meine Leserinnen und Leser. Die E-Mails mit den Anfragen drucke ich aus. Ich werde sie morgen früh beantworten, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe. Auch ein paar andere Dinge plane ich schon für den kommenden Tag und lege alles bereit, was ich brauche. Im Kurhaus der Stadt gibt es ein Seminar, für das ich mich angemeldet habe. Schließlich will ich immer mehr lernen. Ich lege auch schon heraus, was ich anziehen will und putze meine Tanzschuhe, denn morgen werden Ulrike und ich wieder ausgehen und eine flotte Sohle aufs Parkett legen. Das ist ihr wöchentlicher “Termin” mit mir, auf den sie sich ganz besonders freut.

Dann suche ich mir aus den vielen guten Gedanken, die ich im Laufe des Tages notiert habe, einige heraus, und schreibe einen kurzen Artikel für mein Blog. Das geht jetzt sehr schnell, weil das meiste schon fast fertig formuliert ist. Dann noch ein passendes Foto aus meinem reichhaltigen Archiv bearbeiten und der Beitrag ist fertig zur Veröffentlichung. Ich stelle die Zeitvorgabe so ein, dass er morgen um 6 Uhr früh online geht. Der Text ist wieder sehr gelungen und wird mir sicher wieder neue Leser und damit potenzielle Kunden bringen.

Ulrike ist inzwischen in der Küche ebenfalls fertig geworden und wir entschließen uns, den schönen Abend für eine kleine Radtour zu nutzen. Während ich die Räder aus der Garage hole, in der mich unser flotter Kleinwagen begrüßt, packt mein Engel noch etwas ein. Was genau, verrät sie mir nicht. Dann geht es los. Immer am Neumagen entlang flussaufwärts fahren wir in gemütlichem Tempo zunächst nach Staufen und dann weiter ins Münstertal. Der Radweg entlang des Flusses ist gut ausgebaut und um diese Zeit gehört er fast uns allein. Schließlich erreichen wir ein kleines Seitental mit Kneipp-Anlage, Spielplatz und mehreren gemütlichen Sitzgruppen. Ein schönes Plätzchen. Hier gefällt es uns und wir halten an.

Nun lüftet Ulrike auch ihr Geheimnis. Sie holt eine Flasche Rotwein und zwei Gläser aus der Tasche. Und sie hat noch etwas dabei: Die Schachtel mit dem Spiel Scrabble, das wir immer wieder gerne zusammen spielen. Der Abend ist gerettet. Lange sitzen wir so da, reden, hören zu, lachen, schauen, lauschen, spielen, genießen … bis der Stand der Sonne uns daran erinnert, dass wir noch die Rückfahrt vor uns haben. Selig brechen wir auf und erreichen kurz vor Sonnenuntergang unser Zuhause.

Während Ulrike sich anderweitig beschäftigt, nehme ich noch ein Bad mit Salz aus dem Toten Meer, pflege hinterher meine Haut mit einer Lotion, putze mir die Zähne, ziehe meinen Schlafanzug an und den Bademantel über. So eingepackt gehe ich auf den Balkon, wo Ulrike schon auf mich wartet. Lange schauen wir hinauf zum Sternenhimmel, schweigen, staunen, verstehen uns. Wir sind uns ohne Worte einig, dass dies wieder ein sehr erfüllter Tag war. Ein Tag in unserem Leben, wie wir sie in letzter Zeit fast nur noch erleben. Ein Tag, an dem wir beide die Freiheit hatten, das zu tun, was wir lieben. Und ein Tag, an dem wir auch wieder viel teilen konnten und für den wir unendlich dankbar sind. Dann gehen wir ins Bett.

Wie sieht Dein idealer Tag aus?

So weit meine kleine Zukunftsvision. Als ich so dasaß und schrieb, habe ich eine Menge darüber erfahren, was ich wirklich brauche, um glücklich zu sein, was ich davon schon alles habe und was ich mir zusätzlich noch wünsche. Ganz besonders fiel mir auf, wie viel in meinem Leben schon gut und richtig ist, und dass es genaugenommen nur noch ein paar Dinge gibt, die ich ändern möchte und woran ich in nächster Zeit arbeiten werde. Letztlich kommt es nur darauf an, das auch zu TUN!

Wie müsste ein Tag aussehen, an dessen Abend Du sagen kannst: “Ja, dieser Tag war herrlich und lebenswert!”? Was ist für Dich ein perfekter Tag?

André hat mir ausnahmsweise erlaubt, Dir einen winzigen Ausschnitt aus seinem 8-Wochen-Programm zur Verfügung zu stellen, damit Du ein Werkzeug hast, falls Du diese wertvolle Übung auch machen möchtest. Da gibt es zunächst einmal das PDF mit Fragen, die Dir helfen können, und hier noch eine kleine Kostprobe aus der Audio-Datei (im Original begleitet Dich André 51 Minuten lang durch diese Übung).


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