Edle Massivholzmöbel ähneln in punkto Oberfläche der Haut des Menschen: Richtig gepflegt, bleiben beide für viele Jahre dauerhaft schön. Während die Haut mit einer passenden Feuchtigkeitscreme auskommt, stehen bei Massivholzmöbeln drei Pflegearten zur Auswahl: Öl, Wachs und Lack. Welche zum Einsatz kommt, entscheidet sich bereits beim Kauf durch die Vorbehandlung des Möbels.
Öle betonen die Holzfarbe
Öle dringen gut in das Holz ein und lassen die Poren des Naturmaterials offen. „Dadurch bleibt die Oberfläche dampfdurchlässig und ist dennoch für den täglichen Gebrauch perfekt geschützt“, erklärt Lucas Heumann, Vorsitzender der Initiative Pro Massivholz. Zusätzlich werden die Farbpigmente des Holzes aktiviert und das Möbelstück kann seine ganze Schönheit ausspielen. Besonders für die Pflege geeignet sind Lein-, Raps-, Oliven- und Walnussöl. Werden diese regelmäßig eingesetzt, bleiben die Oberflächen von Holzmöbeln dauerhaft schön. Wie oft diese Pflegekur nötig ist, hängt individuell von der Nutzung eines Möbelstücks ab. Nach drei Jahren freuen sich allerdings die meisten Massivholmöbel auf ein neues „Make-Up“.
Durch Wachs glänzt das Holz
Wachs erhält ebenfalls den natürlichen Glanz des Naturmaterials. Außerdem erzielt man einen hohen Abriebschutz. Verwendet wird für das Wachsen normalerweise das von der gleichnamigen Palme stammende Carnauba-Wachs, das mit Bienenwachs gemischt wird. Ebenfalls zum Einsatz kommen Mischungen mit Leinöl. Der Vorteil: der erzielte Glanz ist dauerhaft und die behandelte Oberfläche weist Wasser sehr gut ab. Je geringer der Leinölanteil bei dieser Behandlungsmethode ist, umso härter wird das aufgetragene Wachs und umso dauerhafter werden die Holzporen verschlossen. Alle paar Jahre neu aufgebracht, glänzen Tisch, Stuhl & Co. für die Ewigkeit.
Lack macht die Möbel unempfindlich
Eine Behandlung mit Lack verschließt die Holzporen hingegen sofort und langfristig. Das verringert zwar die Atmungsaktivität des Massivholzes, dafür werden jedoch die Oberflächen sehr gut gegen äußere Einflüsse versiegelt. Es gibt unterschiedliche Arten von Lacken, wie zum Beispiel UV-härtende oder wasserhaltige Lacke, die eine spätere Nachbehandlung der Oberfläche nahezu unnötig machen. Früher verwendete man Schellack beziehungsweise Schellackpolitur. Diese Art der Möbelpflege ist heute noch bei der Restaurierung von antiken Möbeln aus der Barock- und der Biedermeierzeit zu finden. Für den Hausgebrauch bietet sich für kleinere Macken auch ein Lackstift an.
„Welche dieser Pflegearten in Frage kommt und in welcher Optik einem die Möbeloberfläche am besten gefällt, sollte man bereits vor dem Möbelkauf klären“, meint Heumann. Idealerweise holt man sich entsprechende Tipps im Fachhandel. Dort stehen die qualifizierten Mitarbeiter den Liebhabern massiver Holzmöbel jederzeit mit Rat und Tat zu Seite. (IPM/hb)