Nachdem es im April darum ging, wie wir unsere Küche etwas grüner, und damit nachhaltiger gestalten können, geht es, damit verbunden, im heutigen Beitrag um das Thema Ernährung.
Denn wir leben heutzutage in einer Gesellschaft, in welcher nahezu alles zu jeder Zeit verfügbar ist. Erdbeeren im Winter. Bananen the whole year round. Und selbstverständlich, da dies zu unserem heutigen Standard geworden ist, ist es der Verbraucher dann auch gewöhnt, dass es so ist wie es ist. Ganz anders als früher, als bestimmte Lebensmittel nur nach gegebener Jahreszeit verfügbar waren. Oder es so manche Lebensmittel gar nicht gab.
So steht uns heute zwar ein reiches Angebot an Lebensmitteln zur Verfügung. Doch leider nicht ohne Preis.
Denn genau diese ganzjährige Verfügbarkeit, apart von saisonalen und regionalen Bedingungen, schadet auf Dauer der Umwelt – durch:
- zunehmende Schadstoffbelastung der Umwelt
- vermehrte Treibhausgas-Emissionen und steigende Temperaturen
- Zerstörung der Ozonschicht
- globaler Klimawandel
- Waldsterben und Waldschwund durch Abholzung
- Bodenzerstörung
- Wasserknappheit und Wassermangel
- Artenschwund bei Pflanzen und Tieren sowie Überfischung der Meere
Alles in allem ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Komponenten, das dazu führt, dass unsere Ernährunsgweise, wie wir sie heute für normal halten, nicht wirklich nachhaltig ist, sondern vielmehr die Umwelt belastet.
Es ist schon eine Weile her, doch hier habe ich mich auch schon einmal damit beschäftigt welche Auswirkungen unsere Ernährung auf die Umwelt hat. Daneben gibt es heute auch diverse Konzepte wie die des Slowfood, welche ein nachhaltigeres Bewusstsein für das, was wir uns täglich auf den Teller legen schaffen wollen.
Denn das was wir uns auf den Teller legen hat einen großen Einfluss auf die Umwelt, von welcher wir gleichwertig abhängig sind.
Mitunter das war, neben dem tierethischen Aspekt, irgendwann auch einer der Gründe weshalb ich mich für eine pflanzliche Ernährungsweise entschied. Die ständige Verfügbarkeit von Fleisch und anderen Tierprodukten, die damit verbundenen Haltungsbedingungen, der Anbau von Soja in Monokulturen, die Abrodung von Regenwald… Man könnte noch unzählige weitere Gründe aufführen warum es, ökologisch betrachtet, besser ist seinen Speiseplan ein Stück weit zu überdenken.
Doch…
Wie ernährt man sich nun nachhaltig?
Bevorzuge pflanzliche Lebensmittel
Desto pflanzenbasierter die eigene Ernährungsweise, desto günstiger ist es für die Umwelt. Denn die Produktion von Tierprodukten, inklusive ihrer Nebenprodukte (beispielsweise der Anbau von Futtermitteln in Ländern wie Brasilien, Argentinien usw. sowie die damit verbundenen Transportwege) verursachen weit mehr CO2-Emissionen als der gesamte weltweite Straßen-, Schiffs- und Luftverkehr zusammen. Besonders Fleisch ist hierbei ein entscheidender Faktor. Allein durch eine Reduktion tierischer Lebensmittel, ließe sich der Ausstoß an CO 2-Äquivalenten schätzungsweise um 100 Mio. Tonnen pro Jahr reduzieren.
Auch in Sachen Ressourcenknappheit wäre hierbei in Sachen Nachhaltigkeit schon einiges gewonnen. So lassen sich aus 15 kg Soja entweder ein Kilo Rindfleisch produzieren, oder aber aus derselben Menge 30 kg Tofu herstellen.
Allein 80 Prozent des weltweit angebauten Sojas fließen in die Tröge sogenannter Nutztiere. Lediglich 2 Prozent davon werden zur tatsächlichen Herstellung menschlicher Lebensmittel wie beispielsweise Tofu verwendet.
