Wie schaffe ich es, mich auf Reisen gesund zu ernähren?

Von Sarah_braun

Wir alle kennen das: Zu Hause und in unserer gewohnten Umgebung fällt es uns leicht, auf unsere Ernährung zu achten. Wir wissen genau, wo wir was kaufen können, in welchem Restaurant uns was schmeckt und sogar, wie wir mittels Mailprep für’s Büro gesund über den Tag kommen.

Auf Reisen sieht das dann ganz anders aus. Man befindet sich auf unbekanntem Terrain, vor allem in Ländern, die man bislang nicht bereist hat. Auf einmal ist es vorbei mit unseren geliebten Vollkornprodukten und manchmal sind sogar frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse unterwegs schwer zu kriegen. Als Vegetarier oder gar Veganer sehen wir dann in den meisten Ländern ganz alt aus und werden dazu verdonnert, uns den lokalen Begebenheiten anzupassen. Was im Grunde ja auch sehr gut ist – schließlich möchte man Kultur und Traditionen kennen lernen und dazu gehört einfach auch lokales Essen. Und mal ehrlich: Was machen auf das Jahr gerechnet schon 1 oder 2 Wochen über die Stränge schlagen aus? Eben.

Unterwegs gesund essen ist nicht schwer – man muss sich nur etwas mehr umschauen

Trotzdem muss man im Ausland nicht völlig auf seine Essgewohnheiten verzichten und alles, was einem wichtig ist, über Board werfen. Gerade wenn man auch im Urlaub oder auf Geschäftsreise sportlich aktiv sein möchte, ist es durchaus sinnvoll, sich ein paar Gedanken im Vorfeld zu machen. Und mit ein bisschen Vorbereitung bleiben die unnötigen Kalorien selbst im Junkfood-Eldorado USA genau da, wo sie sein sollen – auf den Nutrition Angaben der Verpackungen.

Letzte Woche verbrachte ich geschäftlich eine Woche in Texas – das steht für Tacos, Fajitas und jede Menge Steak mit Pommes. Mit Sicherheit sehr lecker, doch nicht gerade mein Ding. Und wo bitte stecken hier gesunde Nährwerte drin, die ich für einen toughen Business Tag brauche? Genau! Im Fleisch. Und nur darin. Und ich esse kein Fleisch. Blöd.

Trotzdem fehlte es mir an nichts und zwar mit diesen kleinen, aber feinen Strategien, die im Grunde für jede Reise ins Ausland funktionieren:

  • Selbst als Nicht-Veganer ein veganes/vegetarisches/fettarmes Menü für den Flug bestellten – es ist IMMER das qualitativ bessere, frischere Essen und kostet nix extra.
  • Gegen Äpfel oder anderes handliches Obst, Nüsse und Vollkornknäcke im Handgepäck sagt kein Security Mensch etwas.
  • Beim Buchen des Hotels darauf achten, dass das Zimmer einen Kühlschrank hat, in dem man frische Lebensmittel wie Obst oder Milchprodukte lagern kann.
  • Joghurt und frisches Obst gibt es eigentlich in jedem Hotel – wenn nicht dann spätestens in einem Kiosk oder Supermarkt um die Ecke.
  • Eine Tupperschüssel mit Deckel plus Plastikgabel/Löffel geben die Freiheit, sein Müsli bzw. seine Bowl selbst im Hotelzimmer zuzubereiten.
  • Chia Samen oder eine andere Basis wie Haferkleie, Leinsamen oder ein eigens zusammengestelltes Müsli machen sich im Koffer auch immer gut und schmecken zur Not auch „nur“ gequellt mit Wasser.
  • Auch Nüsse kann man eigentlich überall unterwegs kaufen und sind der eindeutig bessere Snack als Sandwiches oder Kekse (darauf achten, dass die Nüsse nicht mit tonnenfach Öl und Salz geröstet sind).
  • Ist einmal kein oder nur schlechtes Essen greifbar, hilft oft auch ein Cappuccino oder Latte Macchiato mit Mandelmilch (z.B. bei Starbucks) über ein Hungerloch hinweg.
Eine unerwartete Freude: Statt Hamburger gab es Quinoa Salat in den USA 
  • Karotten sind ein wunderbarer praktischer Snack mit ordentlich Ballaststoffen – außerdem günstig und mit vielen komplexen Kohlenhydraten, die gut sättigen (bitte immer ein paar Nüsse oder etwas anderes fetthaltiges dazu knabbern, denn die Vitamine von Karotten wie bei fast allem Gemüse sind fettlöslich).
  • Smoothies und Säfte gibt es heutzutage auch beinahe überall zu kaufen und füllen den Vitaminspeicher auf, ohne den Magen arg zu beschweren.
  • Nicht einfach im Restaurant das fertige Dressing zum Salat essen (Achtung Kalorienbombe), sondern höflich nach Öl und Essig fragen. Wenn das nicht geht, dann wenigstens das Dressing extra bestellen und selbst dosieren.
  • Sprudel statt Wasser trinken – so ist der Magen schon einmal beschäftigt und das Hungergefühl kann besser reguliert werden.
  • Achtung Alkohol: Egal ob ich nur einen Schluck oder eine Flasche Wein trinke – die Fettverbrennung liegt 24h lang brach. Daher am besten ganz verzichten oder dann mit ordentlich Genuss mal einen Abend zugreifen statt jeden Abend nur ein bisschen.
  • Brot im Restaurant liegen lassen, meist ist es Weißbrot und regt den Appetit nur noch mehr an, belastet gleichzeitig aber das Kalorienkonto ohne sinnvolle Nährstoffe. Auch hier kann Sprudelwasser helfen.
Gerade auf Business Trips ist Kreativität gefragt
  • Ruhig nach etwas Früchten oder einem leichteren Dessert fragen, wenn „mal wieder“ nur Kuchen, Mousse au chocolat oder Windbeutel zur Verfügung stehen. Ich habe noch NIE erlebt, dass da nicht eine gesunde Alternative möglich war. Ansonsten gilt auch hier: Die „Veganer“ Karte ziehen, dann ist eigentlich immer alles klar.
  • Last but not least: Auch einfach mal fünfe gerade sein lassen und bewusst genießen! Ein paar Tage machen den Kohl nun wirklich nicht fett

Soviel zu meinen Tipps für eine gesunde Reise. Wenn Ihr noch mehr habt, freue mich über Euer Feedback und bin gespannt auf Eure Kreativität!

Schönes Globetrotting und liebe Grüße

Sarah


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