Wie schwer ist das Klettern lernen?

Von Klettermaxaline

Grundsätzlich ist das Klettern keine Zauberkunst, da es bereits jedem Menschen angeboren ist. So steigen die meisten jungen Mädchen und Buben bereits ab dem Kleinkindalter auf Bäume und als Erwachsene werden sie nahezu magisch von einer Kletterwand oder einem Naturfelsen angezogen. Dennoch sollte jeder interessierte Kletterer wissen, dass er auf jeden Fall ein wenig Grundwissen beherrschen sollte, denn Klettern heißt auch, Regeln beachten. Dies gilt vor allem in Bezug auf Sicherheit, Fairness und Vertrauen, denn gerade Kletteranfänger sollten auf keinen Fall allein klettern, sondern sich erfahrenen Sportlern anschließen oder im Vorfeld einen entsprechenden Kletterkurs absolvieren.

Klettertechniken

Prinzipiell wird jeder Kletterfreund über kurz oder lang seine eigene Klettertechnik entwickeln, denn hierfür gibt es keine speziellen Vorgaben. Bis vor einigen Jahren war in veralteten Fachbüchern zu lesen, dass sich das Klettern kaum vom Steigen einer Leiter unterscheidet, denn es erfolgt lediglich ein Tritt nach dem anderen, um das Höhenziel zu erreichen. Grundsätzlich ist diese Aussage auch nicht komplett falsch, aber dennoch sehr lückenhaft.

Selbstverständlich tragen die Beine bei diesem Sport die Hauptlast, aber auch die Arme, Hände und Finger des Kletterers sollten gut trainiert sein, denn nur so kann ein sicherer Halt am Felsen gewährleistet werden, da sich der Kletterer nicht nur mit den Beinen nach oben stemmt, sondern sich auch mit den Armen nach oben zieht. Wichtig ist außerdem, dass sich der Oberkörper des Kletterers zu keinem Zeitpunkt zu nah an der Kletterwand oder am Felsen befindet, da ansonsten die freie Sicht auf vorhandene Tritte oder Griffe beeinträchtigt wird. Die Kraft und Ausdauer der Arme, Hände und Finger kann mit verschiedenen Sportgeräten verbessert werden, welche nicht nur im Fachhandel, sondern auch online in verschiedenen Outdoor Shops zu finden sind.

Der Unterschied zwischen Indoor und Outdoor

In der Regel sollte ein ungeübter Kletterer nicht sofort in der Natur am Fels mit dem Bergsteigen beginnen, sondern an einer so genannten Kunstwand in einer Kletterhalle. Kletterhallen sind mittlerweile in nahezu jeder größeren Stadt zu finden und sie bieten einen entscheidenden Vorteil, denn der Kletterer ist komplett unabhängig vom aktuellen Wetter oder von der jeweiligen Tages- oder Jahreszeit.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der interessierte Kletterer einen Kletterkurs buchen kann, so dass er den Klettersport von Grund auf und mit den wichtigsten Grundtechniken erlernt, um später fit für den Felsen zu sein. So werden bei einem Kletterkurs beispielsweise die verschiedenen Schwierigkeitsgrade erlernt, und zwar unter hervorragenden Bedingungen. Erfahrene und kompetente Trainer sorgen obendrein dafür, dass der Kletterfreund die wichtigsten Knoten beherrscht und versteht, wie der Partnercheck oder das Ablassen eines Kletterers funktionieren.

Für einen solchen Kurs besteht zumeist die Möglichkeit, dass der Kletterer sein erforderliches Equipment ausleiht, so dass er zuerst ausgiebig testen kann, ob der Klettersport überhaupt der richtige Sport ist. Sobald in der Natur am Felsen geklettert wird, muss sich jeder Kletterfreund an wichtige Regeln zum Natur- und Umweltschutz halten, wobei obendrein auch die Sicherungstechnik weitaus anspruchsvoller ist als beim Hallenklettern. Aus diesem Grund legen die meisten Klettertrainer besonderen Wert darauf, dass sich der Klettersport verantwortungsbewusst gegenüber der Natur und der Umwelt entwickelt.

Vom Hallen- zum Sportklettern

Wenn sich der Kletterer zum ersten Mal in die Natur wagt, dann sind so genannte Ein-Seillängenrouten empfehlenswert, welche zumeist recht kurz sind und eine optimale Sicherung versprechen. Auf diese Weise kann der Outdoor Freund nicht nur das Bergsteigen lernen, sondern obendrein auch die entsprechende Sicherungstechnik. Wissen muss der Kletterer allerdings auch, dass der Naturfels komplett andere Anforderungen stellt wie die künstliche Kletterwand in der Kletterhalle. So werden Naturfelsen keinesfalls regelmäßig gewartet, da es sich um keine Sportgeräte handelt. Konkret bedeutet dies, dass der Kletterer zu jeder Zeit mit gewissen Risiken rechnen muss, beispielsweise herabfallende Steine oder Felsvorsprünge, welche sich plötzlich lösen können. Ein intensiver Risikocheck einer Route ist in jedem Fall empfehlenswert, denn nur so können versteckte Gefahren frühzeitig erkannt werden. Die entsprechende Erfahrung muss sich jeder interessierte Kletterer Schritt für Schritt erarbeiten.

Das richtige Equipment

Wer sich für den Klettersport entscheidet, benötigt selbstverständlich auch das passende Equipment, denn die Sicherheit muss zu jeder Zeit im Vordergrund stehen. Während eines Kletterkurses kann die erforderliche Ausrüstung zumeist ausgeliehen werden, aber wer regelmäßig an der Felswand unterwegs ist, sollte zumindest einen Kletterhelm, entsprechende Kletterseile, Klettergurte und die passenden Sicherungsgeräte besitzen. Interessierte Kletterer sollten bei der Ausrüstung grundsätzlich auf eine hervorragende Qualität Wert legen, denn im Falle eines Sturzes muss beispielsweise der Klettergurt, enorme Kräfte abfangen können. Zugleich muss er während des Kletterns eine ausreichende Zirkulation des Blutes gewährleisten.

Fazit zum Klettern lernen

Bergsteigen bringt in jedem Fall eine Menge Spaß, und zwar unabhängig vom jeweiligen Alter, des Schwierigkeitsgrades oder dem vorhandenen Können. Einige Kletterfreunde sagen sogar, dass das Klettern süchtig macht. Klettern lernen kann nahezu jeder Mensch, allerdings muss er bereit sein, seine persönlichen Grenzen kennenzulernen und diese auch zu überschreiten. Dieser Sport erfordert nicht nur Geschicklichkeit, sondern fördert obendrein die Kreativität und die Kommunikationsfähigkeit. Weiterhin werden Kraft, Koordination und Ausdauer wesentlich verbessert.

Ob der Klettersport für den Einzelnen auch der richtige Sport ist, kann jeder Mensch nur für sich selbst entscheiden. Neben Geschicklichkeit, Kraft und körperlicher Fitness, muss der Kletterfreund allerdings auch Vertrauen zu anderen Menschen aufbauen können, da ansonsten ein ordentliches Abseilen nicht möglich ist. Außerdem sollten Sportler, welche sich für den Klettersport interessieren, keinesfalls unter Höhenangst leiden.