Wie Ressourceneffizienz, Klimaschutz und modernste Heizungstechnik einen Industrie-Standort sichern

Viessmann Werke aus der Luft

Viessmann Werke in Allendorf/ Eder aus der Luft, Foto: Viessmann Werke

In der letzten Woche wurde die Computermesse CEBIT von der Bundeskanzlerin persönlich und mit großem Medieninteresse eröffnet. Gestern begann die weltgrößte Heizungsmesse in Frankfurt am Main und das Medieninteresse war weitaus geringer. Dabei wäre ein Auftritt in Frankfurt ein wichtiges Zeichen für die Unterstützung der Energiewende im Wärmebereich gewesen. Denn gerade der Wärmebereich kann zu einem wichtigen Pfeiler der Energiewende werden, im Jahr 2010 hatten Gebäude einen Anteil von 37% an den gesamtenn CO2-Emissionen in Deutschland (Quelle http://de.statista.com) und die steigenden Kosten für Heizöl werden zu einer immer größeren Belastung für Haushalte und Unternehmen.

Daher finde ich den Vorschlag von Pia Grund-Ludwig im enbausa-Blog die Bundeskanzlerin die ISH 2013 eröffnen zu lassen sehr gut. Die Bundeskanzlerin hätte damit mal wieder ein Zeichen für die Energiewende und für den Klimaschutz setzen können.

Dabei muss sich die deutsche Industrie gar nicht verstecken, im Gegenteil ich würde mal behaupten in vielen Bereichen sind deutsche Hersteller der Heizungstechnik weltweit führend. Effiziente und moderne Heizungstechnik können alle Hersteller sehr gut anbieten, egal mit welcher Technologie gearbeitet wird.

Leuchtturmprojekt “Effizienz Plus” bei Viessmann

Im Februar konnte ich mich bei Viessmann, einem der international führenden Hersteller von Heiztechnik-Systemen, persönlich davon überzeugen, was sie mit ihren Produkten leisten und auch was sie selbst alles schon unternommen haben um die energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen. Man hat es kaum mitbekommen, aber Viessmann wurde 2009 ausgezeichnet für die nachhaltigste Produktion und in 2011 für die nachhaltigste Marke Deutschlands. In der Begründung der Jury des deutschen Nachhaltigkeitspreises hieß es 2011:

Die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit (insbesondere Energieeffizienz) manifestiert sich bspw. im Leuchtturmprojekt „Effizienz Plus“. In dieses Projekt wurden seit 2005 insgesamt € 220 Mio. investiert. Am Beispiel des eigenen Unternehmensstammsitzes in Allendorf (Eder) wird hierbei nachgewiesen, wie durch die Einsparung fossiler Energien (Effizienzsteigerung) und den Einsatz erneuerbarer Energien (Substitution) die energie- und klimapolitischen Ziele für 2020 schon heute erreicht werden können. Das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens wird durch eine intensive Kommunikation (wie Internetpräsenz, Schulungen, Informationsveranstaltungen) unterstützt.

Mit dem Projekt “Effizienz Plus” konnte Viessmann am eigenen Produktions- und Verwaltungsstandort in Allendorf (Eder) zeigen, dass die energie- und klimapolitischen Ziele für 2050 schon heute erreicht werden können. Mit der Technologie, die am Markt verfügbar ist, konnte der Verbrauch fossiler Energie um 66 Prozent reduziert werden und der CO2-Ausstoss konnte gar um 80 reduziert werden. Hinzu kommt, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Deckung des Wärmebedarfs auf 56 Prozent gesteigert werden konnte. Alle Werte beziehen sich auf das Jahr 2005.

Der erzielte Erfolg beruht auf verschiedenen Säulen, von denen ich zwei Säulen besonders hervorheben möchte.

Energiezentrale kombiniert alle Energieträger und effiziente Technologien

Da ist zum einen die neue Energiezentrale in der alle relevanten Energieträger eingesetzt werden, Öl und Gas genauso wie Biomasse und thermische Solarenergie, aber auch Wärme aus der Luft und aus dem Erdreich. Besonders effizient sind die neuesten Technologien der Brennwerttechnik und Kraft-Wärme-Kopplung.

Bei den erneuerbaren Energieträgern spielt neben der Solarthermie die Biomasse die größte Rolle. Dazu werden hauptsächlich Holzhackschnitzel aus eigenen lokalen Kurzuntriebsplantagen eingesetzt, diese werden auf einer Fläche von 1.800 Hektar angebaut, um die jährlichen 7.000 Tonnen fester Biomasse ernten zu können. Eine neue Biogas-Anlage erzeugt zusätzlich 2,7 MWh Strom und Wärme aus aus Reststoffen der heimischen Landwirtschaft und Landschaftspflege. Langfristig soll der Standort vollständig und nachhaltig mit Bioenergie versorgt werden.

Den besonderen Clou findet man nicht direkt in der Heizzentrale, sondern in der Produktion und in der Schulungs-Akademie. Als Hersteller von Geräten für die Heizungstechnik müssen alle Geräte am Ende des Produktionsprozesses getestet werden. In den Schulungen werden die Geräte angeschlossen und in Betrieb genommen. Beides mal fällt Wärme an, die nicht mehr ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird, sondern in die Heizkreise der Gebäude übernommen wird. Das ist eine sehr sinnvolle und nachhaltige Nutzung der ohnehin anfallenden Wärme.

Energie- und Ressourceneffizienz ist heute machbar

Disclaimer: Viessmann hat mir die Fahrtkosten und eine Übernachtung gezahlt, übernimmt auch meine Fahrtkosten zur ISH nach Frankfurt. Dies hat aber keinen Einfluss auf diesen und weitere Artikel über das Unternehmen.


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