Wir hatten die Karlsbrücke (fast) für uns alleine. Aber nicht weil wir sie gemietet hatten oder sie für uns gesperrt wurde, sondern weil wir es wirklich geschafft hatten vor Sonnenaufgang aufzustehen und rechtzeitig zur aufgehenden Sonne auf der Brücke zu stehen.
Es war 07:00 Uhr und um die Null Grad und mit der Kamera in der Hand wurden die Finger schnell kalt (blöd wenn man daran nicht gedacht hat).
Zuerst standen wir vor dem Altstädter Brückenturm. Ein sanftes, leicht rötliches Licht mit Blick auf die Brücke, Moldau und die Prager Burg. Erbaut wurde der Turm zwischen 1370 und 1380 im gotischen Stil.
Altstädter Brückenturm an der Karlsbrücke
Einige Schritte durch den Bogen des Brückenturms auf die Brücke. Um diese Jahreszeit geht die Sonne mehr oder weniger hinter dem Altstädter Brückenturm auf. Einige Fotografen hatten sich mit Kamera und Stativ für Bilder über die Brücke verteilt. Ansonsten gab es nur sehr wenige Frühaufsteher, die mit uns unterwegs waren. Die Lichtverhältnisse sind mit der aufgehenden Sonne nicht ganz einfach.
Altstädter Brückenturm von der Karlsbrücke
Auf den Postkarten hatten wir Motive von der Karlsbrücke mit einigen roten „Farbflecken“ gesehen. So etwas wollten wir auch. Also gab es am frühen Morgen ein kleines Tänzchen auf der Brücke mit dem roten Regenschirm als Farbelement.
Tanz auf der Karlsbrücke
In Ruhe konnten wir jetzt auch die Heiligenstatuen auf der Brücke fotografieren (wobei diese gegen den hellen Himmel auch nicht einfach zu belichten sind). Die Statuen wurden erst nach der Erbauung der Brücke nach und nach dort aufgestellt.
Die bekannteste Statue ist die des heiligen Nepomuk, der angeblich auch an dieser Stelle ertränkt wurde. Leider haben wir diese nicht fotografiert (da wir uns zuvor nicht informiert hatten).
Dafür aber einige andere Statuen (insgesamt gibt es 30 Statuen).
Heiligengruppe Barbara, Margarethe und Elisabeth aus dem Jahr 1707
Kruzifix mit Steinstatuen aus 1629 auf der Karlsbrücke
Pietà aus 1859 auf der Karlsbrücke
Heiliger Franziskus Xaverius aus 1711 auf der Karlsbrücke
Bei der Hälfte der Brücke machten wir kehrt.
Karlsbrücke mit Blick auf Altstädter Tor
Wir wollten nochmals die Altstadt ohne Touristen besichtigen und in Ruhe Bilder machen. Den Weg kannten wir schon vom gestrigen Tag. Ein letzter Blick am Morgen auf die Moldau und die Burg.
Prager Burg im morgendlichen Licht
Gleich nach der Brücke ist ein interessantes Motiv mit den Straßenbahnen.
Straßenbahnen durch den engen Tunnel
Nach wenigen Metern in der Karlova standen wir beim Clementinum. Für den Abend hatten wir hier Karten für ein Konzert.
Clementinum in Prag
Die morgendliche Sonne schaute langsam über die Dächer und erhellte damit die oberen Gebäudeteile. So erreichten wir wieder den Altstädter Ring.
St. Nikolauskirche am Altstädter Ring
Die ersten Sonnenstrahlen erreichten auch hier das Rathaus.
Rathaus am Altstädter Ring in Prag
Wir gingen zu eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten: der astrologischen Uhr. Im gotischen Stil im Jahr 1410 aus einem Stück erbaut, gilt die Uhr als wissenschaftliches und technisches Meisterwerk.
Astronomische Uhr am Prager Rathaus
Am Rand der Uhr gibt es unterschiedliche Figuren. Eitelkeit und Habsucht (oben links), Philosoph und Engel (unten Links), Astronom und Chronikschreiber (unten rechts), Tod und Wolllust (oben rechts).
Astronomische Uhr am Prager Rathaus
Noch ein Blick auf das Prager Rathaus und die Teynirche.
Prager Rathaus und Teynkirche
Langsam setzte der Lieferverkehr für die Geschäfte der Altstadt ein. Ein Fahrzeug nutze ich gleich als Fotomotiv.
Morgendliche Spiegelung mit St. Nikolauskirche am Altstädter Ring
Durch die Fußgängerzone ging es weiter bis wir wieder vor dem Pulverturm standen.
Fußgängerzone in der Prager Altstadt und Pulverturm
Der urprüngliche Turm wurde 1475 erbaut und das Vorbild war der Altstädter Brückenturm. Den nahmen erhielt der Turm weil darin Schießpulver gelagert wurde.
Pulverturm in Prag
Pulverturm mit den ersten Sonnenstrahlen
Immer wieder wärmten wir uns etwas in der nun stärker werdenden Sonne. Wir wählten einen Weg zurück durch kleine Gässchen.
Gasse in der Prager Altstadt
Wir kamen noch an einer Kneipe vorbei, an deren Fassade Josef Ladas Schwejk als Schild und Gemälde zu sehen war.
Restaurant mit Motiven von Schwejk
Unsere morgendliche Fototour war zu Ende. Das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt.
In der Wohnung legten wir uns erst einmal hin und holten noch etwas Schlaf nach. Danach ein Brunch und die Planung was wir als nächstes machen wollten.