Wie man am besten keine Babys bekommt

Von Ria
Heute möchte ich über ein recht privates, jedoch sehr wichtiges Thema schreiben. Es geht um Verhütung, meine persönliche Erfahrung mit zwei verschiedenen Methoden und das mangelnde Wissen mancher Leute zu einer bestimmten davon. Aber fangen wir doch am Anfang an!
Mit 18 Jahren ließ ich mir das erste Mal die Pille verschreiben. Ich bekam die Minesse, die zu dieser Zeit am niedrigsten dosierte Pille auf dem Markt. Etwa zwei Jahre habe ich sie genommen, danach bestand erst einmal kein Bedarf mehr. Nach dem Absetzen der Pille kam mir der leise Verdacht, dass ich die Hormone nicht besonders gut vertrage, da ich mich ohne um einiges besser fühlte. Dies hinderte mich allerdings nicht daran, mir Anfang 2011 erneut die Pille verschreiben zu lassen. Diesmal die Cerazette.


Warum eine andere?
Im Winter 2010 stieg ich eines ganz gewöhnlichen Morgens aus der Dusche und bekam beim Abtrocknen einen riesen Schreck. Meine linke Kniekehle war schwarz/blau/lila unterlaufen. Der blaue Fleck war etwa so groß wie meine ganze Hand und zog sich stellenweise noch hinunter zur Wade und zum Oberschenkel hoch. Ich hatte mich weder irgendwo gestoßen noch sonst etwas. Ich hatte auch keine Schmerzen! Nur Panik.
Also bin ich sofort zur nächsten Hausärztin gegangen, die mich ebenfalls recht beunruhigt ins Krankenhaus überwies. Sie vermutete eine Thrombose. Im Krankenhaus sahen sie mich zwei Sekunden lang an und behaupteten es wäre nur ein Bluterguss. Ja klar, in der Größe! Mit Knötchen drin! Also bin ich zur nächsten Dermatologin geeilt. Die letzte Diagnose lautete Thrombophlebitis. Mir wurden eine Salbe und sexy Stützstrümpfe verschrieben. Bei einer späteren Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass meine Blutgerinnungswerte schlecht sind. Kurz gesagt, ich bin anfälliger für Thrombosen und ähnliches.
Und was begünstigt Thrombosen?
Richtig, die Pille! Die einzige, die das angeblich nicht tut, ist die Cerazette. Womit wir wieder beim Thema wären.
Ich nahm die Cerazette ein knappes Jahr, schätze ich. Schon bald stellte ich Parallelen zur Minesse fest. Das äußerte sich zu allererst in Stimmungsschwankungen. Ich wurde extrem reizbar und weinerlich. Anfangs kann man das auf die Hormonumstellung schieben. Logisch, dass sich alles einpendeln muss. Doch irgendwann blieb ich in einem Stimmungstief stecken. Hinzu kam die verheerende Nebenwirkung "Libidoverlust". Aber hey, immerhin gab es nicht nur Verluste! Ich habe auch etwas gewonnen, nämlich Gewicht. Es war nicht viel, aber runter kam ich davon auch nicht, egal was ich machte. Was ich an der Cerazette zusätzlich schlecht fand war, dass man sie durchnehmen musste. Das heißt, man hat seine Tage ab einem gewissen Zeitpunkt wahrscheinlich gar nicht mehr. Im ersten Moment klingt das natürlich nach einem Segen, doch irgendwann dreht man ziemlich am Rad, wenn es den monatlichen Beweis dafür, dass die Pille wirkt, nicht mehr gibt!
Ich entschloss mich also die Pille abzusetzen und nach einer hormonfreien Alternative zu suchen. Keine leichte Aufgabe, kann ich euch sagen! Aber auch nicht unmachbar. Ich habe sehr lange recherchiert und bin letztendlich auf die Gold-Kupfer-Spirale gestoßen. Gold-Kupfer-Spiralen sind relativ neu und nicht so verbreitet wie die normalen Kupfer- oder Hormonspiralen. Dabei ist es meiner Meinung nach eine der allerbesten Verhütungsmethoden überhaupt! Trotzdem werde ich jedes Mal, wenn ich davon erzähle erst einmal seltsam angeschaut und bekomme meistens die gleichen dummen Fragen oder Aussagen an den Kopf geknallt.


1. Spiralen sind doch nur für Frauen die schon Kinder haben!
Also ich habe keine Kinder, soweit ich weiß. Und ich habe die Spirale trotzdem. Die Gold-Kupfer-Spirale gibt es in verschiedenen Größen und die kleinste ist auch für Frauen die noch nicht schwanger waren geeignet.
2. Spiralen machen unfruchtbar!
Nein, machen sie nicht. Was unfruchtbar macht sind Chlamydien in Kombination mit der Kupferspirale. Chlamydien sollten aber idealerweise (darauf liegt die Betonung!) in einer langfristigen Partnerschaft kein Thema sein.
Dennoch gibt es ein paar Leuchten, die dann mit: "Ich kenne aber eine, die kennt eine, die konnte nach der Spirale nicht mehr schwanger werden!" argumentieren. Und ich kenne eine, die kennt eine, die ist mit 19 Jahren an einer Lungenembolie gestorben. Googelt mal "Pille+Lungenembolie" oder "Pille+Thrombose". Da kommt mit Sicherheit mehr raus als bei "Spirale+unfruchtbar".
Und überhaupt: (vielleicht) unfruchtbar VS. (vielleicht)tot. Diese Entscheidung fiel mir nicht schwer!
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch die Nebenwirkungen der Spirale aufzählen:
1. Die Monatsblutung kann stärker/länger/schmerzhafter werden.
Bei mir war sie stärker, aber deutlich kürzer. Starke Schmerzen hatte ich bereits davor. Ich gehörte zu den Frauen monatlich Unmengen an Schmerzmitteln schlucken mussten.
2. Es kann sein, dass man die Spirale nicht gut verträgt, was nicht schädlich, aber schmerzhaft ist.
"Wie ein Steinchen im Schuh.", sagte mein Frauenarzt! Ich dachte Anfangs, ich würde sie nicht vertragen, weil ich enorme Schmerzen hatte. Teilweise bereits 7-14 Tage bevor ich meine Tage überhaupt bekam. Wie sich vor wenigen Monaten herausstellte, lag die Ursache allerdings ganz wo anders!
Was mir geholfen hat verrate ich euch im nächsten Post!
Sonst wird das ganze hier so lang, dass es niemand mehr lesen möchte.
PS: Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden missionieren, sodern lediglich ein paar Mythen aufklären und auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam machen, die langfristig wahrscheinlich gesünder ist und Leuten mit ähnlichen Problemen helfen könnte.
Falls viele Fragen aufkommen, beantworte ich diese gerne gesammelt im nächsten Post! Ich kann mich dabei allerdings nur auf meine Erfahrung und mein mir angeeignetes Wissen beziehen. Am besten ist es natürlich die Dinge mit einem Arzt zu besprechen!