Viele die mich kennen, fragen mich wie ich es schaffe, noch Zeit für das Schreiben zu finden. Deswegen möchte ich hier mal festhalten, wie ich trotz meines Alltags, es schaffe Zeit für das Fernstudium und das Schreiben zu haben.
Ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Töchtern(4,5 Jahre alt und 13,5 Monate alt) in einem Haushalt. Ich bin aufgrund der Elternzeit noch zuhause. Ein wenig kann ich mir meine Zeit einteilen. Ich bin aber auch stark vom Rhythmus meiner Familie abhängig. Wenn mein Mann tagsüber auf der Arbeit ist und ich zuhause, dann muss ich mich an den Schlaf-Wach-Rythmus der Kleinen halten. Ich brauche absolute Ruhe und Konzentration beim lernen und schreiben. Es geht auch nicht, wenn die Kinder um mich herum vor sich hin spielen. Vor allem die Große ist sehr laut beim spielen. Bei der Kleinen habe ich eher das Problem, dass sie mich oft vom Bildschirm oder meinem Block wegholt.
Leider haben wir hier in dieser Wohnung wenig Platz. Es ist eine circa 73 qm Wohnung mit 3 Zimmern. Mein Computer steht im Wohnzimmer. Das heißt, wenn ich an einem Dokument schreiben will, dann muss ich das im Wohnzimmer tun. Oder ich ziehe mich zum schreiben auf dem Block ins Schlafzimmer zurück.
Meistens schreibe ich Abends, wenn die Kinder im Bett sind. Dafür muss dann aber auch Schafzeit drauf gehen, weil ich dann erst um Mitternacht herum ins Bett gehe.
Auf Dauer echt anstrengend. Zumal meine Kleine auch nachts noch wach wird und der Wecker um spätestens 6:30 Uhr wieder klingelt. Ich hole dann Schlaf nach, wenn mein Mann am späten Nachmittag von der Arbeit kommt oder gehe mal ausnahmsweise am nächsten Tag schon um 22 Uhr schlafen oder hole den Schlaf am Wochenende nach. Akuter Schlafmangel macht mich aggressiv und launisch und unaufmerksam. Manchmal entstehen dann Kopfschmerzen oder die Augen tun weh. Dann ist es aller höchste Zeit, eine Pause zu machen und schlafen zu gehen! Mit müden Augen kann ich nicht schreiben. Aller spätestens dann, höre ich auf.
Blogbeiträge schreibe ich manchmal, wenn meine Große Fernsehen schaut oder die Kleine schläft. Das geht schneller und kann auch öfter unterbrochen werden, weil ich in die Blogbeiträge schneller wieder hinein finde.
Ich habe mir angewöhnt Kompromisse zu machen. An einem Montag schreibe ich Abends, an einem Dienstag lese ich mein Buch weiter, am Mittwoch spiel ich eines meiner PC-Spiele und am Donnerstag schaue ich Fernsehen oder verbringe Zeit mit meinem Mann. Am Freitag sind wir Abends unterwegs. Das ist jetzt nicht immer so, dass ich Montag schreibe und Dienstag was anderes mache. Das war nur ein Beispiel. Ich schreibe jeden Tag. Nur muss ich eben entscheiden was ich gerade lieber machen möchte. Gestern zum Beispiel habe ich Nachmittags gelernt(mein Mann ist glücklicherweise mal zuhause) und Abends dafür mit ihm einen Film gesehen. Eigentlich hätte ich auch gerne ein bisschen Minecraft gespielt, aber beides konnte ich an diesem Abend nicht tun. Und so schnell geht die Zeit ins Land, da ist es auch schon wieder 23 Uhr. Für gewöhnlich ist es die Zeit, wo die Kleine wach wird und ich bei der Großen kontrollieren muss, ob sie eingepullert hat(Sie trägt Nachts keine Windel mehr). Tja, so ist das eben mit 2 so kleinen Kids. Dazu kommen eben noch die alltäglichen Arbeiten die im Haushalt anfallen. Am Nächsten Tag - also heute, schreibe ich an Blogbeiträgen und werde heute Abend entweder Minecraft spielen oder fertige Texte Korrekturlesen. Oder Beides? Kommt immer ein bisschen auf die Kinder am Abend an.
Wenn ich schreibe, ziehe ich mich zurück. Ich darf dann beim schreiben nicht gestört werden(Ganz besonders wenns ums lernen geht oder ich für Aufträge/Ausschreibungen schreibe). Das bedeutet dann aber auch, dass ich weniger Zeit mit meiner Familie verbringe. Dann werde ich nach vollbrachter Arbeit mit meinen Kindern spielen, aber bis dahin, brauche ich meine Ruhe. Am nächsten Tag nehme ich mir um so mehr Zeit für meine Familie.
Zeit für mich selbst geht dabei selbstverständlich auch drauf. Wenn ich im "Flow" bin, ist es mir egal ob ich geduscht bin oder nicht. Ich dusche dann eben danach. Ich gehe dann eben an einem anderen Tag schwimmen/zum Sport. Oder die Zeit, die ich einfach der Stille widme(bei dem Kinderlärm tut es gut, einfach mal die Stille zu hören) oder um mich in Musik zu verlieren, muss dem lernen und arbeiten weichen. Ich versuche alles gut zu dosieren, damit es sich die Waage hält.
Zeit für Freunde nehme ich mir immer, aber es kam schon das ein oder andere mal vor, dass ich ein Treffen der Krabbel-Gruppe abgesagt habe, weil ich einen Text fertig schreiben musste.
Ich schreibe jeden Tag. Auch an Feiertagen, wenn es sich ergibt.
Um mich konzentrieren zu können, darf mich nichts großartig ablenken. Deswegen gehe ich in dieser Zeit weder ans Telefon noch chatte ich, noch bin ich in Foren unterwegs. Das finde ich wichtig. Nur so kann ich mich tief genug auf meine Texte einlassen. Es gibt natürlich auch Phasen wo das schreiben "Nebensache" ist und ich zwischen durch zu meiner Familie gehe, chatte oder ein Telefonat führe.
Zusammenfassung
- Weniger Zeit für Hobbys
- Weniger Zeit für Familie und Freunde
- Weniger Zeit für sich selbst
- Weniger Zeit für Fernsehen und zocken
- Weniger Schlaf
- Für die Zeit des Schreibens nicht erreichbar
Erzählt mal: Wann findet ihr Zeit für das Schreiben? Wie findet ihr Zeit dafür, wenn ihr noch einem Hauptberuf nachgeht, Kinder und/oder Tiere versorgen müsst? Geht es euch ähnlich wie mir oder wie macht ihr das? Ich freue mich, mit euch darüber zu diskutieren. :-)