Wie lebt es sich besser: Single oder Verheiratet?

Von Gerd Bewersdorff @derallrounder
"Mir geht es seid der Trennung vor Jahren bestens. Der Blutdruck ist wieder im Normalbereich. Wenn mal wieder, dann nur jeder seine Wohnung. Das Heiraten überlassen wir mal lieber den Schwulen und Lesben."

Drum prüfe, wer sich ewig bindet oder keine Spur von Einsamkeit und Verzweiflung: Nicht alle Single sind auf Partnersuche. Viele genießen sehr bewusst ihr Alleinsein. Bild pixabay

 
Von wegen einsam:  Singles sind oft genauso glücklich wie Paare oder auch nicht. Wer glaubt, dass man nur in einer festen Beziehung seine Erfüllung findet, ist auf dem Holzweg. Wie eine aktuelle Studie an der Universität Auckland (Neuseeland) zeigt, gibt es zahlreiche Menschen, die auch angeblich ohne Partner glücklich sind. Einsam sind sie deswegen noch lange nicht. Denn ihr Bedürfnis nach Bindungen drückt sich auf andere Art aus.
Für die Studie befragte das Forscher-Team um Yuthika Girme insgesamt 4.000 Personen zwischen 18 und 94 Jahren. 20 Prozent von ihnen waren zum Zeitpunkt der Befragung Single. Veröffentlicht wurde die Untersuchung im  Fachjournal "Social Psychological and Personality Science".

Konfliktscheue Menschen fühlen sich allein besser
Bei der Auswertung der Daten stellten die Forscher fest, dass diejenigen, die mit ihrem Single-Dasein zufrieden waren, vor allem über eine Eigenschaft verfügten: Sie gingen Konflikten gern aus dem Weg - sowohl in der Partnerschaft als auch im sonstigen Leben.
Girme vermutet, dass sich solche Menschen als Singles besonders wohl fühlten, da sie so nicht mit Beziehungsproblemen konfrontiert würden. In einer festen Partnerschaft dagegen seien Streit und Reibereien auf Dauer unvermeidbar. Für bestimmte Menschen habe das eine negative Auswirkung auf die Lebenszufriedenheit. Sie seien in der Tat glücklicher allein.

Nicht jeder ist zum Alleinsein geboren
Anders dagegen sieht es bei Menschen aus, die mit den Höhen und Tiefen einer Beziehung leichter umgehen können. Für sie ist ein Streit nicht nur etwas Negatives. Sie sehen ihn auch als Chance, an der Beziehung zu arbeiten. In einer festen Partnerschaft fühlen sie sich daher besser aufgehoben. Als Single finden sie auf Dauer nicht ihr Glück, auch wenn sie ihr Alleinsein durchaus längere Zeit gelassen annehmen können. Am unerträglichsten jedoch war das Single-Dasein für Menschen, die Wert auf eine starke Nähe zum Partner legten. Sie konnten dem Leben ohne "bessere Hälfte" nichts Positives abgewinnen. 

Single bedeutet nicht beziehungslos
Grundsätzlich haben die meisten Menschen ein natürliches Bedürfnis nach Beziehungen. Diese müssen jedoch nicht automatisch Liebesverhältnisse sein. Grime betont, dass Singles häufig andere Bindungen suchten und diese stärkten. Hierzu gehörten Freundschaften und das Verhältnis zur Familie. Auch die eigenen Bedürfnisse und Interessen wie beispielsweise die Karriere könnten gezielter verfolgt werden. Schlussendlich sei die innere Zufriedenheit auch eine Frage der persönlichen Einstellung. Das Resümée der Forscher ist daher positiv: "Auch Singles können ein glückliches Leben führen."
Quelle t-online.de

"Nichts gegen eine Partnerschaft, aber wenn nochmal, dann nur mit getrennten Wohnungen und ohne Heirat. Aktuell bin ich Single und mir fehlt auch keine Partnerin. Seit der Trennung schlafe ich ruhiger und bin ausgeglichener."
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