Wie sich die Apokalypse vor meinen Augen in Heu verwandelte

Auf tagesschau.de kann man heute bei den „Bildern des Tages“ ein Gemälde von Claude Monet sehen, das gerade für einen Rekordpreis versteigert wurde. Faul wie ich bin, hab ich die Bildunterschrift nur halb gelesen und mir lieber das Gemälde angeschaut: ein riesiger, apokalyptischer Berg, der vor grandioser Gebirgsszenerie aus impressionistischem Nebelmeer aufragte, ähnlich Dantes Läuterungsberg oder Pieter Brueghels Turm von Babel. Ein prophetisches, gigantisches Bild – ein maßloser Bergkegel, der um ein vielfaches größer war als der ohnehin schon beeindruckende Gebirgszug im Hintergrund! Welch imposantes Szenario! Welch grandioses Kunstwerk!

Der apokalyptische Berg von Claude Monet

Ich las die Bildunterschrift zur Gänze und erfuhr, dass das Bild »Meule« heiße und zu Monets Heuschober-Serie gehöre. In Sekundenschnelle schrumpfte der gigantische Berg um den Faktor tausend, aus Granit wurde Heu, und ich stürzte von meinem luftig-erhabenen Beobachterstandpunkt ernüchtert auf ein abgeerntetes französisches Stoppelfeld. Tant pis. Welch langweiliges, uninspiriertes Bild…

Dasselbe Material. Dieselben Formen. Dieselben Farben. Und dennoch ein völlig anderes Kunstwerk.


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