Wie man glücklich wird. (Teil 1)

Ich möchte dir zuerst eine Frage stellen: „Bist du gerade glücklich?
Wenn du diese Frage nicht direkt mit „Ja!“ beantworten kannst, dann lies bitte weiter.

Diese Geschichte habe ich schon sehr oft angeschnitten, gerade auf meinem Instagram Account kommt sie immer wieder zur Sprache. Würde sie mir nicht so viel bedeuten, dann würde ich sie euch auch nicht erzählen.
Und zwar…
Ich habe nun seit 3 1/2 Jahren eine Autoimmunerkrankung. Vielleicht werde ich in einem Blogpost einmal noch näher darauf eingehen, jetzt kratzen wir das Thema jedoch nur oberflächlich an. Diese Erkrankung betrifft mein Immunsystem, es attackiert meinen Körper sozusagen von Innen. Die Krankheit kommt in Schüben.
Letztes Jahr um genau diese Zeit hatte ich den schlimmsten Schub meines Lebens. Ich lag mehrmals im Krankenhaus und war dort einfach nur noch ein Häufchen Elend. Mir ging es richtig mies und ich dachte, es würde mir nie wieder besser gehen. Ich dachte, ich würde dieses kleine Zimmer ewig nicht verlassen können und vielleicht mehrere Operationen hinter mich bringen müssen, bis ich endlich wieder an Lebensqualität gewinnen könnte.
Am 24.12. wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und aus dem kleinen Häufchen Elend wurde ein glückliches Mädchen. Ich verließ an dem Tag das Krankenhaus und konnte nicht aufhören, zu grinsen. Ich war schwach, hatte zu der Zeit 13kg weniger auf den Rippen als heute, aber ich war glücklich. Ich konnte kaum gehen, aber ich war glücklich. Mir ging es immer noch nicht ganz gut aber ich war glücklich. Wisst ihr warum? In dieser Zeit, an diesem Tiefpunkt, habe ich gelernt, was mir wirklich wichtig ist und dass ich genau das bereits in meinem Leben habe.

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#1 Wir brauchen Tiefpunkte.
Kein Läufer, der einen Marathon gewinnt, hatte niemals einen Muskelkater, der womöglich so schlimm war, dass er sich 3 Tage lang nicht bewegen konnte. Niemand, der nicht einmal einen Streit mit jemandem hatte, weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich wieder versöhnt. Das Leben braucht Tiefpunkte. Ohne schlechte Tage wüssten wir nicht wie sich ein guter Tag anfühlt. Die Tiefpunkte im Leben – sei es eine Reihe von Unglücklichen Zufällen, der Verlust einer wichtigen Person, eine Erkrankung, die uns in die Knie zwingt – machen uns zu den Personen, die wir sind. Genau diese Zeiten, an denen wir am Boden sind, die uns dazu zwingen, uns wieder aufzurichten, genau die bilden unsere Persönlichkeit, die machen uns stark. Ich erzähle euch nicht ohne Grund immer von meinem Krankenhausaufenthalt. Das war ein Tiefpunkt in meinem Leben und aus dem konnte ich lernen. Tiefpunkte sehen für jeden anders aus.

#2 Harmonische Beziehungen.
Niemand ist glücklich, wenn er alleine ist. Als ich im Krankenhaus war, dachte ich mir oft: „Warum schreibt mir Person xy nicht? Denkt sie gar nicht mehr an mich? Bin ich ihr gar nicht mehr wichtig?“, anstatt einfach nur dankbar zu sein für die Leute, die für mich da waren. Jetzt weiß ich mehr denn je, dass diese Leute jene Menschen sind, auf die ich mich verlassen kann. Das sind die Beziehungen, an denen ich bereit bin zu arbeiten und alles dafür zu geben, dass sie intakt bleiben. Arbeiten an Beziehungen ist nicht immer leicht, man muss aus seiner Komfort-Zone raustreten, sich entschuldigen, sich Fehler eingestehen oder auch für diese Personen nur da sein. Das ist zeitaufwändig, auf Dauer sind es aber genau diese Beziehungen, von denen man am meisten hat.

