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Eine wahre Geschichte
Diese Erzählung beginnt vor einem knappen Jahr in unserem Sommerurlaub an der andalusischen Küste. Just schräg gegenüber der Ferienwohnung auf einer Landzunge grüßte mit beruhigender Gleichmäßigkeit eines jeden Abends ein Leuchtturm zu uns herüber. Ich erwähnte eher beiläufig, dass dies der berühmte Leuchtturm vom Kap Trafalgar sei. Und wußte in diesem Moment noch nicht, was ich damit auslöste.
Ein Sturm der Begeisterung für die britische Seefahrtshelden wurde in den Herzen meiner drei Jungs entfacht. Nelson sei der Größte. Und die Loyalität zum spanischen Mutterlande (die Gattin kommt aus Madrid) wurde auf eine schwere Probe gestellt. London, Trafalgar Square wurde in unserer Familie zu einem MUST SEE. Ebenso Portsmouth, an der englischen Küste, wo die siegreiche Victory, Flagschiff des Admiral Nelson in der glorreichen Schlacht von 1805 gegen die vereinte französisch-spanische Flotte, aufgedockt ist. Das Programm für die Herbstferien 2016 stand.
Ich verweise auf einen noch zu schreibenden Beitrag zu den dortigen Abenteuern und erwähne vorab nur, dass unser Ältester mit seinen knapp 9 Jahren tief ergriffen am Sarkophag von Nelson in der St. Paul’s Cathedral den Vorschlag machte, neben den Kerzen für uns 5 Familienmitglieder auch eine für Nelson zu entzünden. Diesem Vorschlag wurde im Familienrat einstimmig und ohne Diskussion entsprochen.
Bei unserer Recherche im Netz rund um Nelson und die Victory stießen die Kinder mit mir auf ein Hotel Victory in Deutschland. Ein paar Klicks weiter, und wir waren bei der weltgrößten Therme in Erding angekommen, die eine sagenhafte Unterkunft im Victory Style anbieten kann. Und beim Durchschauen der Website dieses riesigen Erlebnisbades kamen uns da noch viele andere Dinge interessant vor. Damit stand das Programm für die Osterferien 2017.
Hauptattraktion für uns in der Therme Erding sind eindeutig die Rutschen. 26 sollen es sein, für Groß und Klein, Wagemutige und weniger Wagemutige. Und es war, in der Sprache unserer Jungs: „Einfach mega cool!“
Ich kann das nur bestätigen. Ist man in anderen Bädern (zumindest denen, die wir in NRW kennen) eher mal genervt vom Anstehen an der Schlange vor den ein oder zwei Rutschen, ist das Angebot an Rutschen in der Erdinger Therme so riesig, dass Wartezeiten, wenn überhaupt, vernachlässigenswert sind. Und das kann ich sehr deutlich sagen, da die Therme als solche an einem Osterfeiertag schon gut voll war. Vom Erlebniswert ist es schon ein großer Unterschied, ob man 20 Minuten wartet und 2 Minuten rutscht oder 1 Minute wartet und 5 Minuten rutscht. Ich habe es nicht gestoppt mit den 5 Minuten, aber Erding hat die längste geschlossene Röhrenrutsche der Welt, und wir waren da schon echt ‚megalange‘ unterwegs. Auf großen Ringen oder dem eigenen Hintern. Mit viel Spaß und immer wieder. Zwischendurch mal auch ins Wellenbad, eher gemählich ohne viel Brandung oder eines der Außenbecken, Strömungskanal und so. Auch schön. Aber dann auf jeden Fall wieder zu den Rutschen. Auch für unseren Kleinsten mit seinen 4 Jahren gab es mehrere Abgänge zur Auswahl, so dass er auch glücklich war.
Und weil wir als Familie mit drei Jungs dann doch auch die Minderheiten (ähm, also die Mama) respektieren, gab es noch eine Mutter-Sohn-Massage dazu. Die Mama war hin und weg, der Sohn fand das auch spannend. Er weiß aber, dass er beim nächsten Mal auf die Frage „Auch ein Peeling?“ dieses ganz der Gentleman doch der Mama überlassen wird.
Das größte Problem an dem ganzen Aufenthalt war, ehrlich gesagt, die Kinder abends dazu zu bewegen, mal wieder raus dem Wasser, runter von den Rutschen zu bekommen. „Noch einmal, noch einmal!“ Ok, sie hatten ja recht, ziemlich einmalig die Sache.
Für uns aus NRW ist Erding nicht gerade um die Ecke, aber Nelson sei Dank, auch über den Umweg über London kann man in Erding mal vor Anker gehen. Für alle anderen Landratten im bayerischen Umfeld sei empfohlen, Wasserschlachten in der Therme Erding häufiger wahrzunehmen.
Ist allemal besser als so eine Wasserschlacht Schiff gegen Schiff in den späten Oktobertagen des Jahres 1805.
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