Von Dudjom Rinpoche Jigdral Yeshe Dorje
Es wird gesagt, wenn wir anfangen, den erhabenen Dharma zu praktizieren, dass negative Kräfte Hindernisse erzeugen und ihr „Segen“ verursacht, dass unser Vertrauen abnimmt. Zeichen, dass die Dämonen in uns eingedrungen sind, sind das Finden von Fehlern im spirituellen Freund, unserem Lehrer; wir sehen Fehler in den Dharma-Praktizierenden ganz allgemein; wir suchen Begleitung bei gewöhnlichen Menschen; wir haben wenig Eifer bei der Praxis; wir geben uns hemmungslos den Vergnügungen hin, ohne irgendwelche moralischen Prinzipien; und unsere Hingabe und unser Respekt für die Drei Juwelen schwindet. Wie kann man dem vorbeugen?
Indem man über die ausgezeichneten Qualitäten des Lehrers, der Drei Juwelen und der spirituellen Gefährten nachdenkt; reine Wahrnehmung entwickelt und Respekt für alle, die den Dharma praktizieren. Sag dir selbst, dass das Sehen von Schlechtem bei anderen ein Zeichen dafür ist, dass du selbst unrein bist. Es ist so, als ob du Gelbsucht hast und eine Muschel als gelb wahrnimmst. Erinnere dich an die Fehler der Sinnesvergnügungen und vermeide Freundschaften mit gewöhnlichen Leuten. Erkenne, dass ein Abnehmen an Vertrauen ein Dämon ist.
Aus „A Torch of Lighting the Way to Freedom“; ein Kommentar zum Khandro Nyingthig Ngöndro von Dudjom Rinpoche. Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2018.
Beipacktext: Dieser Rat ist für jene, die in das Vajrayana eingetreten sind und die grundlegenden Übungen mit der Wirklichung der Erkenntnis praktzieren, dass der eigene Geist und der Weisheitsgeist des Lehrers untrennbar sind. Dies setzt eine tiefgehende Prüfung beiderseits – Schüler wie Lehrer – voraus. Alle anderen, die nicht in diesen Pfad eingetreten sind, sollen sich an ihre Lehren halten und diesen vertrauensvoll folgen.