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#3 Über Gefühle reden.
Das fällt so vielen Menschen unheimlich schwer. Ich war früher selbst eine dieser Personen. Viel zu oft habe ich, wenn es mir schlecht ging und mich jemand darauf ansprach, gesagt, dass nichts los ist. Das Typische „Es ist nix.„. Kennt ihr das?
Es ist sehr schwierig, aus sich herauszugehen und anderen zu sagen, was man fühlt. Jedoch ist es viel schwieriger, sein Leben lang Emotionen runterzuschlucken und sie nie herauszulassen. Nicht nur für einen selbst, es ist auch für andere Personen nicht leicht, sich in dich hineinzuversetzen, wenn du kein Wort redest. Negative Gefühle belasten umso mehr, wenn man sie versteckt. Sperrst du diese Gedanken ein, dann werden sie deine Laune immer unbewusst runterdrücken.

#4 Sich selbst akzeptieren.
Wer mit sich selbst nicht zufrieden ist, der kann auch mit seinem Leben nicht zufrieden sein. Ich war immer in einem gewissen Maß unzufrieden mit mir selbst. Mal war ich mir zu dick, mal war die Note auf eine Prüfung zu schlecht, mal war meine Haut zu hässlich. Diese Gedanken habe ich zwar manchmal immer noch, jedoch schreibe ich ihnen nicht mehr so viel Gewicht zu. Ich habe gelernt, mich zu akzeptieren und ich weiß, dass ich selbst gut genug bin, so wie ich bin. Wir sind alle individuell. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Wenn man aufhört, nur die Stärken der anderen zu sehen und sich auf seine eigenen konzentriert, dann wird man glücklich und genau dann fühlt man sich auch wohl. Jeder Mensch hat irgendwann Selbstzweifel, jeder ist mit irgendetwas an sich selbst unzufrieden. Aber weißt du was? Diese Dinge, die du für besonders schlimm hältst, genau die fallen den Menschen um dich herum meist gar nicht auf. Es ist wichtig daran zu denken, dass wir alle nur dieses eine Leben und diesen einen Körper haben. Wenn wir also aufhören, nur unsere Schwächen zu betrachten und dafür mehr Energie aufwenden, um unsere Stärken noch mehr auszubilden, dann können wir etwas weiterbringen. Wir können nicht ändern, wer wir sind. Wir können aber versuchen, die beste Version von uns selbst zu sein.
Außerdem hinterlässt ein schönes, ernst gemeintes Lächeln mehr Eindruck als ein fieser Pickel.

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#5 Random Acts of kindness.
Das kann vieles sein. Du kannst jemandem eine Kleinigkeit schenken. Du kannst jemandem die Tür aufhalten. Du siehst, dass du den letzten Sitzplatz hast und du bietest ihn jemand anderem an. Du lässt jemanden an der Kassa vor. Jemandem fällt etwas herunter und du hebst es für die Person auf. Es gibt so viele Situationen in unserem Alltag, in denen wir Personen helfen können oder ihnen den Tag verschönern können. Manchmal muss man in der U-Bahn einfach mal von seinem Handy aufsehen, die Kopfhörer aus dem Ohr nehmen, auf andere Menschen achten und aus sich rausgehen. Das stärkt auch das Selbstbewusstsein. Oft kommen genau diese random acts of kindness auf einen zurück und man wird, wenn man Leuten freundlich begegnet, meist auch freundlich behandelt.

Glücklichsein ist nicht schwer, wenn man dafür offen ist. Mir geht es derzeit so gut wie schon lange nicht mehr und daher möchte ich mit euch diese Tipps teilen. Ich habe noch mehr auf Lager, daher ist dies nur Teil 1.



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