Insofern könnten Ressourcen um einiges sinnvoller genutzt werden, würden wir unseren Tierproduktekonsum reduzieren.
Ökologische, saisonale und regionale Produkte
Die ökologische Landwirtschaft verursacht eine deutlich geringere Umweltbelastung im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Denn im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft ist die ökologische Landwirtschaft rechtlich verpflichtet, im Ackerbau unter anderem auf synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Grüne Gentechnik weitgehend zu verzichten.
Neben der Art des Anbaus, ist auch der Beschaffungsort ein wichtiger Aspekt. Denn, desto saisonaler und regionaler wir unsere Lebensmittel wählen, umso geringer beispielsweise die Transportwege. Hierbei sind besonders Transporte mittels Flugzeug in Sachen CO2-Emissionenverursachung bedenklich. Zudem fördert die Wahl regionaler Angebote auch die regionale Landwirtschaft. Doch nicht nur das, Kooperationen zwischen Landwirten, Händlern und Verbrauchern tragen zur Existenzsicherung kleiner und mittlerer Betriebe bei und das stärkt wiederum die regionale Wirtschaft.
Die Sache mit der Verpackung
Ein weiterer nicht minder wichtiger Aspekt in der langen Kette unserer Lebensmittel ist die Verpackung. Diese soll Lebensmittel möglichst lange haltbar machen, der Lagerungsfähigkeit oder auch dem Schutz vor Verderb dienen. Doch nicht selten entstehen dadurch weitere umweltschädliche Faktoren. Einer wäre eben die Art der Verpackung.
Plastik ist hierbei ein bevorzugt gewählter Rohstoff. Einer, der sich nur schwer mit der Umwelt verträgt. Inzwischen gibt es aber immer mehr Supermarktketten, welche nach und nach umstellen und zumindest schon einmal wieder verwendbare Stoffbeutel für den Einkauf von Obst und Gemüse anbieten. Doch auch als Verbraucher kann man hierbei auf gewisse Dinge achten.
Der Kauf von wiederverwendbaren Einkaufsbeuteln aus Stoff ist hierbei beispielsweise eine sinnvolle Investition. Beispielsweise solche von ecoyou. Oder aber auch wiederverwendbare Brotbeutel stellen inzwischen nachhaltige Alternativen dar.
Mit kleinen Schritten lässt sich so einiges bewirken. Unverpacktläden beispielsweise machen es unlängst vor und zeigen, dass es auch anders geht.
Fair gehandelte Lebensmittel
Neben dem ökologischen Aspekt, gehört zu Nachhaltigkeit mtunter auch der Aspekt ethisch vertretbarer Arbeitsbedingungen für Menschen in Entwicklungsländern. Denn nicht selten sind die Arbeitsbedingungen für eben diese Menschen alles andere als fair. Wenn ein Bauer, trotz harter körperlicher Arbeit am Ende des Tages noch nicht einmal seine Familie ernähren kann, so liegt das an ungerechten Welthandelsstrukturen.
Die Wahl fair gehandelter Lebensmittel kann hierbei einen Beitrag leisten in dieser Hinsicht etwas zu verändern.
Möglichst unverarbeitet konsumieren
Ernährung ist nicht einfach nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Genuss und Vergnügen. Mal schnell ein Fertigprodukt holen und in der Mikrowelle oder im Backofen zubereiten, klingt zwar unkompliziert, ist auf Dauer aber alles andere als gesund. Und zudem auch nicht besonders nachhaltig.
Auch frische Gerichte lassen sich schnell und unkompliziert zubereiten, sind dabei auch noch um einiges gesünder als Vergleichsprodukte mit all ihren Zusatzstoffen in Form von E-Nummern und Geschmacksverstärkern.
Alles in allem ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Komponenten, was letzten Endes eine nachhaltige Ernährungsweise ausmacht. Schon mit kleinen Schritten kann viel erreicht werden. Damit euch das mit einer nachhaltigeren Ernährung besser gelingt, habe ich für euch einen kleinen Saisonkalender zusammengestellt, den ihr als PDF downloaden könnt ;).