Wie reich sind Sie?

Erstellt am 27. Juni 2010 von Dragob

Uns geht es um eine extrem entlavend formulierte Frage aus dem Einbürgerungs-Test. Es geht dabei um die dritte Frage des Ersten Testteils. Was da nicht im GG steht, das wäre eigentlich das Wichtigste, was im GG stehen sollte. Die Tatsache, das GG macht nicht alle Deutschen gleich reich, relativiert alle übrige Paragraphen, da der Reichtum und Armut automatisch ungleich machen. Erst da, wo alle gleich haben, darf man auch von der Gleichwertigkeit des Seins reden. Wo es Reich und Arm gibt, da darf sich das Reiche alles herausnehmen, und das Arme hat nur das Recht zum Kuschen.

So können auf dem Papier des GG alle gleich vor dem Gesetz sein; was nutzt das, wo das Geld auch bei der Staatsanwaltschaft Privilegien absichert? (Das ist bekannt, dass die armen Menschen vom so genannten `Gesetz` wesentlich härter angefasst werden, als gut betuchte Bürger.) Je reicher man ist, umso gleicher wird man vor dem Gesetz.

Und ebenso ist das auch eine dummdreiste Formulierung, die Würde der Menschen wäre nicht anzutasten. Die richtige Formulierung wäre natürlich: die Würde der Reichen ist unantastbar. Auch hier die Faustregel: je reicher, umso würdevoller darf man sein.

Und nichts anderes verhält sich auch mit der Behauptung der Meinungsfreiheit. Man darf zwar seine Meinung äussern, doch Frage ist, ob sie gehört wird. Meint, auch hier gilt die Regel des progressiven Reichtums: je reicher, umso leiser darf man reden, man wird doch gehört.

Heisst also: wo alle gleich viel haben, braucht man überhaupt kein GG, keine Tricks und keinen doppelten Boden. Wo alle gleich viel haben, sind auch alle automatisch gleich viel wert.

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