Was verbindet ihr mit Kanada, wenn es ums Essen und Trinken geht? Ahornsirup, klar. Der fiel mir auch spontan ein, als ich die Einladung des kanadischen Landwirtschafts-ministerium zu einem kanadischen Dinner erhielt. Doch mit Ahornsirup allein bestreitet man keinen kulinarischen Abend, und so war ich sehr gespannt, welche landestypischen Spezialitäten uns TV-Koch Klaus Velten und sein Kollege Christoph Dubois uns wohl kredenzen würden.
Bisonfleisch war meine erste kulinarische Entdeckung an diesem Abend. Ich hatte es nie zuvor probiert und war dementsprechend gespannt. Da Bisonfleisch besonders fettarm ist, hatte Klaus Velten es bei Niedertemperatur gegart, damit es schön saftig bleibt. Und so gabe es als Amuse-Gueule mundgerecht aufgeschnittene Stücke vom Filet und vom Entrecôte mit verschiedenen Gewürzsalzen. Die Salze hab ich allerdings weggelassen, weil ich den puren Fleischgeschmack genießen wollte – und das hat sich wirklich gelohnt. Sehr aromatisch, feinwürzig und durch die Zubereitungsart wunderbar saftig, ein wahrer Gaumenschmaus.
Dazu wurde – man höre und staune – ein kanadischer Rotwein gereicht. Ich meine, klar, warum soll in Kanada kein Wein angebaut werden? Immerhin liegen die kanadischen Weinbaugebiete (wie ich nun weiß) – wie auch viele Anbaugebiete in Europa – zwischen dem 41. und 51. nördlichen Breitengrad. Dennoch hatte ich zuvor noch nie von kanadischen Weinen gehört gehört und war dementsprechend überrascht. Und das durchaus sehr angenehm! Zum Bison gab es einen 2010er Cabernet Shiraz von der Creekside Estate Winery aus dem Anbaugebiet Niagara Peninsula, Ontario. Vollmundig und weich, dabei aber mit einer guten Struktur und einer gewissen Würze – eine gute Wahl!
Das Menü, das nun folgte, war nicht weniger gelungen. Wer wollte, konnte bei der Vorbereitung mit Hand anlegen. Ich für meinen Teil habe es vorgezogen, den Köchen wohlwollend zuzuschauen, zwischendurch elegant am Weinglas zu nippen und immer mal wieder auf den Auslöser zu drücken. Immerhin hatte ich einen anstrgenden Arbeitstag hinter mir – da darf man abends auch mal ein bisschen entspannen!…
Das Ergebnis der gemeinsamen *hüstel* Kochanstregungen:
- Gebratene Jacobsmuscheln & auf Niedertemperatur gegarter Wildlachs an Apfel-Zwiebelkompott mit Feldsalat und Ahorndressing
- Bison Burger vs. Bison Rib-Eye Steak, anbei gebratener Wildreis mit Cranberriejus
- Crème Brûlée von der Vanille & Ahornsirup, dazu Blaubeerröster
Somit ist nun auch das Geheimnis gelüftet, welche kulinarischen Spezialitäten Kanada sonst noch zu bieten hat. Und das sind mehr, als man denkt: Fisch und Meeresfrüchte, Wildreis, Cranberries, Blaubeeren… und, natürlich, Ahornsirup.
Alle Gerichte waren sehr, sehr fein – aber am meisten geflasht hat mich das Bisonfleisch. Das würde ich demnächst gern selbst einmal zubereiten und so habe ich die freundliche Dame vom kanadischen Landwirtschaftsministerium auch gleich nach Bezugsquellen in Deutschland gefragt. Daher weiß ich nun, dass man kanadisches Bisonfleisch zum Beispiel in folgenden Onlineshops kaufen kann:
www.bisonsteak.de
www.bison-classic.de
www.exotic-kitchen.de
Gut, dann kann ich ja nun eigentlich loslegen. Sollte ich die Sache mit dem Bisonfleisch tatsächlich durchziehen, so erfahrt ihr das auf jeden Fall hier im Blog, wenn es dann heißt: Bison-Cuisine!…
Alles Liebe aus der schönsten Stadt am Rhein
Maren
PS: Ach so, ihr wollt noch wissen, wer den Battle gewonnen hat? Der Bison-Burger oder das Rib-Eye-Steak vom Bison? Beides sehr lecker, keine Frage. Aber für mich hatte der Burger im Geschmackstest die Nase vor, weil das Fleisch so wunderbar zart war, dazu die selbstgebackenen Brötchen und diese saftigen Füllung aus Zwiebel, Tomaten und Cranberries… schlichtweg genial!